Klare Zustimmung für den Kreishaushalt
19.12.2019, 05:30 UhrEr nutzte die Abstimmung, um selbst ein wenig Bilanz zu ziehen und hatte dafür ein paar Vergleichszahlen herausgezogen. Bei seinem Amtsantritt Ende 2011 hatte der Landkreis gut 12,5 Millionen Euro Schulden, aktuell sind es 1,1. Das Haushaltsvolumen stieg in der Zeit von knapp 84 auf nun gut 120 Millionen Euro. Die Kreisumlage hat sich in dieser Zeit von 53,5 auf 44,0 Prozentpunkte deutlich nach unten bewegt. Das ist eine Entwicklung, auf die Wägemann sichtlich stolz ist.
Weißenburg-Gunzenhausen hat mit aktuell 44,4 Prozent den "achtniedrigsten Nettokreisumlagehebesatz in Bayern", merkte er an. Trotz Schuldenabbau und Umlagesenkung habe der Landkreis massiv investiert. Wägemann betonte aber auch, dass diese Entwicklung nur aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung und des Miteinanders im Kreistag möglich war. "Ich bedanke mich bei Ihnen für diese hervorragende politische Zusammenarbeit zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger."
Kurz streifte der Landrat auch ein paar Vorhaben, die im Haushalt für 2020 stehen und die ihm persönlich am Herzen liegen. Er nannte das 365-Euro-Ticket für Jugendliche und Azubis, den Beginn der Modernisierung der Kreisklinik in Weißenburg und die Fortführung des Quasi-Neubaus der Senefelder-Schule.
Außerdem ging er kurz auf die Digitalisierung an den Landkreisschulen ein, auf die Bahnunterführung in Niederpappenheim, die Zentralisierung der Nahrungsmittelbranche an der Berufsschule in Gunzenhausen, die Erneuerung der Schulküche an der Landwirtschaftsschule in Weißenburg, den neuen Recyclinghof in Gunzenhausen, neue Fotovoltaikanlagen auf kreiseigenen Gebäuden, energetische Sanierungsmaßnahmen an Schulgebäuden, die Sanierung der Deponie Cronheim und auf verbesserte Freizeitangebote im Fränkischen Seenland.
Man könne nur hoffen, dass "die herausragende konjunkturelle Lage der letzten Jahre noch möglichst lange erhalten bleibt". Der künftige Kreistag, so der Landrat, müsse alles in seiner Macht stehende tun, um die "Rahmenbedingungen für eine weitere Stärkung unserer Region zu schaffen". Aus seiner Sicht müsse der Spagat gelingen, Weißenburg-Gunzenhausen als Wirtschaftsstandort "noch attraktiver zu machen" und dabei gleichzeitig Natur und Umwelt zu schützen, die Verkehrsanbindung und den Verkehrsfluss zu verbessern.
In den Haushaltsreden der Fraktionen gab es insgesamt allenfalls zahme Kritik (Berichterstattung folgt). Erkan Dinar (Die Linke) lehnte als einziger Kreisrat den Haushalt ab, aber selbst er verabschiedete sich vom Landrat in seiner ebenfalls letzten Haushaltsrede (Dinar wird in Weißenburg-Gunzenhausen nächstes Jahr nicht mehr zur Wahl antreten) fast schon freundschaftlich: "Was Sie als Landrat in den letzten Jahren gemacht haben: Des bassd scho." Damit hatte er auf jeden Fall die Lacher auf seiner Seite.
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