Online shoppen in Altmühlfranken
22.3.2019, 07:57 UhrEine Art regionaler Marktplatz im Netz soll entstehen, erklärt Andreas Scharrer von der Zukunftsinitiative Altmühlfranken. Ein Marktplatz, der die analoge und die digitale Welt zusammenbringt und letztendlich vor allem die Einzelhändler im Landkreis in der Auseinandersetzung mit der weltweiten Konkurrenz stärkt. Das Ziel sei es natürlich nicht, dass irgendwann alle Einzelhändler ihre Läden schließen und nur noch digital verkaufen, sondern dass der Online-Vertrieb eine zusätzliche Stütze für die stationären Läden ist, hieß es in der Sitzung.
Man könnte sich dann etwa vom heimischen Sofa aus durch das Angebot eines Händler klicken, das Gewünschte bestellen und am nächsten Tag im Laden abholen. Mittelfristig wäre es natürlich auch interessant einen Lieferdienst aufzubauen, der die Versendung ermögliche, so Scharrer. Zunächst aber gelte, dass man überhaupt wissen müsse, dass es ein Angebot vor Ort gibt, bevor man dorthin gehen könne, um es zu nutzen.
Zunächst steht nun auf der Agenda, einen Partner zu finden, der das Projekt betreut, den Prozess moderiert, die Auswahl oder Programmierung des Shop-Systems übernimmt und am Ende dafür sorgt, dass alles so wird, wie man sich das gewünscht hat. Auf die Ausschreibung hin haben sich sieben Unternehmen gemeldet, aus denen man sich nach ausführlichen Präsentationen dann für den wirtschaftlichsten Anbieter entscheiden werde, so der Regionalmanager in der Sitzung.
Die Herausforderungen seien groß. Zwar gebe es eine Reihe von lokalen Shop-Systemen, aber nicht auf der großen Ebene eines ganzen Landkreises. „Sowas gibt es nicht von der Stange“, erklärte der Regionalmanager in der Sitzung. Außerdem seien die Unterschiede bei den einzelnen Unternehmen groß, inwieweit sie sich bereits im Netz engagierten. Während in Gunzenhausen bereits eine Art digitaler Marktplatz existiere, seien Geschäfte in anderen Städten oder Dörfern zum Teil noch gar nicht online präsent.
Die Idee des lokalen, landkreisweiten Online-Portals sei mit einer Gruppe von rund 30 Akteuren aus Einzelhandel, IHK, Werbegemeinschaft, Standortmarketing und Zukunftsinitiative entwickelt worden. Nun gebe es eine Kerngruppe, die das Projekt weiter vorantreibe. „Die Akteure in der Region wollen das, sie sind bereit und sie wollen auch, dass das endlich losgeht“, schilderte Scharrer die Stimmung.
Eine der entscheidenden Fragen wird sein, wie das Portal mittelfristig aufgestellt sein muss, um sich auch nach Ende der finanziellen Förderung durch Freistaat und Landkreis dauerhaft zu tragen. Für die Entwicklung und die Inbetriebnahme des Online-Portals sind bis 2021 insgesamt 295000 Euro vorgesehen, dank eines üppigen Zuschusses vom Freistaat muss der Landkreis davon nur knapp 60000 Euro selbst zahlen.
„Tolles Projekt“
SPD-Kreisrätin Ute Grimm begrüßte das Projekt. Es werde Zeit, dass das endlich umgesetzt werde, man habe das schon unter Landrat Uhl einmal angedacht. Die Leute etwa in Solnhofen wüssten einfach nicht, was es in einer anderen Ecke des Landkreises für ein regionales Angebot gebe. Auch Freie-Wähler-Kreisrat Wolfgang Hauber sprach von einem „tollen Projekt“.
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