Akute Leukämie
Jetzt zählt jeder Abstrich: Mittelfränkin Manu braucht dringend einen Spender für Stammzellen
23.12.2023, 06:00 UhrEigentlich wird Manuela von allen Manu genannt. Sie ist lebensfroh und wortgewandt. Zusammen mit ihrem Lebenspartner hat sie eine Patchwork-Familie von sechs Kindern großgezogen. Anfang November erschütterte sie eine harte Diagnose. Die 52 Jahre alte Weißenburgerin hat akute Leukämie. Nur eine Stammzellenspende kann Manu retten.
Ihre Familie, ihre Freunde und die DKMS organisieren eine Online-Registrierungsaktion unter dem Motto "Alle für Manu". So werden Manus Chancen, ihren "genetischen Zwilling" zu finden, erhöht. Wer zwischen 17 und 55 Jahren alt und gesund ist, kann sich ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so möglicherweise Manus Leben, oder das Leben einer anderen Person retten.
"Fels in der Brandung"
"Manu ist unser Fels in der Brandung, jemand, der immer für andere da ist und den nichts umhaut", berichtet Manus Sohn. Ihre Kinder hat sie bei allem unterstützt. Ihre gemeinsame Liebe ist Fußball. Ob als Trainerin oder am Spielfeldrand, die 52-Jährige hat sich schon früh ehrenamtlich bei den Sportvereinen der Kinder engagiert. Der FC Bayern München nimmt einen großen Platz in ihrem Herzen ein, aber auch der FC Augsburg lässt es höher schlagen. Engagiert hat sie sich aber auch anderweitig. Als kleines Mädchen war sie bei den Pfadfindern und lernte dort ihre Hilfsbereitschaft. Selbst nach vielen Jahren blieb sie der Gemeinschaft treu und war nach der Geburt ihrer Kinder langjährige Leiterin und Vorstandsmitglied bei der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg Treuchtlingen.
Krebs hinterlässt seine Spuren
Durch die Diagnose wird Manus Lachen vertrieben. Sie nimmt stark ab, ihre Haare fallen aus, sie hat keinen Appetit mehr und ihre Sehkraft lässt nach, erklärt das DKMS in einer Pressemeldung. Übelkeit und Erbrechen bestimmen jetzt ihren Tag. Als sie zwei Aneurysmen erlitt und bewusstlos wurde, jagte es der Familie große Angst ein. Auch mental geht es Manu nicht gut. Manus Sohn beschreibt, wie hilflos sie sich fühlen und wie verzweifelt die Familie ist. Sie versuchen, so gut es geht, mit den Zuständen umzugehen: "Man versucht krampfhaft irgendetwas zu tun, worüber sie sich freut oder womit man ihr helfen kann." Die neue Rolle, in der sie umsorgt wird, gefällt Manu nicht, sie fühlt sich nicht wohl. Kurze Spaziergänge sollen ihr helfen, den Kopf freizukriegen. Auch wenn es bedeutet, dass sie danach wieder ins Bett muss. Denn "die Erschöpfung sitzt tief."
Bis jetzt haben sich schon 46 Personen über den Link für Manus Registrierungsaktion angemeldet. Wer helfen möchte, gesund und in dem Alter zwischen 17 und 55 Jahren ist, kann sich ebenfalls registrieren. Wer sich anmeldet, bekommt Registrierungsunterlagen nach Hause geliefert. Drei medizinische Wattestäbchen und eine genaue Anleitung sind beigefügt. Der potenzielle Spender macht dann einen Abstrich von der Wangenschleimhaut und schickt diesen per Post zurück. Im Labor werden die Gewebemerkmale bestimmt, dann steht der Spender für eine weltweite Datenbank zur Verfügung.
Mit einer ähnlichen Registrierungsaktion konnte ein Spender für den kleinen Leo aus dem Landkreis Würzburg gefunden werden. Er litt ebenfalls an Blutkrebs. Damals haben sich zahlreiche neue Spender bei der DKMS angemeldet.
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