Jahresversammlung der Gundelsheimer Feuerwehr

07.02.2016, 07:59 Uhr
Jahresversammlung der Gundelsheimer Feuerwehr

© Patrick Shaw/Archiv

Kommandant und Vereinschef Artur Heckl begrüßte knapp 60 Mitglieder der Gundelsheimer Wehr im Schützenheim. In seinem Bericht ging er auf die 950-Jahr-Feier des Dorfs im vergangenen Jahr ein, die ein absoluter Höhepunkt gewesen sei. Die Feuerwehr hatte für das Fest über 80 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, bei denen sich Heckl nochmals bedankte.


Ebenso galt der Dank des Kommandanten den vielen Freiwilligen, die bei den neun Einsätzen des vergangenen Jahres und zur Brandschutzübung am Möhrenberg aktiv waren. Glücklicherweise seien alle Einsätze einigermaßen glimpflich abgelaufen, und Gundelsheim sei von größeren Bränden verschont geblieben. Dass die Wehr für den Ernstfall personell gerüstet ist, sei an der sehr guten Beteiligung bei den Übungen ersichtlich.


Nachdem Heckl noch auf die weiteren Veranstaltungen des Jahres eingegangen war, ließ Schriftführer Wolfgang Ritter das Jahr Revue passieren. Die Gundelsheimer Wehr hat ihm zufolge 95 Aktive bei einer Gesamtzahl von 154 Vereinsmitgliedern. Ausführlich ging Ritter auf die Zahlen und Fakten zur 950-Jahr-Feier ein und berichtete über Besucherzahlen und die Abrechnung.


Im Anschluss lauschten die Anwesenden gespannt den erfreulichen Zahlen des Kassiers Karl Mielich. Die anschließende Entlastung des Vorstands war Formsache.


Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung verdienter Mitglieder. Die Gundelsheimer Wehr zeichnete dabei erstmals vier Mitglieder für 70 Jahre Treue zum Verein aus: Jakob Blank, Otto Schaller, Alfons Färber und Josef Mederle. Für 60 Jahre Mitgliedschaft überreichte Vorsitzender Heckl Urkunden an Georg Roßkopf, Josef Jank und Karl Miehlich. Für 40 Jahre Treue erhielt Engelbert Zaunitzer das Abzeichen in Gold. Mit Silber für 30 Jahre Zugehörigkeit wurden Werner Geiger, Klaus Zeller, Detlev Suss und Vereinschef Artur Heckl selbst geehrt.


Neues Gebäude ist notwendig


Gegen Ende des Abends wurde es dann beim Thema Feuerwehrhaus politisch. Heckl berichtete über seine Bemühungen und Gespräche sowie über die Unterstützung, die er von Teilen des Stadtrats erhalte. Zu einem Termin oder Standort für den Bau eines neuen Gebäudes konnte er aber noch keine detaillierten Aussagen treffen. Die Notwendigkeit eines Neubaus sei jedoch unumstritten.


Das Gundelsheimer Feuerwehrhaus verfügt derzeit über einen Umkleidebereich von etwa zehn Quadratmetern, was für 95 aktive Mitglieder viel zu klein sei. Dieser Raum ist nicht beheizt und hat keine Abtrennung zur Garage, in der das Feuerwehrfahrzeug steht. Das Gebäude besitzt zudem keine Wasch- oder Toilettenräume, auch keinen separaten Bereich für die weiblichen Feuerwehrkräfte oder Platz für einen Schreibtisch für Kommandant und Gruppenführer.


Die Größe, die Ausstattung, das Fehlen von Fluchtwegen und der gesamte Zufahrtsbereich entsprechen laut Heckl in keiner Weise den aktuellen Vorschriften. Es bestehe dringend Handlungsbedarf.


Umso befremdlicher und unverständlicher, so Heckl, würden daher die Aussagen aus der jüngs­ten Treuchtlinger Haushaltsdebatte wirken, dass man doch beim Thema Feuerwehren sparen solle. Vor allem die Richtung, aus der dieser Einwand komme (nämlich vom Gundelsheimer Klaus Fackler, Anm. d. Red.), stoße bei vielen Gundelsheimern auf Kopfschütteln und Unverständnis.


Natürlich sei dem Vorstand um Artur Heckl die finanzielle Situation der Stadt bewusst. Aber dass hier etwas passieren müsse und „der alte Standort nicht haltbar ist, dürfe mittlerweile allen klar sein“, so der Kommandant. Das Feuerwehrwesen sei eine Pflichtaufgabe der Stadt. Dies scheine nach den jüngsten Aussagen noch nicht bei allen Stadträten angekommen zu sein.


Über eines könne sich die Stadt aber sicher sein: Die Gundelsheimer Wehr würde mit viel Eigenleistung und Engagement zu einer wirtschaftlichen Umsetzung des Neubaus beitragen, so Heckl abschließend.

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