Trauer um Schwabachs Altbürgermeister Hermann Stamm
25.1.2014, 08:10 UhrOberbürgermeister Matthias Thürauf hat den Verstorbenen als „herausragende Persönlichkeit der Stadtgesellschaft“ gewürdigt: „Wir sind tief traurig und werden die Lebensleistung von Hermann Stamm als engagierter Pädagoge und führender Kommunalpolitiker nicht vergessen.“
Langes politisches Engagement
Hermann Stamm gehörte dem Stadtrat ununterbrochen seit 1984 an. Von 1990 bis 2002 war er Dritter Bürgermeister der Stadt, von 1982 bis 1986 überdies Mitglied des mittelfränkischen Bezirkstags. Mit dem Ausscheiden aus dem Amt des Bürgermeisters verlieh ihm der Stadtrat Schwabach die Ehrenbezeichnung „Altbürgermeister“.
Verdienste erworben hat sich Stamm auch als Aufsichtsrat der Stadtkrankenhaus Schwabach gGmbH. Seit Beginn der aktuellen Stadtratsperiode war er Pfleger für Grund-, Haupt- und Förderschulen.
Hohe Ehrungen
Hermann Stamm hat für seine Verdienste zahlreiche Auszeichnungen erhalten, unter anderem 2000 mit der Goldenen Bürgermedaille die zweithöchste Ehrung der Stadt Schwabach. Im Juli 2008 bekam er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik.
Von 1976 bis 2005 war Hermann Stamm Rektor der Staatlichen Realschule. Insbesondere engagierte er sich bei der Einführung der sechsstufigen Realschule, bei der die Schwabacher Bildungsstätte Modellschule war. 2005 erhielt er den Bayerischen Staatspreis für Unterricht und Kultus.
Deutliche Worte und Taten
Als an der Schwabacher Realschule 1997 rechtsradikale Vorfälle bekannt geworden waren, nahm Hermann Stamm mit großem Engagement und Nachdruck den Kampf gegen braune Ideologien auf. Und hat sich dafür bundesweit einen Namen gemacht. Springerstiefel, Glatzköpfe – all das duldete er an „seiner“ Schule nicht und machte damals seine Erkenntnisse öffentlich, stieß eine breite Diskussion über eine gesamtgesellschaftliche Problematik an, die man nicht nur der Schule überlassen dürfe: „Wir allein können das nicht lösen“.
In der Schwabacher CSU, deren Kreisvorsitzender er bis 1991 war, gilt Hermann Stamm als Initiator einer Neuausrichtung der Partei. Kreisvorsitzender Karl Freller, der sich vom plötzlichen Ableben Hermann Stamms tief betroffen zeigte, bezeichnete den Verstorbenen als Triebfeder einer modernen CSU. Stamm sei sich selbst ein Leben lang treu geblieben. Aufgrund seiner Verdienste verlieh ihm die CSU schließlich den Titel Ehrenkreisvorsitzender.
Die Trauerfeier für den Verstorbenen findet am Freitag, 31. Januar, um 12.30 Uhr in der katholischen Kirche Sankt Sebald statt. Anschließend Beerdigung auf dem Schwabacher Waldfriedhof.
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