Tipps für den Garten

Von Kuhschellen bis Lungenkraut: Diese Frühlingsblüher sind gut für Bienen & Co

9.4.2023, 15:00 Uhr
Echtes Lungenkraut blüht in einem Garten: Zwischen März sind die rötlich und violett gefärbten Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Insekten.

© Frank Hammerschmidt, dpa Echtes Lungenkraut blüht in einem Garten: Zwischen März sind die rötlich und violett gefärbten Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Insekten.

Die neue Gartensaison beginnt. Neben den typischen Gartenpflanzen wie Primel, Narzisse und Hyazinthe sind es vor allem die etwas unscheinbaren, heimischen Pflanzen, mit denen sich die Insektenvielfalt im Garten oder auf dem Balkon stärken lässt.

"Optisch schöne, gefüllte Blüten mit ineinander verschachtelten Blütenblättern sind für Insekten leider wertlos. Besser sind ungefüllte Blüten mit frei zugänglichen Staubgefäßen. Zum Beispiel bietet die heimische Hagebutte im Sommer Nektar und Pollen für Insekten und im Herbst Beeren für Vögel", sagt die LBV-Insektenexpertin Tarja Richter. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) stellt drei bunte Frühlingsboten vor, die mit viel Nektar und Blütenpollen Wildbienen, Schmetterlinge und weitere Insekten im zeitigen Frühjahr unterstützen.

Gut für Hummeln und Schmetterlinge

Die Wiesenschlüsselblume ist eine heimische, mehrjährige Staude, die sowohl in Wiesen und Gärten als auch Balkonkästen mit ihren gelben Blüten die ersten bunten Farbkleckse des Jahres bietet. Sie blüht von April bis Juni. "Der Nektar der zeitig blühenden Wiesenschlüsselblume ist nach dem Winter die ideale Starthilfe für Insekten mit längerem Rüssel, wie Schmetterlinge oder Hummeln. Besonders Hummelköniginnen sind auf die Verfügbarkeit von Frühblühern angewiesen, um ganz allein einen neuen Staat zu gründen", so Tarja Richter. Die Samen der Wiesenschlüsselblume sind dank ihres hohen ökologischen Wertes häufig in Wildblumenmischungen vertreten.

Das heimische, echte Lungenkraut ist mit seinen rosa, violetten und blauen Blütenblättern zwischen März und Mai eine weitere Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge. "Die jeweilige Farbe der Blüte zeigt an, wie viel Nektar verfügbar ist. Ist die Blüte rosa, gibt es noch Nektar. Wenn die Blüte zu violett oder blau wechselt, ist kein Nektar mehr zu holen. Diese ‚Nektar-Ampel‘ spart Bestäubern wie der flinken Frühlings-Pelzbiene Zeit und Mühe", erklärt die LBV-Insektenexpertin.

Kuhschelle zieht Besucher an

In der Natur kommt die gewöhnliche Kuhschelle nur noch selten vor. Die Blüte der zierlichen, violetten Pflanze ist wie eine Kuhglocke geformt. Sie schützt sich in ihren natürlichen, eher kargen Lebensräumen mit dichtem Haarwuchs vor zu intensiver Sonneneinstrahlung. "Wer die seltene, frühblühende Kuhschelle an einem sonnigen Standort und auf magerem Boden im Garten pflanzt, tut auch den Insekten etwas Gutes. Ihr reichhaltiges Pollenangebot zieht Blütenbesucher magisch an und das hübsche Aussehen bereichert jeden Naturgarten", sagt Tarja Richter.

Neben diesen drei Frühblühern gibt es noch zahlreiche weitere heimische Pflanzen und Stauden, mit denen die Artenvielfalt im Garten oder auf dem Balkon im restlichen Jahr unterstützt werden kann: Wilde Malve, Echter Dost, Hornklee und Knäuel-Glockenblume. Zu den ersten Nektar und Pollenlieferanten des Jahres zählen auch verschiedene Weidenarten, wie zum Beispiel die Sal-Weide, die unzähligen Blütenbesuchern Nahrung bieten. Weitere Informationen unter: www.lbv.de/garten.

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