Spende über 20.000 Euro: Große Freude im Tierheim Nürnberg
21.4.2021, 15:00 Uhr„Das ist super!“ - „Vielen Dank - eine tolle Aktion“: Der Dank von Tierfreunden auf der Facebook-Seite des Nürnberger Tierheims spricht aus den vielen Kommentaren, unter der Mitteilung über die Spende. 20000 Euro hat das Tierheim von der Stiftug des 2010 verstorbenen Fürther Unternehmers und Norma-Gründers Manfred Roth erhalten.
Ein tierlieber Mensch
„Gerade in diesen anstrengenden Zeiten sind wir noch dankbarer, für diese wiederkehrende großartige Hilfe und bedanken uns von ganzem Herzen im Namen unserer tierischen Bewohner“, sagt Tierheimsprecherin Miriam Zimmermann. Immer wieder bedenkt die Stiftung das Tierheim an der Stadenstraße mit finanziellen Zuwendung. Roth selbst galt als zurückhaltender, bescheidener und sehr tierlieber Mensch. Die aktuelle Hilfe, so sagen die, die ihn kannten, wäre ihm ein großes Anliegen gewesen.
Alle Hände voll zu tun
Übergeben wurde nun der Scheck durch den Stiftungsvorsitzenden Wilhelm Polster und Klaus Teichmann, Mitglied des Stiftungsbeirates. Präsidentin Dagmar Wöhrl sowie Vizepräsident Christoph Maier nahmen die finanzielle Zuwendung dankend entgegen. Da sich die Kosten für die Behandlung und Versorgung der Welpen mittlerweile auf 110.000 Euro belaufen, muss nicht lange über eine Verwendung nachgedacht werden.
Wie berichtet hat die Polizei Mitte März in Nürnberg einen illegalen Tiertransport mit 101 Welpen an Bord angehalten. Die zwischen sechs und elf Wochen alten Hundewelpen sollten eigentlich von Ungarn nach Belgien verfrachtet werden. Schließlich landeten die jungen Hunde im Tierheim - seither haben die Mitarbeiter alle Hände voll zu tun.
Große Hilfsbereitschaft
Überwältigt sind die nach wie vor von der Hilfsbereitschaft, die sich in Geld und Sachspenden äußert. An die Grenze der Kapazitäten brachte das Team aber die ungezählten täglichen Nachfragen. Anrufer wollen wissen, wie es den Tieren gehe und fragen, ob oder wann sie einen Welpen haben können. Mittlerweile erklärt eine Bandansage am Telefon, dass die Lage rechtlich noch nicht geklärt sei und hierzu noch keine Auskunft erteilt werden könne.
100 Hunde sind es zum jetzigen Stand. Schäferhundin Ayla ist eingegangen, teilt das Tierheim mit. Sie sei plötzlich morgens zusammengebrochen und nach sofortiger Hilfe durch die Pflegerin und Tierärztin in die Tierklinik gebracht worden. Dort habe sie die Nacht nicht überstanden. „Eine schwere Vorerkrankung ist vermutlich die Ursache, das endgültige pathologische Ergebnis steht noch aus“, sagt Sprecherin Miriam Zimmerman.
Aus den Händen eines "Vermehrers"
Die anderen Welpen sind weitgehend stabil, heißt es. Allerdings musste drei Bulldoggen mittlerweile am Auge operiert werden, bei mindestens zwei weiteren steht die OP noch aus. Ein Spitzwelpe zeigt neurologische Ausfälle. Bei einigen anderen wurden Augen- und Nasenausfluss, Flöhe, Zahnprobleme und Nabelbruch festgestellt. Der Großteil kämpfe noch gegen die Darmparasiten. Unter Kennern sind dies typische Zeichen, dass die Welpen nicht von einem seriösen Züchter, sondern schlichtweg von einem so genannten „Vermehrer“ stammen: Keine Papiereund Tiere zum Schleuderpreis. Doch die Tierarztkosten wegen etlicher Krankheiten würden die scheinbare Ersparnis schnell wieder zunichte machen.
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