Anna Knauer bei Olympia und der Polizei

SCHERNFELD - Anna Knauer aus Schernfeld ist als erste Radsportlerin in die bayerische Polizeisportfördergruppe aufgenommen worden. Die 21-jährige Junioren-Welt- und Europameisterin wird im August auch bei den Olympischen Spielen in den Bahnwettbewerben an den Start gehen.

Mit ihrer „Spitzensportförderung“  bietet die Bayerische Polizei heraus­ragenden Athleten die Möglichkeit, Sport und Beruf optimal miteinander zu verbinden. Bislang umfasste diese spezielle Ausbildung und Förderung die Sportarten Schießen, Kanuslalom, Leichtathletik und Judo. Bei den Wintersportarten werden Rodeln, Bob, Skeleton, Ski-Sport, Snowboard und Eisschnelllauf  von der bayerischen Polizei gefördert.

Neu hinzugekommen ist nun auch der Radsport – mit mit ihm Anna Knauer. Sie hat die anspruchsvolle Einstellungsprüfung der Baye­rischen Bereitschaftspolizei mit Bravour gemeistert. Seit 1. Juli ist sie nun Polizei-Praktikantin und freut sich auf ihren Ausbildungsbeginn am 15. September bei der Bereitschaftspolizei in Dachau.
Vorher steht der erfolgreichsten bayerischen Nachwuchs-Radsportlerin jedoch noch ihr „bisher wichtigster sportlicher Einsatz“ bevor. Aufgrund ihrer großartigen Leistungen wurde Anna Knauer vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nominiert. Auf der schnellen Holzpiste im Velodrom von Rio de Janeiro wird sie in der Bahndisziplin „Omnium-Mehrkampf“   starten, in der sie amtierende Deutsche Meisterin der Frauen ist.

Die letzte heiße Vorbereitungsphase für die Olympischen Spiele beginnt für Anna Knauer am 22. Juli im BDR-Trainingslager der Bahn-Radsportler in Frankfurt an der Oder. Nach zehn Tagen folgt der Flug nach Rio, wo die Bahnwettbewerbe des Radsports am 11. August beginnen. „Bis zum ersten Start bleibt noch reichlich Zeit für Trainingseinheiten und um die Olympia-Piste gut kennenzulernen“, freut sich Anna Knauer, die mit einer Prognose trotzdem sehr vorsichtig ist. „Die weltweite Konkurrenz ist riesengroß, und die meisten Teilnehmerinnen kennt man ja vorher kaum. Es wird sicher extrem schwer, in Rio vorne dabei zu sein. Ich rechne nicht mit einer Medaille, hoffe allerdings auf einen guten Platz unter den ersten zehn.“

Nach den Olympischen Spielen beginnt für die 20-fache Deutsche Meis­terin, die von 2003 bis 2011 für den RC Germania Weißenburg startete, am 15. September die zeitlich gestreckte fünfjährige Ausbildung zur hoch qualifizierten Polizeivollzugsbeamtin, die schwerpunktmäßig in den Monaten von September bis Januar stattfindet, wobei Anna Knauer genügend Spielraum bleibt für die weitere erfolgreiche Entwicklung ihrer Sportkarriere. „Ich freue mich riesig, dass ich diese optimale Ausbildungsmöglichkeit bekomme. Eine bessere Möglichkeit für eine sehr gute solide berufliche Ausbildung neben meinen umfangreichen sportlichen Einsätzen ist gar nicht denkbar“, betont Anna Knauer, die nach den Olympischen Spielen auch als eine sichere Anwärterin auf einen Platz im deutschen WM-Kader gilt.