FCN-Skandal 1992: Der Entdecker der "schwarzen Kasse"

13.1.2017, 06:00 Uhr
FCN-Skandal 1992: Der Entdecker der

© Foto: Matthias Hertlein

Vor 25 Jahren trat der damalige Club-Schatzmeister Professor Dr. Dr. Ingo Böbel von seinem Posten zurück. Ganz freiwillig war das nicht. Der Druck war einfach zu groß geworden.

Großen Anteil an der Aufdeckung des Skandals hatte ein gebürtiger Schwabacher, der damals eineinhalb Jahre im FCN-Verwaltungsrat tätig war: Bankdirektor i. R. Hans Jürgen Grosser.

Böbel zum Rücktritt gezwungen

Der 69-Jährige war neben Dietmar Dorn als einer der Mitglieder aus dem damaligen Verwaltungsrates maßgeblich daran beteiligt, dass die Unregelmäßigkeiten bekannt wurden, was bundesweit für großes Aufsehen gesorgt hatte. Der Club galt als eines der extremsten Beispiele für Missmanagement in der Bundesliga.

Grosser hatte Böbel mehr oder weniger zum Rücktritt gezwungen. Mit Folgen. Der Wirtschafts-Wissenschaftler musste wegen Betrugs in 36 Fällen sogar für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Böbel war damals neben dem Club-Boss Gerd Schmelzer und dessen Vize Sven Oberhof für den Club verantwortlich gewesen.

Hans Jürgen Grosser, 37 Jahre bei der Raiffeisenbank in Heilsbronn tätig und heute in Rohr wohnend, zurückblickend: "Hätten wir damals nicht eingegriffen und die Reißleine gezogen, wer weiß, was aus unserem Club geworden wäre." Grosser hat in seiner damaligen Heilsbronner Zeit die beruflichen Bank-Karrieren von Frank Schmidt (heute sehr erfolgreicher Zweitliga-Trainer des 1. FC Heidenheim) und Alexander Maul (Trainer beim SC 04 Schwabach) gefördert.

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