„Glückwunsch“ zu zwölf Schritten in Schwabachs Zukunft
17.05.2013, 08:18 UhrNun stellten die damals gebildeten zwölf Arbeitsgruppen bei einem Treffen im Sonderpädagogischen Förderzentrum den Stand ihrer Projekte vor. Ein Überblick:
Integrierte Stadtentwicklung: Ideen zu diesem weit gefassten Thema präsentierte Christian Frenzel als Gruppensprecher. Die Innenstadt müsse gestärkt und mehr Fläche für Einzelhandel zur Verfügung gestellt werden. Das gelte vor allem für einen Lebensmittel-Vollsortimenter, da der Edeka-Markt unter der Drogerie Müller bald schließe. Die Hoffnungen liegen dabei auf dem Markgrafenareal und dem Projekt Goldschlägerhof an der Zöllnertorstraße. Frenzel schlug zudem vor, bei der geplanten Neugestaltung des Martin-Luther-Platzes doch auch ein Geschäft zuzulassen. Weitere Ideen könne zudem ein „Einzelhandelsbeauftragter“ entwickeln.
1000 Stühle für Schwabach: „Die Stühle sollen besondere Plätze markieren und variable Treffpunkte schaffen“, erläuterte Stadtbaurat Ricus Kerkhoff. „Pilotprojekt wird der Dorfplatz in Wolkersdorf, der neu gestaltet wird.“
Werkstatt zum Thema Wachsen: Wie viel Wachstum ist nötig für Schwabach? Und wie viel erträglich? Der Architekt Wolfgang Janowiak sieht in dem neuen Flächennutzungsplan „eine gute Basis“ für eine ausgewogene Stadtentwicklung. Der neue Gewerbepark West an der Nördlinger Straße etwa sei „ein wichtiger Impuls“ für die Gewerbeansiedlung. Gleichzeitig soll das Stadtmarketing intensiviert werden. Und: „Wir brauchen einen Masterplan für die Stadtentwicklung“, so Janowiak. „Der soll festlegen, wer was bis wann macht.“
Kulturbrauerei: Ziel ist der Umbau eines Brauereigebäudes in der nördlichen Altstadt für verschiedene Nutzungen. Die Ideen reichen von Gastronomie über eine Kleinkunstbühne bis hin zu einem Hotel. „Das Projekt wird kommen“, zeigte sich Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht zuversichtlich, schränkte jedoch sofort ein: „Aber nicht kurzfristig.“ Denn: „Man braucht Geduld und auch Zurückhaltung.“ Näher äußerte er sich nicht.
Netzwerk Bildungschancen: Knut Besold, der Vorsitzende des Stadtjugendrings, erläuterte zwei Vorhaben. Zum einen die „Bildungspaten“, bei dem Eltern bei der Ausbildung ihrer Kinder stärker beteiligt und unterstützt werden sollen. Derzeit prüfe man Finanzierungmöglichkeiten. Zum anderen soll eine „Bildungslandkarte“ als Überblick über alle Schwabacher Angebote erstellt werden.
Goldenes Schwabach 2.0: „Das Potenzial von Gold als Alleinstellungsmerkmal wollen wir weiterentwickeln“, sagte Stadtkämmerer Sascha Spahic. Die Vorschläge reichen von der Vergoldung von Teilen der Stadtmauer oder des Pavillons im Stadtpark bis hin zu einem Laden mit Goldprodukten in der Innenstadt.
Neue Freiräume für Schwabach: Krankenhaus-Geschäftsführer Klaus Seitzinger schlug vor, den Park am Krankenhaus besser zu nutzen. Und Petra Hausmann und Reinhold Schleier wollen Dietersdorf schöner machen. Beispielsweise könne in der Dorfmitte das Dorfbackhaus neu gestaltet werden.
Schwabach großARTig: „Große, dauerhafte Kunstgegenstände sollen das Stadtbild bereichern, zeigen, dass wir eine tolle Stadt sind und einen Impuls in der Region setzen“, skizzierte Ralf Gabriel das Konzept. Für die erste Idee hat Künstler Clemens Heinl sogar schon ein kleines Modell erarbeitet: 20 bis 40 Meter hohe „Lichtstrahlen“ könnten nahe des Autohofs an der Autobahnausfahrt Schwabach-West einen attraktiven Blickfang bilden.
Lieferservice AG Wirtschaft, Handwerk und Soziales: Dieses Angebot ist vor allem für Senioren oder Menschen mit Behinderung gedacht. Allerdings machte Diakoniegeschäftsführer Ulrich von Brockdorff deutlich, dass die Umsetzung nicht einfach ist. So müssten zum Beispiel Hygienevorschriften beachtet werden. „Es gibt die Chance, aber es muss noch sehr viel besprochen werden.“
Genossenschaftliches Wohnen in allen Lebensphasen: „Ein Grundstück und Geld, und dann hätten wir’s schon“: Launig führte Gewobau-Geschäftsführer Harald Bergmann in das Thema ein, das in Wirklichkeit sehr schwierig und nur mittelfristig zu realisieren ist. Angelika Majchrzak-Rummel denkt an einen Zeitraum von zehn Jahren. Aber: „Schwabach hat viel Know-how und Potenzial.“
Weniger ist mehr — Natur und Umwelt: Gedacht ist an ein „Lernzentrum Natur und Umwelt“, an einen „Botanischen Garten“ und an Schwabach als „Fair Trade Town“. „Zunächst machen wir eine Bestandsaufnahme über bereits bestehende Umweltangebote“, erklärte Susanne Ott. Ein Botanischer Garten sei im Park des Stadtkrankenhauses denkbar. Zudem will man Gespräche mit Gaststätten- und Geschäftsinhabern führen, um das Angebot an „fair gehandelten Produkten“ zu erhöhen.
Anders mobil: Erstes Ziel ist die Verbesserung der Schulradwege. Dazu hat die Gruppe bereits eine Umfrage unter Schülern des Adam-Kraft-Gymnasiums durchgeführt, die Hans Busch vorstellte. Thomas Kranz berichtete von ersten Überlegungen für eine Mitfahrzentrale. Und Roland Krawczyk stellte das Modell „Car Sharing“ mit Elektroautos vor. Das ist unter anderem aus versicherungsrechtlichen Gründen kompliziert. Und doch: „2014 wollen wir mit einem Auto starten.“
Unterstützung durch Stadt
OB Matthias Thürauf sicherte in seinem Schlusswort den Gruppen die Unterstützung der Stadt zu: „Die Projekte sollen jetzt weiter konkretisiert werden. In einem halben Jahr treffen wir uns wieder.“
Die Stadt hat über die Zukunftskonferenz 2012 eine zusammenfassende Broschüre, eine so genannte „Prozessdokumentation“, erstellt. Sie liegt kostenlos im Bürgerbüro im Rathaus aus.
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