Wertschätzung der Soldaten an der Basis
4.3.2020, 16:09 UhrIm Beisein von Bürgermeister Ralph Edelhäuser wurden den frisch gebackenen Reserveoffizieren beim "Feierlichen Gelöbnis" nun die begehrten Schulterklappen nebst Ernennungsurkunde ausgehändigt.
Für zehn Tage tauschen die aus der ganzen Bundesrepublik Angereisten ihren Schreibtisch beziehungsweise ihren zivilen Arbeitsplatz gegen den dienstlichen Alltag eines Soldaten oder einer Soldatin ein. In der 7. Kompanie des Luftwaffenausbildungsbataillons heißt es ab sofort: Früh aufstehen, schießen, marschieren und die "Basics des Soldatenlebens" erfahren.
"Formaldienst" stand – neben dem Beziehen von drei-Mann-Stuben und der Einkleidung – bereits auf dem militärischen Dienstplan. Ziel der "InfoDVagLw" sei es, Multiplikatoren aus der zivilen Wirtschaft zu gewinnen, die sich einen Einblick verschaffen sollen, wie es in der Luftwaffe "zugeht". Dies sei ein wichtiges Anliegen der Bundeswehr, um zu vermitteln, was die Luftwaffe ausmacht und wie die allgemeine Situation dort ist. Während der nächsten Tage würden die Teilnehmer auch über die Hindernisbahn geschickt und müssten das Gelernte bei einer "Militärpatrouille" am Ende der Ausbildung unter Beweis stellen: "Eine Art Abschlussprüfung." Aus Erfahrung wissen die Ausbilder: "Die Männer und Frauen werden zum Teil an ihre Leistungsgrenze geführt." Darüber hinaus stünden Besuche bei anderen Einheiten und Verbänden auf dem Programm.
Ganz besonderen Dank zollte Stenger natürlich den freiwilligen Teilnehmern: "Das ist Ausdruck der engen Verbundenheit von Bundeswehr und Gesellschaft und eine Wertschätzung der Soldaten an der Basis", erklärte er. Mit Stolz öffne die Luftwaffe den Schlagbaum für solche Menschen: "Wir sind eine offene und menschliche Armee." Es gelte "die Werte unseres Vaterlands" zu wahren: "Wir leben in einer Zeit globaler Verflechtungen und die Bundeswehr habe sich zum Auftrag gemacht, den Ausbruch von Krisen, Terror und Krieg bereits im Keim zu ersticken." Nicht zuletzt unterstützte das Luftwaffenausbildungsbataillon bei der Evakuierung deutscher Staatsbürger aus der chinesischen Metropole Wuhan. Gut zwei Wochen lang wurden die Betroffenen in der "Südpfalz-Kaserne" in Germersheim versorgt. Hierfür benötige man entschlossene Soldaten, die bereit sind – und das unter Einsatz ihres Lebens – Frieden, Freiheit und Sicherheit zu gewährleisten.
Jan Bergfeld von der Universität Wuppertal nehme deshalb an der "InfoDVagLw" teil, um die Bundeswehr einmal von innen kennen zu lernen. "Es interessiert mich, was die Bundeswehr anbietet." Rachel Keller arbeitet im "normalen Leben" in der Rüstungsindustrie und wolle auf diese Art und Weise einmal ihre "Kundschaft" kennen lernen. Christian Rucker aus München käme der Kameradschaft wegen nach Roth. "Application-Manager" Florian Pankerl sei aktiv im Reservistenverband, war aber selbst nie Soldat gewesen: "Führungsstile zu erleben ist mein Ziel. Davon lässt sich bestimmt auch etwas im zivilen Leben anwenden."