Pfingst-Szene in Kaufbeuren

07.12.2011, 10:29 Uhr
Pfingst-Szene  in Kaufbeuren

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Ein Zufallsfund während einer Studienfahrt in die ehemalige schwäbische Reichsstadt Kaufbeuren führte zu einer ungeahnten Wiederbegegnung: Bei der Besichtigung der traditionsreichen katholischen St. Martinskirche stießen die Besucher auf einen sogenannten „Volksaltar“, geschaffen 1980 aus Irler Sandstein von dem Münchner Bildhauer Reinhold Grübl. Eine freigelassene Vertiefung mit Blick zur Gemeinde „bietet die Möglichkeit, abwechselnd nach der jeweiligen Zeit im Jahreskreis verschiedene Holztafeln als Altar-Antependien einzuhängen“.

Kopie von Otto Kobel

Das gegenwärtig gezeigte Antependium wies eine verblüffende Ähnlichkeit mit der wohlvertrauten Pfingst-Szene „Ausgießung des Heiligen Geistes“ im Schwabacher Hochaltar auf. Ein Blick in den Kirchenführer brachte die Lösung des Rätsels: Demnach hat der Holzschnitzer Otto Kobel (1919-2002) für Kaufbeuren eine Kopie „aus dem Schwabacher Altar von Veit Stoß“ angefertigt.

Otto Kobel zählte übrigens – auch als Theaterfachmann – zu den bedeutendsten Künstlern des Allgäus und hat mit seinen Werken vor allem Kirchen ausgestattet. Wohltuend zu sehen, wie er auch in der St. Martinskirche zu Kaufbeuren sein großes Können in das historische Gesamtbild des Kirchenraumes einfügte.

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