«Stille Helden des Alltags« im Rampenlicht
10.02.2010, 00:00 Uhr
Die Zahl der rund 180 Jubilare macht dabei deutlich, wie hoch die Bereitschaft zum Blutspenden in unseren Breitengraden ist. Die Geehrten reihten sich dabei in die Schar der 230000 Personen ein, die sich in Bayern regelmäßig für den guten Zweck zur Ader lassen. Dem großen Engagement aber steht auch ein hoher Bedarf gegenüber. «Täglich werden im Freistaat 2400 Blutkonserven benötigt«, machte in Gunzenhausen Georg Götz deutlich, seines Zeichens Geschäftsführer des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes (BSD).
Medizinischer Fortschritt und eine älter werdende Bevölkerung ließen den Bedarf noch weiter steigen, gab Götz zu bedenken. Derzeit können über 80 Prozent des Bedarfs an Blutpräparaten in Bayern durch die hohe Spendenfreudigkeit der Bevölkerung gedeckt werden: Allein im vergangenen Jahr freute sich der BSD über eine halbe Million Blutspenden. Das gute Beispiel macht Schule - denn auch die Zahl der Erstspender stieg 2009 noch stärker an als im Jahr zuvor.
Allen Spendern, insbesondere aber den Jubilaren galt der ausdrückliche Dank des Geschäftsführers: «Sie sind die stillen Helden des Alltags, ohne die die medizinische Versorgung der vielen Kranken und Verletzten in unseren Krankenhäusern und Kliniken so gut wie nicht möglich wäre.« Die Jubilare böten so ein gutes Beispiel für kontinuierliches bürgerschaftliches Engagement, lobte in Gunzenhausen Paul Wengert, Vizepräsident des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK).
Viele der Geehrten leisteten auf ihre Weise bereits über Jahrzehnte selbstlos Hilfe. «Sie schenken ihren Mitmenschen einen wichtigen Teil von sich selbst - ihren Lebenssaft«, so Wengert.
Auch der mittelfränkische Regierungspräsident Thomas Bauer würdigte die «stillen Lebensretter« für ihren «unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt des Gesundheitswesens«. Bauer schloss wie auch die beiden anderen Redner in seine Dankesworte ausdrücklich die ehrenamtlichen Helfer des BRK mit ein, die allein im vergangenen Jahr an über 5000 Blutspendeterminen in Bayern im Einsatz waren. Wie wichtig die dort gewonnenen Blutkonserven sind, führte schließlich ein Informationsfilm vor Augen.
Neben den Ehrungen konnten sich die Jubilare in der Stadthalle auch eines musikalischen Rahmenprogramms sowie eines gemeinsamen Essens erfreuen. Für Spannung sorgte zudem eine Tombola, bei der die Damen zahlenmäßig die Oberhand behielten. Babette Denzinger (Lehrberg), Johann Koller (Ramsberg) und Gertrud Lotter (Mühlhausen) können sich nun über je ein Wellness-Wochenende für jeweils zwei Personen in der Rottal-Therme Bad Birnbach freuen. Die Geschlechterverteilung der Geehrten insgesamt spricht übrigens eine deutlich andere Sprache: Fast sechsmal so viele männliche wie weibliche Jubilare wurden in Gunzenhausen verzeichnet.
Insgesamt 26 Blutspender konnten aus dem Landkreis Roth sowie der Stadt Schwabach mit Ehrennadel, -plakette und -urkunde des BSD geehrt werden. 125 Mal ihren roten Lebenssaft für andere zur Verfügung gestellt haben im Einzelnen: Manfred Dietz (Wendelstein), Günter Gräf (Allersberg), Horst Preiss (Schwabach), Rudolf Regensburger (Hilpoltstein), Josef Rupp (Jahrsdorf), Emil Sauer (Vogelherd), Edeltraud Seemüller (Georgensgmünd) und Roland Stransky (Röthenbach). Bereits 100 Mal Blut gespendet haben: Heinz Auernhammer (Georgensgmünd), Franz Dienstbier (Röckenhofen), Josef Herrler (Greding), Friedrich Schaible (Schwabach) und Frank Spanier (Roth). 75 Mal für den guten Zweck zur Ader gelassen wurden: Sieglinde Grosshans (Georgensgmünd), Anni Gruber (Großweingarten), Emil Hackner (Greding), Herbert Hausmann (Penzendorf), Wolfgang Jürgens (Obermässing), Robert Kohlbrand (Obermässing), Gertrud Löprich (Wendelstein), Bernhard Merlein (Röttenbach), Egid Nagel (Röckenhofen), Hans Pfann (Schwand), Erhard Schneider (Leeerstetten), Monika Vierthaler (Obermässing) und Dietmar Zettl (Spalt).