Startschuss für Ausbau des Autobahnkreuzes Nürnberg-Ost
7.12.2019, 05:58 UhrDie Geräuschkulisse im Hintergrund hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck. Während die Ehrengäste beim offiziellen Startschuss für den Ausbau des Autobahnkreuzes Nürnberg-Ost zu ihren symbolischen Werkzeugen greifen, donnert in etwa 30 Metern Entfernung ein Lkw nach dem anderen am Schauplatz des Spatenstichs vorbei.
Jetzt gehen die Arbeiten zum Ausbau des Autobahnkreuzes Nürnberg-Ost so richtig los, und unter anderem Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zeigt sich davon überzeugt, dass auch in Zeiten des Klimawandels kein Weg an der 118 Millionen Euro teuren Baumaßnahme vorbeiführt.
An diesem Nadelöhr direkt neben dem Nürnberger Stadtteil Fischbach kreuzen sich mit der A6 und der A9 zwei der wichtigsten Autobahnen Deutschlands, wie Reinhard Pirner, Präsident der Autobahndirektion Nordbayern, in seiner Begrüßung erklärt. Aufgrund der stetig zunehmenden Verkehrszahlen sei dieser Knotenpunkt stark überlastet und mittlerweile ein Unfallhäufungspunkt.
Kreuz Nürnberg-Ost wird für Pendler zur Geduldsprobe
"Sind in diesen Zeiten solche Neubauten überhaupt noch notwendig? Noch zeitgemäß?", fragt Söder rhetorisch und liefert die Antwort gleich mit: Bayern brauche intelligent vernetzte Verkehrskonzepte, mit denen nicht nur der öffentliche Personennahverkehr, sondern auch der Individualverkehr gestärkt werde.
Wald wird wieder aufgeforstet
"Die gesamte Baumaßnahme dient im Wesentlichen dazu, den Verkehr sicherer, flüssiger und damit am Ende auch ein Stück weit besser für die Anwohner und die Umwelt zu machen", erklärt der Ministerpräsident. Es blute einem natürlich das Herz angesichts der 16 Hektar Wald, die dafür gerodet werden müssen, aber genau die gleiche Fläche werde auch wieder aufgeforstet.
"Wir sind keine Betonfetischisten", betont Söder, während sein CSU-Parteifreund, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, auch auf die internationale Bedeutung von A 6 und A 9 hinweist. Hier rolle der Verkehr aus Berlin und München, aus Frankreich und Tschechien, und die Beseitigung dieses Flaschenhalses helfe dem Transitverkehr – und den Menschen vor Ort, die nun schneller zur Arbeit und nach Hause kommen.
"Wir denken verkehrsmittel- und verkehrsträgerübergreifend", beteuert Scheuer, der laut eigener Aussage pünktlich mit dem ICE aus Berlin gekommen sei und unter anderem am Nürnberger Hafen einen millionenschweren Förderbescheid für den Ausbau des dortigen Container-Terminals übergeben habe.
Umbau am Kreuz Nürnberg-Ost gestartet
Im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen ist der Umbau des Autobahnkreuzes in der höchsten Dringlichkeitsstufe, dem "Vordringlichen Bedarf – Engpassbeseitigung", enthalten. Geprägt wird das Projekt, für das eine Strecke von 3,7 Kilometern ausgebaut wird und das Ende 2024 abgeschlossen sein soll, von einer 600 Meter langen Brücke, einem sogenannten Overfly. Laut Scheuer ein wahres "Ingenieurs-Prunkstück".
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