Preis für Kurzfilm

10.04.2012, 00:00 Uhr
Preis für Kurzfilm

© Stefanie Graff

sind die fünf Mädchen und zwei Jungs für ihr Erstlingswerk ausgezeichnet worden.

Großer Auftritt im Nürnberger Cinecittà: Völlig überraschend war die Gruppe aus Büchenbach im vollbesetzten Kinosaal auf die Bühne gerufen worden. Mit einer „lobenden Erwähnung“ durch die Jury des Filmfestivals, das vom Nürnberger Medienzentrum Parabol durchgeführt wird, hatte von den Jugendlichen keiner gerechnet.

Schon die groß mit rotem Teppich und Abendkleidern zelebrierte Premierenfeier im Büchenbacher Rathaus war für die Jugendgruppe ein unvergessliches Erlebnis gewesen.

„Total schöne Laudatio“

Dass es der Film unter den 80 eingereichten in die Auswahl für die Teilnahme am Festival geschafft hatte, konnten die Nachwuchsfilmer als Riesenerfolg feiern. Dann standen sie bei der Abschlussveranstaltung des Festivals im Nürnberger Multiplexkino plötzlich unerwartet im gleißenden Scheinwerferlicht und durften sich über eine „lobende Erwähnung“ und eine „total schöne Laudatio“ freuen.

Wie aufregend diese Zeit gewesen war, ist Verena Hammer, Katharina Janousch, Anna-Lena Kießling und Verena Pösold beim Rückblick auf das Erlebte noch immer anzumerken. „Nur so zum Spaß“ hätten sie sich auf den Vorschlag der Leiterin des Büchenbacher Jugendbüros eingelassen. Die war über den Kreisjugendring darauf aufmerksam gemacht worden, dass das Medienzentrum Parabol ein Filmprojekt zum Thema „Heimat“ zu vergeben hatte.

Mit Antonia und Benedikt Floß und Marius Kießling waren es schließlich insgesamt sieben Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren, die sich mit Unterstützung von Karolin Kienzle und Levent Özdil vom Medienzentrum in den vergangenen Herbstferien daran gemacht hatten, sich mit dem schwierigen Thema auseinanderzusetzen.

Heimat-Begriff dargestellt

Nur vier Tage hatten sie Zeit, sich ihrem Heimat-Begriff im Gespräch anzunähern, sich eine Geschichte dazu auszudenken und diese schließlich filmerisch umzusetzen. „Wir kennen uns schon ewig“, sagt Anna-Lena, die im Film die Hauptperson Lina darstellt, „sind durch den Film aber noch mal viel mehr zusammengewachsen.“

Mutig und offen haben sich die jungen Leute auf die Suche nach ihrem Empfinden von Heimat gemacht und beziehen im Film Stellung dazu. Keiner der Jugendlichen brachte Erfahrungen von Heimatverlust oder Heimatlosigkeit mit. Sie lassen die erfundene Heldin Lina, die mit ihrem Vater immer wieder umziehen muss und nirgends recht Fuß fassen kann, in ihrer eigenen Heimatgemeinde Büchenbach ankommen. „Heimat ist, wo Familie und Freunde leben“, oder „Heimat ist, wo ich wohne und mich geborgen fühle“ sagen die Mädchen und Jungs in die Kamera.

Mit stimmungsvollen Bildern, einer ruhigen Kameraführung und einer zurückhaltenden Sounduntermalung zieht der Film die Zuschauer ins Geschehen.

„Wir haben schnell erkannt, dass wir Heimatgefühl hauptsächlich an Menschen und Beziehungen festmachen. Das war bei unseren Großeltern vielleicht noch ganz anders.“, bilanzieren die Jugendlichen. Am wichtigsten aber ist: „Es hat uns wahnsinnig Spaß gemacht“. Diese Freude der Büchenbacher Filmgruppe an der gemeinsamen Arbeit hat die Festival-Jury auch im fertigen Film gespürt: „Nicht zuletzt deshalb ist ihr Film der Jury auch eine lobende Erwähnung wert.“

Beim Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde wird der Film im Sommer noch einmal öffentlich zu sehen sein.

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