Fortschreibung des Leitbilds

Das sind die 15 Ziele für das Fränkische Seenland

Jan Stephan

Stellvertretender Redaktionsleiter

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19.05.2022, 15:29 Uhr
Das Fränkische Seenland hat seine 15 Leitlinien für die touristische Entwicklung der kommenden Jahre vorgestellt.

© Wolfgang Dressler, NN Das Fränkische Seenland hat seine 15 Leitlinien für die touristische Entwicklung der kommenden Jahre vorgestellt.

Ganz vorne steht die Nachhaltigkeit, die man im Einklang mit der Natur fördern will. Das passt gut, weil man ohnehin einen Schwerpunkt auf die wertvollen Naturräume legen will, die man vor Ort zu bieten hat. Dabei will man besonders darauf achten, dass das Land um die Seen nicht zu kurz kommt.

Trotzdem ist für die Touristiker klar: Das Wasser ist es, die Seen sind der Reisegrund. Deshalb steht die Sicherung der Wasserqualität als eigener Punkt in den Leitlinien. Natürlich auch, weil man mit den Algenblüten der vergangenen Jahre schon ein paar unangenehme Erfahrungen gemacht hat.

Hervorheben will man weiter, dass im Seenland alle Gewässer zugänglich sind, wovon man an den weit berühmteren Seen in Oberbayern nur träumen kann. Den Aspekt der Zugänglichkeit will man aber auch in anderen Bereichen der Urlaubsregion in Zukunft umsetzen.

Qualitätsoffensive

Im Seenland sollen die Menschen sich möglichst frei bewegen dürfen. Diesem Zweck dient auch der weitere Ausbau der Barrierefreiheit in der Region. In den Leitlinien findet sich auch das Thema „Sensibilisierung für Qualitätstourismus“. Das ist freundlich formuliert, heißt aber, dass man in der Region Nachholbedarf sieht, was das Angebot in Sachen Unterkünfte und Gastronomie betrifft.

Auch inhaltlich gibt man hier eine Richtung vor und sieht Potenzial in der Entwicklung von Angeboten im Bereich der Entschleunigung. Außerdem will man dafür sorgen, dass die kulinarischen Genüsse der Region entwickelt werden. Das soll vor allem durch die Förderung der Anbieter von echter fränkischer Kulinarik gelingen.

Auch der Kultur will man sich annehmen und aus dem reichhaltigen Angebot „eigenständige und wahrnehmbare Produkte“ schaffen, die Besucher in die Region bringen. Das gilt auch für einen weiteren gesellschaftlichen Bereich, nämlich den Sport. Hier soll das Fränkische Seenland als Natursportregion weiter etabliert und die Verbindung von Region und Sportevents noch stärker ausgebaut werden.

Sportregion und fränkische Architektur

Dieser Punkt zielt vor allem auf den Challenge am Rothsee ab, der als die größte Freiluft-Sportveranstaltung Bayerns gilt. Aber auch der Seelandmarathon am Brombachsee ist ein identitätsprägendes Sportevent.

Prominenter als bislang ist der Hinweis auf die fränkische Architektur, die man touristisch in Wert setzen und der man gerne auch in Weiterentwicklungen in der Tourismus-Architektur Rechnung tragen will. Mit einem eigenen Punkt findet sich daher auch die stärkere touristische Vermarktung der intakten fränkischen Ortsbilder, die die Region in großer Vielfalt zu bieten hat.

Zwei Problembereichen widmen sich die letzten beiden Leitlinien des Leitbilds. Dort fordert man den Auf- und Ausbau der digitalen Kompetenz in allen relevanten Handlungsfeldern. Mehr als ein Hinweis, dass es mit der digitalen Durchdringung in der Region noch nicht so weit her ist.

Zu guter Letzt hat man sich noch die Förderung vielfältiger Mobilitätsangebote auf die Fahnen geschrieben, was allerdings angesichts hoher Kosten und wenig Einflussmöglichkeiten des Tourismusverbands eher ein frommer Wunsch sein dürfte. Aber Wünschbarkeiten sind ja sozusagen die Aufgabe eines Leitbilds.

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