Motto: Schule entwickeln

23.03.2012, 07:28 Uhr
Motto: Schule entwickeln

© Sieghard Hedwig

Es war Grundschul-Rektor Herbert Brumm schon länger ein Anliegen, in „seinem“ Haus eine solche Lernwerkstatt in die Tat umzusetzen. Auch in Pappenheim, Nennslingen und Pleinfeld sind solche Einrichtungen existent oder gerade in der Verwirklichung.

Es hatten sich im Vorfeld Institutionen, Firmen und Banken gefunden, die durch Spenden zum Gesamtvolumen von rund 14.000 Euro und somit zur Entstehung der Lernwerkstatt beigetragen haben: Der Förderverein der Grundschule war vertreten durch die Vorstandsmitglieder Jeanette Thieme und Tanja Ströbel, für den Elternbeirat kam die Vorsitzende Petra Achatz. Der stellvertretende Filialdirektor Franz Belkofer repräsentierte die Sparkasse, Marktbereichsleiter Stefan Bieber die Raiffeisenbank, Isabella Lindner sowie Susanne Lunz die Volksbank und Geschäftsstellenleiter Michael Uhlig die Gewerbebank. Die Sparda gehörte ebenfalls zu den Spendern, Filialleiter Thomas Menhorn war jedoch verhindert. Und nicht zuletzt hatte die Hermann-Gutmann-Stiftung Geld mit in den Topf geworfen. Für sie waren die Vorstandsvorsitzende Angela Novotny und der Lernwerkstatt-Beauftragte Rainer Rupprecht vor Ort.

Gerade auch die Stiftung hat sich die Unterstützung solcher Lernwerkstätten mit auf die Fahne geschrieben, da sie in ihren Augen auf die heute völlig veränderte Lebens- und Schulwirklichkeit der Kinder eine moderne und zielgerichtete Antwort geben.

Wissen in der Werkstatt erarbeiten

Rektor Brumm brachte im Beisein von Bürgermeister Werner Baum allen Sponsoren gegenüber seinen Dank zum Ausdruck und nutzte gleichzeitig die Gelegenheit, den Spendern „ihr“ Ergebnis vor Augen zu führen.

Im Raum der einstigen Mittagsbetreuung finden sich nun mehrere, teils mit Computern ausgestattete Arbeits-Stationen, die durch wechselnde Themenbereiche mit Leben erfüllt werden. Eine kleine Bücherei und ein Whiteboard – eine Weiterentwicklung der früher nur mit Kreide beschreibbaren Schultafel – runden das Angebot ab.

In den zweiten Klassen steht im Augenblick das Themenfeld Wärme im Mittelpunkt, in den vierten die Welt rund ums Wasser. Die Schüler der dritten Klassen beschäftigen sich derzeit mit dem Strom, was sie den Besuchern auch gleich demonstrierten. An einigen Stationen wird zum Beispiel erarbeitet, welche Materialien leitend sind und wie man mit einer Batterie und einem Draht eine Birne zum Leuchten bringt. An anderer Stelle geht es um die Gefahren, die Strom mit sich bringen kann. Und an wieder anderen Stationen kann unter anderem erlebt werden, wie kräftig man auf einem Fahrrad strampeln muss, bis ein kleiner Föhn anfängt zu blasen.

Motto: Schule entwickeln

© Sieghard Hedwig

Zunächst werden die Schüler noch mehr oder weniger angeleitet, was an welcher Arbeitsstation passiert. „Ziel ist, dass sich die Kinder nach und nach selbst organisieren“, erläuterte Brumm. „Dies ist eine völlig andere Herangehensweise ans Arbeiten und Lernen.“ Sie fördere nicht nur die Eigenverantwortlichkeit, sondern gleichzeitig Sozialkompetenzen. „Beim Ausprobieren werden freilich auch Fehler gemacht. Das aber gehört mit dazu“, so der Rektor weiter. Er bezeichnete die Lern- und Lesewerkstatt als wichtigen Baustein einer zukunftsfähigen Bildung, wie sie beispielsweise auch Landrat Gerhard Wägemann im Kreis als „Bildungsregion“ umgesetzt sehen möchte.

Der Schulleiter demonstrierte außerdem eindrucksvoll die multimedialen und interaktiven, weil computergestützten Möglichkeiten des Whiteboards. Allerdings geht es ihm nach eigenem Bekunden „nicht um die völlige Digitalisierung des Unterrichts, sondern um die sinnvolle Nutzung einer Technik, der wir uns heute nicht mehr entziehen können“. Diese Technik sei ein Hilfsmittel, die Welt besser zu verstehen. „Um sie jedoch wirklich zu erleben, müssen wir mit den Kindern hinaus, weswegen zum Beispiel auch die Umweltbildung mit Baumpflanzen und Obstbaumschnitt weiter zum Schwerpunkt gehört.“

Und da nicht nur die Schüler in der Lernwerkstatt in Teams sukzessive selbstständig arbeiten, sondern auch Lehrerteams dahinterstehen, die sich auf diese Situation neu einstellen, ist man Brumm zufolge auf diese Weise auf einem guten Weg, „Schule gemeinsam zu entwickeln und die Talente der Kinder neu zu entdecken“.

 

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