Besser als ein Aprilscherz

30.06.2011, 09:00 Uhr
Besser als ein Aprilscherz

© Archiv ARSV Katzwang

Kein Aprilscherz! Vor 100 Jahren gründeten 13 Personen unter der Leitung von Hans Reingruber am 1. April 1911 die ARKB Solidarität Ortsgruppe Katzwang. Ihre ersten sportlichen Aktivitäten, die vorwiegend im Radeln bestanden, brachte der erste Weltkrieg zum Erliegen. Nach Kriegsende wurde die Vereinsarbeit wieder aufgenommen, jedoch 1933 aus politischen Gründen verboten.

Zum zweiten Mal nach einem Krieg gründete sich die Ortsgruppe 1948 wieder und legte neue sportliche Schwerpunkte: Reigen- und Kunstradfahren sowie Saalsport.

© Archiv ARSV Katzwang

Diese Neugründung war das Werk des Kassierers Heinrich Bloß sowie von drei Bundesgenossinnen und sechs Bundesgenossen.

Kurt Fink schweißte eine Mannschaft zusammen, die sich bei vielen Veranstaltungen sehen lassen konnte. Seine Bemühungen fanden ihre Krönung im erstmaligen Erringen der Bundesmeisterschaft im Sechser-Reigenfahren 1955 in Karlsruhe.

Die „Solidarität“ der Vereinsmitglieder war vorbildlich. In Eigenleistung erstellte man in vier Jahren eine vereinseigene Turnhalle, die im September 1965 eingeweiht wurde.

© ARSV Katzwang

Es änderte sich einiges im Katzwanger Sportgeschehen. Die Halle war auch ein gefragter Ort für Tanzveranstaltungen, Bockbierfeste, Theateraufführungen und Versammlungen.

Am 1. April 1966 wurde der Verein (Arbeiter Rad- und Sportverein Katzwang) im Vereinsregister eingetragen. 1977 wurde „Arbeiter“ durch „Allgemeiner“ ersetzt. Seitdem führt der Verein den Namen Allgemeiner Radfahr- und Sportverein Katzwang e.V. (kurz: ARSV Katzwang). Die sportlichen Aktivitäten verlagerten sich derweil immer mehr vom Kunstradfahren zum Radballsport.

1967 wurde die Tennisabteilung unter Führung von Josef Folda gegründet. 1973 war das Gründungsjahr der Kegelabteilung. Im gleichen Jahr schloss sich die Laienspielgruppe dem ARSV an. Im Januar 1974 trat die RSG Paintco Franken dem ARSV Katzwang bei. Im Juli des gleichen Jahres wurden die Badminton- und die Judoabteilung gegründet.

Für die Radballer begann die Hoch-Zeit. Die Jugendlichen Rainer Wild/Norbert Meier wurden Deutscher Meister der Solidarität. Auch die ersten herausragenden Erfolge der Rennradfahrer stellten sich ein. Gerhard Scheller wurde Vize-Weltmeister im Sprint der Junioren, Klaus Burges deutscher Meister der Amateursteher.

„Radbaron“ Friedrich von Loeffelholz verfehlte knapp im Olympia-Vierer die Bronzemedaille. Im Jahre 1978 wurde er deutscher Meister auf der Straße. Ein Jahr später holten Loeffelholz, Burkhardt, Flögel, Münch im Straßen-Vierer die deutsche Meisterschaft. 1980 schied die RSG Franken jedoch aus dem Verein aus. Der Rennbetrieb war nicht mehr zu finanzieren.

Nach dem Meistertitel in der B-Jugend im Jahre 1978 erkämpften Ingo Arnold und Kurt Hechtel im Jahre 1980 die deutsche Meisterschaft im Radball der A-Jugend für Katzwang.

Die Seele des Radballsports, Walter Mlady, verließ 1985 wegen Umzug den ARSV. Für seine Verdienste wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft erteilt. Der Radballsport wurde ohne „seinen Motor“ allerdings eingestellt.

Mit der Turnhallen-Totalrenovierung trat die Theatergruppe von der Bühne. 1990 wurde die runderneuerte Sporthalle eingeweiht.

Es folgten Jahre der „Konsolidierung“. An Gaststätte, Kegelbahn, Tennisplätzen, Heizung, Sporthalle galt es immer wieder Investitionen zu tätigen. So wurde im letzten Jahr die Wirte-Wohnung renoviert. Die Tennisplätze eins bis drei erhielten eine Beregnungsanlage und auf dem Hallendach wurde eine Fotovoltaikanlage montiert.

In den letzten Jahren hatte mehrfach die „KaKuze-Theater-Company ihren Auftritt in der Sporthalle. Zurzeit mietet die Wrestlinggruppe Wright die freien Hallentermine am Wochenende.

Die Tennisabteilung feierte 2007 ihr 40-jähriges Bestehen. Heuer nehmen 14 Mannschaften an den Medenspielen teil. Die Skigymnastik von Herbst bis Frühjahr ist fester Bestandteil im Sportjahr.

Die Kegelabteilung wünscht ihren drei Herren- und zwei Damenmannschaften immer „Gut Holz“. Allerdings stieg die 1. Herrenmannschaft von der Bezirksliga in die Kreisklasse ab. Für Freizeitkegler gibt es noch freie Bahntermine. Auskünfte unter Telefon (09122) 74680.

Die Badmintonspieler beteiligen sich mit zwei Teams an der Punkterunde. Aushängeschild ist Anja Dietz, die in ihrer jeweiligen Altersklasse immer zur deutschen Spitze gehört. Die Judoka haben vor allem bei der Jugend einen starken Zulauf. Durch private Veränderungen ist es aber schwer, die nötigen Übungsleiter zu aktivieren.

Programm zum Jubiläum

Eingeläutet wird das Jubiläums-Wochenende mit einer Veranstaltung am Freitag, 1. Juli, mit kulturellen und kulinarischen Schmankerln. Am Samstag folgt das große Sommerfest.

Dabei zeigen die Badminton-Spieler ihr Können (ab 11 Uhr in der Sporthalle), die Kegler laden ab 12.30 Uhr auf den Bundeskegelbahnen zum Vier-Städte-Turnier ein. Zu Gast sind Cadolzburg, Kornburg und Roth. Um 14 Uhr gibt es in der Halle einen Judo-Demokampf und auf den Tennisplätzen zur gleichen Zeit Rollstuhltennis der internationalen Spitzenklasse. Im Festzelt spielt ab 19 Uhr die Band „riskywhisky“.