Soll Mosterei gebaut werden?

25.04.2008, 00:00 Uhr
Soll Mosterei gebaut werden?

© Leßner

Robert Weber, der als Vorsitzender die Versammlung eröffnete, bekannte frei: «Es war ein schwerer Entschluss, aber ich mache nach 18 Jahren den Weg frei für eine junge Mannschaft». Die «Alten», wie Resi und Hans Helmschrott sowie Sepp Beck und Robert Weber, sind sich sicher, dass die Jungen «neue Vitalität» in den Verein bringen.

Weber verwies in seinem kurzen Rechenschaftsbericht für 2007 auf das Jubiläum 25 Jahre Obst- und Gartenbauverein, das mit einem Festabend gefeiert wurde. Im Programm gab es vom Baumschneiden bis zur Weihnachtsfeier viele Aktivitäten. Allerdings beklagte der scheidende Vorsitzende, dass das Sommerfest «gerade noch» kostendeckend war, dass die Pflanzenbörse sehr schlecht angenommen wurde und dass noch Plätze für die Sommerfahrt ins Weserbergland frei sind.

Weber appellierte an die 51 Anwesenden - der Verein hat 277 Mitglieder - die neue Vorstandschaft zu unterstützen und ihr das Vertrauen zu schenken. In Rekordzeit gingen die Wahlen über die Bühne. Es gab eine gut vorbereitete Vorschlagsliste: Thomas Dürschner rückte als ehemals zweiter Vorsitzender auf den Stuhl des ersten Vorsitzenden. Neu im Gremium ist Horst Harfmann als zweiter Vorsitzender. Hans Brunnhübner bleibt Kassier. Christa Naglmüller löste Resi Helmschrott als Schriftführerin ab. Zu Beisitzern wurden Bettina Gammel, Christine Schmidt, Hans Dengler und Peter Ring bestimmt. Die Öffentlichkeitsarbeit teilen sich Thomas Dürschner und Bettina Gammel; diese leitet auch weiterhin die Kinder- und Jugendgruppe «Gartenschmetterlinge».

Bürgermeister Jürgen Spahl zeigte sich beeindruckt vom Entschluss des Vorsitzenden Robert Weber, das Amt nach 18 Jahren in jüngere Hände zu legen: «Das ist nach so langer Zeit sicher nicht leicht gefallen, es war nobel, den Platz für eine junge Mannschaft frei zu machen». Spahl betonte, dass die neue Vorstandschaft die Aufgabe habe, dem Verein die Richtung vor zu geben und den Neubau auf dem Gelände voran zu bringen.

Der OGV hatte in den 25 Jahren seines Bestehens erst zwei erste Vorsitzende. Spahl erinnerte daran, dass der alte Standort für den Obst- und Gartenbauverein aus wasserschutzrechtlichen Gründen nicht mehr haltbar ist und sich der Verein innerhalb eines Jahres entscheiden muss, ob er das neu zugewiesene Gelände bebauen will. «Die Gemeinde steht bereit, wir helfen Ihnen», versprach der Bürgermeister.

Thomas Dürschner, der neugewählte Vorsitzende, versprach Kontinuität in diesem Vereinsjahr. Allerdings wird sich die neue Mannschaft intern zusammen setzen und das Machbare diskutieren. Dabei steht der OGV vor einer Zerreißprobe: Die einen wollen auf dem neuen Vereinsgelände ein Vereinsheim mit Mosterei, die anderen ein Vereinsheim ohne Mosterei.

«Wir müssen in die Vereinstätigkeit und die Entscheidungen hineinwachsen», bat Dürschner um Verständnis. Obwohl Beisitzer Hans Dengler vehement gegen die Mosterei sprach und einige Zustimmung erhielt, gab es auch Stimmen, die für den Bau einer Mosterei sprachen. Dürschner schlug deshalb folgende Vorgehensweise vor: Die Vorstandschaft des Obst- und Gartenbauvereins wird das Thema vorrangig intern diskutieren, dann eine Mitgliederbefragung durchführen, später eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen und erst dann entscheiden.