Massiver Stau im Berufsverkehr

Explosive Ladung: Sattelzug auf A6 in Vollbrand - Autobahn war bis zum Abend gesperrt

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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28.10.2022, 19:20 Uhr
Mit sogenannten "Chemie-Bubbles" versuchten die Spezialeinsatzkräfte die mit Gefahrgut beladenen Fässer zu ersticken. Gleichzeitig wurde die Ladung von Außen gekühlt.

© ToMa Mit sogenannten "Chemie-Bubbles" versuchten die Spezialeinsatzkräfte die mit Gefahrgut beladenen Fässer zu ersticken. Gleichzeitig wurde die Ladung von Außen gekühlt.

Gegen 7.20 Uhr hatte der Lkw-Fahrer etwa 200 Meter vor der Anschlussstelle Roth Rauch aus seinem Gefahrgut-Auflieger aufsteigen sehen. Er koppelte seinen Sattelzug daraufhin ab - brachte damit die Zugmaschine und sich selbst in Sicherheit und alarmierte sofort die Feuerwehr. Schon wenige Minuten darauf geriet sein Lkw, der mit Lithium-Schrott beladen war, in Vollbrand.

Die Berufsfeuerwehr Nürnberg und mehrere Wehren aus dem Landkreis rückten mit einem Großaufgebot aus und kämpften gegen die Flammen an. Eine Augenzeugin schilderte den Brand gegenüber der Nachrichtenagentur News5: "Ich wollte in die Arbeit fahren, hatte noch zehn Meter bis zur Ausfahrt und dann habe ich nur noch schwarzen Rauch gesehen. Es ging gar nichts mehr".

Auch Bundeswehr vor Ort

Kurz nach Ausbruch des Brandes konnte die Bundeswehr den Unfallort sichern, berichtet News5. Die Soldaten waren zufälligerweise vor Ort und haben den Fahrstreifen vorsorglich gesperrt. "Es ist ein ständiger medizinischer Auftrag, dass wir in solchen Situationen sofort unterstützen", erklärt Oberfähnrich Sascha Wirth. Die Bundeswehr wird vor Ort bleiben, bis der Einsatz beendet wird, so Wirth.

Das Feuer konnte relativ schnell gelöscht werden, wie die Polizei berichtet, doch die Nachlösch- und Bergungsarbeiten dauerten bis in die Abendstunden an. Spezialeinsatzkräfte versuchten, die mit Lithium-Ionen-Akkus beladenen Fässer durch kleine chemische Kügelchen, sogenannte "Chemie-Bubbles", zu ersticken und gleichzeitig von außen abzukühlen. Das Umwelt- und Ordnungsamt sei verständigt. Außerdem rückte ein Gefahrstofftrupp aus Erlangen zur Unfallstelle aus. Eine Firma aus der Oberpfalz soll sich nun um die Entsorgung der Fässer kümmern.

Massiver Stau vor Unfallstelle

Für die Nachlösch- und Bergungsarbeiten war die Autobahn ab dem Kreuz Nürnberg-Süd in Fahrtrichtung Heilbronn noch bis in die Abendstunden gesperrt. Die Polizei bat alle Verkehrsteilnehmer, die entsprechende Stelle weiträumig zu umfahren. Zwischenzeitlich kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen. Am frühen Nachmittag konnte immerhin die linke Spur wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Auch am Abend gegen 19.30 Uhr dauerten die Aufräumarbeiten noch an. In den nächsten Stunden sollen allerdings die letzten Einsatzkräfte abrücken. Gegen 19 Uhr gab es immer noch einen leichten Rückstau von etwa drei bis fünf Kilometern - abhängig vom Verkehrsaufkommen.

Dieser Artikel wurde am 28.10.2022 um 19.25 Uhr aktualisiert.


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