Die Frau mit der Kelle
07.12.2012, 15:58 Uhr
Einen herzlichen Empfang boten Schüler und Lehrerkollegium der Volksschule Ellingen Konrektorin Andrea Droglauer, die diesen Job seit Schuljahresanfang innehat. Spielerisch stellten dies eingangs die 2. und 3. Klassen mit dem Stück „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ dar. „Lokomotivführer Lukas ist schon da (gemeint war Rektor Oskar Leykamm, d. Red.), und wir freuen uns, dass wir auch einen neuen Jim Knopf haben“, war das Thema des Begrüßungsliedes, an dessen Ende Droglauer von ihrem Platz abgeholt und mit einer Abfahrtskelle ausgestattet wurde.
Oskar Leykamm konnte zur Amtseinführung neben Schulrat Hermann Balk, den Vertretern der Kirchen sowie den Bürgermeistern Walter Hasl (Ellingen) und Josef Miehling (Pleinfeld) auch zahlreiche Vertreter aus dem schulischen Bereich begrüßen.
„Echtes Goldstück“
Schulrat Hermann Balk vom Staatlichen Schulamt in Weißenburg bezeichnete die neue Konrektorin als „echtes Goldstück“. Die in Weiden in der Oberpfalz geborene und in Roth aufgewachsene Andrea Droglauer hat an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen Erdkunde und Wirtschaftswissenschaften studiert und sich 1997 der Pädagogik zugewandt. In der Ausbildung zur Hauptschullehrerin belegte sie unter anderem die Fächer Deutsch, Erdkunde und Englisch. Nach Abschluss der Lehramtsprüfungen 2002 und 2004 an der Hauptschule Allersberg wurde sie an die Hauptschule in Weißenburg versetzt.

Hier war sie neben ihrer Tätigkeit als Klassenleiterin für die Schullaufbahnberatung, den Arbeitskreis Mittelschule-Berufsschule, die Kooperation Schule-Wirtschaft und für Orientierungspraktika verantwortlich. Zudem führte die heute 37-Jährige ein internes Informationssystem in der Mittelschule ein, arbeitete am Projekt „MAP Mittelschulen – Arbeitswelt – Partnerschaft“ der Hermann Gutmann Stiftung mit und gründete mit deren Unterstützung eine Schülerfirma.
In einer Zeit, so Balk, in der das Übertrittsverhalten kleine Schulen sterben lässt, in der die Übertrittsmöglichkeiten in weiterführende Schulen nie besser waren und in der Eltern noch nie anspruchsvoller hinsichtlich eines hohen Schulabschlusses ihrer Kinder waren, biete Andrea Droglauer Unterricht auf hohem Niveau. Dass sie sich auch mit den Jugendlichen identifizieren könne, beweise sie zudem durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Jugendleiterin in der Sektion Roth des Deutschen Alpenvereins.
Schulverbandsvorsitzender Walter Hasl griff das Eisenbahnthema wieder auf und begrüßte die Konrektorin im „Hauptbahnhof“ in Ellingen. Dieser sei mit einer Fitnesshalle, alternativer Stromerzeugung auf dem Dach, einer Kantine für die Versorgung der Schüler sowie zahlreichen Renovierungsmaßnahmen auf dem neuesten Stand. Hasl hatte neben der Ortschronik auch den Regenschirm der Stadt mitgebracht, den er dem Thema der Veranstaltung entsprechend mit einer Abfahrtskelle ausgerüstet hatte.
Für den Elternbeirat begrüßte Petra Ihrke in launiger Gedichtform sowie für alle Kirchengemeinden Pfarrer Roland Knöll den „Neuankömmling“ auf dem Bahnhof. Knöll sprach über die Lebensweiche nach der Mittelschule in Richtung Beruf oder weitere Schulausbildung und bot Droglauer an, vonseiten das gute Miteinander von Schule und Kirche weiterhin auszubauen.
BLLV-Kreisvorsitzender und Personalrat Markus Scharrer bedauerte die Lücke an der Mittelschule Weißenburg, die die Versetzung Droglauers nach Ellingen mit sich bringt. Er zeigte sich überzeugt, dass sie ihrer neuen Verantwortung gewachsen sei und mit Sachargumenten stets gute Lösungen erarbeiten werde. Für das Lehrerkollegium begrüßten Rudolf Springer für die Mittelschule und Gabriela Bärtl-Büchner für die Grundschule die neue Kollegin mit einem Blumenstrauß.
Die Bahnhofsmission
Umrahmt wurde die Amtseinführung von zahlreichen Auftritten der Schüler, die gemeinschaftlich einen „Schulsong“ aufführten, mit einem Sketch die Klasse der neuen Konrektorin spiegelten und mit dem „Öllinger“ Gardetanz auch auf die Karnevalshochburg hinwiesen.
Andrea Droglauer dankte für die guten Wünsche. Neu für sie sei nun, dass in ihr Zuständigkeitsgebiet eine Grundschule falle, nach deren Besuch die Kinder aber weiter glücklich und unbeschwert in die Zukunft gehen sollten. Sie wolle sich für die Orientierung und die persönliche Förderung einsetzen, denn für alle soll die Schule mit einem passenden Abschluss enden.
Passend zum roten Faden der Veranstaltung sagte sie, dass sie neben der Mitarbeit im Reisezentrum und als Lokführer in der 8. Klasse auch die Aufgaben der Bahnhofsmission in der Volksschule Ellingen übernommen habe. Für die gute Aufnahme in der Barockstadt in einem „geheizten Zug“ mit menschlicher Wärme dankte die neue Konrektorin allen Mitwirkenden der Feierstunde.
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