Florian Gruber voll auf Kurs Richtung Rio de Janeiro

20.10.2012, 09:15 Uhr
Florian Gruber voll auf Kurs Richtung Rio de Janeiro

„Die Amerikaner, vor allem Adam Koch, sind nicht zu schlagen. Die bringen Superleistung. Schade allerdings, dass sie bei der Europameisterschaft bei den Preisgeldern mit gewertet wurden.“ Dieses Resümee zog Florian Gruber nach zwei anstrengenden Wochen in Frankreich und auf Sardinien, wo die Europa- und die Weltmeisterschaft der Kite-Surfer stattfanden. Von dort brachte der Segler des Altmühltal-Segelclubs in der Disziplin Fleet-Race Spitzenergebnisse zum Saisonende mit nach Deutschland: zum bereits errungenen Titel des Deutschen Meisters konnte er sich bei beiden Wettbewerben sehr gute Plätze sichern.

Wenig Wind

Die Europameisterschaft in La Baule, das an der Atlantikküste am Golf von Biscaya liegt, litt an Windmangel, so dass trotz der fünf geplanten Wettfahrttage nur an zwei Tagen gesegelt werden konnte. In dem 56 Surfer starken Feld war es für Florian Gruber kein Problem, die Gold-Fleet zu erreichen. Dort allerdings wurden auch die Kanadier und Amerikaner mit in die Wertung einbezogen, so dass nach dem fünften Lauf Adam Koch aus den Vereinigten Staaten offizieller Europameister war. Dann folgten Riccardo Andrea Leccese aus Italien und Julien Kerneur aus Frankreich als die besten Europäer. Bryan Lake aus den Vereinigten Staaten konnte sich ebenfalls noch vor Gruber platzieren, so dass der Deutsche mit dem fünften Rang in der Gesamtabrechnung den dritten Platz in der europäischen Wertung für sich entscheiden konnte.

Ohne Pause ging es dann für Florian Gruber nach Cagliari, wo an der Südspitze Sardiniens die Kite-Weltmeisterschaften durchgeführt wurden. Dabei kämpften rund 150 Männer und 50 Frauen um den Titel. Eine neue Erfahrung für den Surfer vom Altmühlsee war die Einteilung in verschiedene Startgruppen, da sich durch die im November erwartete endgültige Entscheidung über den Olympia-Status des Kite-Surfens die Felder stark vergrößern.

Nach fünf Vorläufen war Florian Gruber mit einem vierten Rang in der Gesamtwertung auch bei dieser Veranstaltung für das abschließende Medal-Race qualifiziert, an dem nur die besten zehn Starter teilnehmen können. Allerdings konnte er diese Platzierung mit einem achten und einem siebten Rang nicht halten und verschlechterte sich dadurch auf den siebten Platz im Endergebnis. Mit diesen beiden Ergebnissen steht Florian Gruber in der derzeitigen Weltbestenliste des Internationalen Seglerverbandes für Kite-Surfer auf dem fünften Platz. Eine neue Berechnung findet nach dem ISAF Sailing World Cup in Melbourne vom 2. bis 8. Dezember 2012 statt, an dem die Beteiligung Grubers noch nicht sicher ist. Florians Vater Erwin Gruber war ebenfalls am Start, ihm gelang in der Bronze-Fleet ein siebter Rang.

Sichtungslehrgang

Den Meisterschaften folgte ein Sichtungslehrgang mit der German Kite Association in Surendorf mit Zielrichtung Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Neben Florian Gruber waren dort die Kiter Christine Bönniger, Jannis Maus und Kristin Boese sowie die Surf-Olympiateilnehmer Moana Delle und Toni Wilhelm. Diese berichteten von ihren Vorbereitungen für die Spiele in London 2012. Holger Hennschen, der Verantwortliche für das Kite-Surfen beim „Sailing Team Germany“ erklärte die notwendigen Strukturen, Anforderungen und Fördersysteme für die noch sehr junge olympische Disziplin: „Ich sehe im Kite-

Surfen eine enorme Dynamik für den olympischen Segelsport, aber andere Länder wie Frankreich, England und Polen sind mit ihrem Teams schon viel weiter.“
 

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