Mehr Selbständigkeit

19.08.2010, 00:00 Uhr
Mehr Selbständigkeit

© Krämer

Ziel der Kampagne ist es, vielen Menschen nahe zu bringen, welche Chancen und Möglichkeiten das „persönliche Budget“ behinderten Menschen bietet. Den Betroffenen wird auf Antrag ein „persönliches Geld“ gewährt, mit dem sie die Hilfe und Pflege, die sie benötigen, bezahlen können. Dabei können die Antragsteller selbst entscheiden, welche Art der Unterstützung sie haben möchten, wer dies tun soll und wann. Diese finanziellen Hilfen werden von verschiedenen Stellen, sogenannten Trägern, bezahlt. Dazu zählen beispielsweise das Sozialamt und die Krankenkasse.

„Trägerübergreifend“

Um den Vorgang für Menschen mit Behinderung zu erleichtern, arbeiten diese Träger zusammen, daher der Name „Trägerübergreifendes Persönliches Budget“. So ist nur noch eine Antragstellung nötig.

Weitere Stellen, an die sich Betroffene wenden können, sind die Pflegekasse, die Rentenversicherung, das Jugendamt, das Integrationsamt und die Agentur für Arbeit. Außerdem gibt es in jeder größeren Stadt eine Servicestelle.

Ob ein „persönliches Budget“ gewährt wird und in welcher Höhe, bestimmen die Träger gemeinsam. Bei einem Treffen des Antragstellers mit einem Zuständigen der genannten Stellen einigte man sich dann über die Hilfen und über die Höhe des bereitgestellten Geldes. Anschließend hält ein Vertrag diese Vereinbarungen fest. Nach rund zwei Jahren wird geprüft, ob die Hilfe für den betroffenen Menschen noch richtig und angemessen ist.

Mit dem Slogan „Jetzt entscheide ich selbst“ wirbt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales für die Aktion. Sie soll behinderten Menschen mehr Selbstbestimmung, eine höhere Lebensqualität und zudem eine gleichberechtigte Teilnahme am alltäglichen Gesellschaftsleben ermöglichen.

Seit Jahresanfang ist das Team der Firma Transfer, die von dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu dieser Informationstour beauftragt wurde, im Großraum Nürnberg unterwegs. Erlangen und Nürnberg sowie spezielle Sommerfeste verschiedener Organisationen waren schon Ziel des „Info-Mobils“. Noch bis Freitag, 20. August, bleibt der umgebaute Linienbus auf dem Martin-Luther-Platz in Schwabach. Anschließend werden noch Bamberg und Weißenburg angefahren.

Das Interesse ist groß, rund 40 Leute informieren sich täglich über die Hintergründe des „Trägerübergreifenden Persönlichen Budgets“. Neben direkt Betroffenen berät Christine Kestler, Mitarbeiterin der Firma Transfer, auch jederzeit Betreuer und Angehörige behinderter Menschen im „Info-Mobil“.