«Eine starke Gemeinschaft»
29.04.2009, 00:00 Uhr
«Die Freiwillige Feuerwehr Wolkersdorf ist seit 125 Jahren eine starke Gemeinschaft zum Schutz der Bürger», erklärte Schirmherr und Oberbürgermeister Matthias Thürauf beim Festkommers. Lang war die Redner- und Gratulantenliste beim Festkommers der Wolkersdorfer Feuerwehr. Europaabgeordneter Martin Kastler, Bundestagsabgeordneter Martin Burkert und Landtagsabgeordneter Dr. Thomas Beyer erwiesen der Jubelwehr ihre Aufwartung und dankten dieser für das besondere Ehrenamt der Feuerwehrmänner und -frauen. Als Gegenleistung luden die Parlamentarier die Wehr in die jeweiligen Parlamentsstädte ein.
Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich in den letzten 125 Jahren deutlich geändert. Ende des 19. Jahrhunderts standen in jedem Gebäude noch Holzöfen, die regelmäßig heftige Brände verursachten und somit Löscheinsätze erforderten. Heute stehen vielmehr technische Hilfeleistungen, insbesondere nach Unfällen, auf der Tagesordnung.
Änderung der Aufgaben
So hat sich im Laufe der Jahrzehnte nicht nur die Aufgabe, sondern auch die technische Ausrüstung verändert und auch deutlich verbessert. Bereits damals wie heute zwangen knappe Haushaltsbudgets die aktiven Feuerwehrleute zu Eigeninitiativen bei der Gewährleistung der Sicherheit für die Bürger. Diesem Engagement ist die Kontinuität im Feuerwehrwesen zu verdanken.
«Wir stellen auch künftig die Ausrüstung, damit die aktiven Feuerwehrmänner und -frauen gesund aus den Einsätzen zurückkommen», gab Bürgermeister Dr. Thomas Donhauser zu diesem Thema bekannt.
Die Mitglieder der Feuerwehren können nicht nur Brände löschen und Hilfe leisten, sie tragen auch dazu bei, das örtliche Gemeinwohl zu fördern. Insbesondere der Bereich Jugendarbeit ist bei der Wolkersdorfer Feuerwehr vorzeigenswert.
«Die Gründe, warum Menschen zur Feuerwehr gehen, sind damals wie heute die gleichen», so Stadtbrandrat Holger Heller. Die Feuerwehr sei die «größte Bürgerinitiative für den Schutz der Menschen und der Umwelt», schlichtweg «Synonym für Hilfe».
Auf das Thema Hilfe leisten gingen auch die Geistlichen der beiden Konfessionen ein. «Hilfe aus christlicher Verantwortung heraus zu leisten», sei ein hohes Gut der Nächstenliebe, so Pfarrer Edmund Wolfsteiner und Pfarrer Christian Stuhlfauth.
Aber auch bei der Kooperation mit den anderen Vereinen des Ortsteils Wolkersdorf nimmt die Feuerwehr eine zentrale Rolle ein. So wird zusammen mit dem TSV Wolkersdorf seit Jahren der Faschingsball durchgeführt, und Mitglieder der Feuerwehr sind zugleich auch Kärwaboum und -madli. «Ein Interessenskonflikt ist dabei nicht zu erkennen», so Kommandant Helmut Winkler, vielmehr profitierten die Vereine wie auch die Wolkersdorfer Bürger von den Doppelbelegungen.
Nachwuchsförderung
Die Schulleiterin der Zwieseltalschule, Carola Stöhr, befragte Kinder der ersten Klasse im Unterricht zum Thema «Was macht denn die Feuerwehr?» Unter anderem kam dabei heraus, dass die Feuerwehrmänner «Brände und Häuser löschen», «helfen Katzen mit Leitern von den Bäumen» oder «löschen Weihnachtsbäume». Mehr als die Hälfte der befragten Kinder würden den Beruf Feuerwehrmann sofort ausüben. «Sie sehen», so Stöhr weiter, «wir in der Schule fördern den Nachwuchs.»
Weitere Grußworte folgten von den Stadträten Oliver Memmler, Dr. Sabine Weigand, Gerhard Eberlein, Heinrich Hack, Saskia und Uwe Stadelmeyer sowie von den Vorsitzenden der Vereine Hermann Kammerer (Bürgergemeinschaft), Thomas Knöppel (TSV), Helmut Müller (Bürgerwehr), Fritz Riedel (Awo), der Feuerwehr Schaftnach, der Patenwehr Dietersdorf und den Kärwaboum und -madli Wolkersdorf.
Als Aufheiterung zwischen den Redeblöcken führte die Zwieseltaler Laienspielgruppe unter der Leitung von Monika Vogelgesang kleine Theaterstücke rund um das Thema Feuerwehr auf.