Mit dem Selfmade-Wohnmobil von Schwabach nach Indien

01.05.2018, 14:00 Uhr
Mit dem Selfmade-Wohnmobil von Schwabach nach Indien

© Foto: Daniel Hertwig

Den 28-jährigen Schwabacher Christian Schrödel und den 25-jährigen Heroldsberger Sebastian Stell erwarten: Tausende Kilometer auf oft schlecht ausgebauten Straßen, Scherereien an Grenzübergängen und viele Nächte im mit zwei engen Betten versehenen Laderaum eines gebrauchten Citroën-Transporters.

Sie werden kochen wie auf dem Campingplatz und ihre Wäsche am nächsten Fluss waschen. Für Schrödel kein Problem. Ihn reizt die Vorstellung, auch mal die Hängematte aus dem Auto zu holen und unter dem Sternenhimmel zu schlafen, in der Wüste oder am Strand.

Über 80 Länder hat er schon besucht

85 Länder habe er schon bereist, sagt der junge Globetrotter. Als gelernter Hotelfachmann und Betriebswirt konnte er mit der Arbeit in gehobenen Hotels, auch in Chile, China und den USA, seine Urlaubskasse immer wieder auffüllen. In den Häusern konnte er essen und wohnen, Ausgaben fielen so kaum an.

Nun will er eine ganze Reihe weiterer Orte auf der persönlichen Reiseliste abhaken: Auf der Route stehen Polen, Weißrussland, die Ukraine, Moldawien, Georgien, Armenien, Aserbaidschan. Dann soll es – je nach Situation vor Ort – nördlich ums Kaspische Meer über Russland und Kasachstan oder südlich über den Iran und Turkmenistan gehen.

In Zentralasien folgen mit Usbekistan, Kirgisistan und Tadschikistan weitere Ex-Sowjetrepubliken, bevor die Tour über das von den Taliban geplagte Afghanistan und Pakistan oder aber über das tibetische Hochland in China ins Riesenland Indien hineinführt. Von Schwabach in die indische Hauptstadt Neu-Delhi: Das sind 6000 Kilometer reine Luftlinie. Auf der Straße noch deutlich mehr.

Indien muss nicht Endstation sein

Im Frühjahr 2019 werden Schrödel und Stell Indien erreichen – sofern alles gut geht. Nicht schnell anzukommen, sondern die Erfahrungen während der Reise zählen für sie. Und ob der Subkontinent tatsächlich Endstation sein wird, lassen sie offen. Schrödel hat nämlich ein weiteres Ziel in Südostasien vor Augen: den Inselstaat Papua-Neuguinea.

Zur Verdeutlichung der Dimensionen: Das wären noch einmal grob 8000 Kilometer Luftlinie. Die Reisezeit könnte sich also auf gut zwei Jahre verdoppeln.

Schrödel würde die Strapazen dennoch gern auf sich nehmen. Einst wollte sein Großvater, der Schwabacher Ehrenbürger Rudi Nobis, Missionar auf Papua-Neuginea werden. Das erfüllte sich nicht. Jetzt könnte der Enkel das Land quasi stellvertretend besuchen. Es wäre eine halbe Weltumrundung per Auto und Fähre – mit Start in Schwabach.

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