Verein will zu besonderen Anlässen Bier brauen
Brauverein sucht Braustätte in Schwabach
26.7.2021, 05:00 UhrEs duftet nach Malz, im Erdgeschoss wird zwischen Bottichen, Behältern und Schläuchen fleißig gearbeitet. In den Gemeinde-Räumen in der Tuchergsse 1 in Wolkersdorf riecht es nach Brauerei. Im Garten stehen kleine Zapfanlagen von Andre und Uwe, aus Behältern wird flüssiges Gold in Gläser gefüllt.
Der Brauverein und der Wolkersdorfer Gemütlichkeitsklub haben zum Sommerfest geladen. Freunde des Bieres sind erschienen. Hobbybrauer bewundern Kollegen, man tauscht Erfahrungen aus, fachsimpelt in entspannter Umgebung.
Im Haus haben sich das Ehepaar Sandra und Dirk sowie Uwe vom Brauverein niedergelassen. Er probiert sich an einem Stout mit Kaffee- und Whiskey-Geschmack, die anderen beiden an einem Hellen.
Vorsitzender Andre Betz erklärt: „Wir wollen den Leuten zeigen, wie gebraut wird und welche Zutaten notwendig sind. Und natürlich wollen wir Werbung für unseren Verein machen.“
„Wir haben uns im Februar 2020 gegründet, zum Corona-Beginn“, erläutert Betz, früher hat er Braukurse gegeben. Hier im Gemeindehaus, in Schwabach in der Alten Syngoge oder in Wendelstein bei der Volkshochschule. Der Brauverein Schwabach hat aktuell zwölf Mitglieder. Man kann den Bierkünstlern im Gemeindezentrum über die Schulter schauen.
Braukurse immer ausgebucht
Betz‘ Motivation: „Man hat gemerkt, dass die Leute Bier brauen wollen, die Kurse waren immer ziemlich ausgebucht.“ Zudem kenne er die Forderung, es müsste in Schwabach mal wieder eine Brauerei geben.
Was folgte, war das gemeinschaftliche Interesse von Gleichgesinnten, sich zusammenzuschließen und etwas zu unternehmen.“ Daraus resulierte der Wunsch, Räume als feste Bleibe zu suchen. Betz, der eigentlich Informatiker bei Siemens ist und das Brauen nur als Hobby betreibt, sagt: „Unser langfristige Ziel ist, in Schwabach eine feste Braustätte zu finden.“
Selbstredend, dass der Oberbürgermeister vorbeischaute. Der Verein hatte sich schon bei Peter Reiß vorgestellt und ihm die Vereinsideen vorgetragen. Im Raum steht beispielsweise das alte Milchhäuschen in Schaftnach, das aber gerade vermietet ist. „Wenn jemand etwas weiß“, fragt Betz, „es wäre halt ein bisschen Infrastruktur wie Wasseranschluss und Strom nötig“.
immer wieder hängen Corona und die Folgen in der Luft, deshalb gab es 2020 einen Mitglieder-Aufnahmestopp, man habe sich eigentlich nur virtuell getroffen.
Der OB wurde beim Sommerfest mit der Brauverein-Idee konfrontiert, für besondere Anlässe Bier ausschenken zu lassen. Reiß meinte interessiert, aber vorsichtig: „Ich will das nicht allein entscheiden." Denkbar sei aber eine Bier-Präsenz auf Regionalmärkten.
Brauer und Bastler
Betz:“ Wir experimentieren viel.“ Er habe sogar eine Solarzellen-betriebene Zapfanlage entwickelt. „Wir sind halt alle auch Bastler, man fängt klein an und will nicht viel investieren.“
Betz hat am Samstag aber schon mal getestet: Für eine Vereinsmitglied hat er ein Hochzeitsbier gebraut, eine Abfüllung für 150 Flaschen – für den Junggesellenabschied und die Feier ist gesorgt.
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