Song-Release von Daniel Wagner steht an

3.7.2016, 06:00 Uhr
Song-Release von Daniel Wagner steht an

© Privat

Zwei Jahre ist es her, dass Daniel Wagner für einen ganz kurzen Moment als kleines Sternchen am TV-Himmel auftauchte. In der ersten Staffel der Abnehm-Show The Biggest Loser Teens trainierte und hungerte er sich vor laufender Kamera die Pfunde ab. Er gab sich aber auch als Provokateur, der gerne aneckt und bewies, dass er Talent hat, die große Gesten, die die Reality-Shows brauchen, liefern kann. „Tanzen ist mein Leben“, sagte er an einer Stelle betont dramatisch, um dann dem Moderator ein paar Moves zu vermitteln. Kleiner geht es im deutschen Privatfernsehen nicht.

Selbstbewusst ist der junge Weißenburger, und er hat verstanden, wie die deutschen Medien ticken und wie man sie gezielt füttert. „Es ist so viel passiert die letzten fünf Jahre“, begründet der 21-Jährige die Arbeit an seinen Memoiren beim Besuch in der Redaktion im Weißenburger Tagblatt. Er nippt an seinem Kaffee, weiß nicht recht, wo er anfangen soll. Daniel Wagner unterbricht sich mehrfach selbst, setzt neu an. Und immer wieder streut er Sätze ein, die man auch in den einschlägigen Reality-TV-Shows zu hören bekommt. „Ich wollte zeigen, dass ich mich alleine hochziehen kann.“

Doch viele Fragen lässt er unbeantwortet. „Das darf ich nicht sagen“, lautet stets die Erklärung. Fernsehen ist ein großes Geheimnis und bei Daniel Wagner ist es ein noch etwas größeres. Also beginnen wir bei den einfacheren Dingen. Es gibt einen Song über den 21-Jährigen. „Tribut“ heißt die Single und am Freitag, 8. Juli, erscheint sie. Wagner hat sich mit der Gunzenhausener Nachwuchsband „Kleinstadtecho“ zusammengetan und ist mit ihnen ins Red-Audio-Studio nach Herzogenaurach gefahren. „Kleinstadtecho feat. Daniel Wagner“ nennt sich das Projekt.

Die Band hat in „Tribut“ viel aus der Biografie Daniel Wagners verarbeitet. „Der Song handelt von meinem Leben. Von dem, was ich durchstehen musste in den letzten zwei Jahren.“ Kategorie deutschsprachige Pop-Rockmusik, beschreibt der Weißenburger die Stilrichtung. Parallel zum Song-Release soll auch ein Video erscheinen, das im Landkreis entstanden ist. „Wir haben mit megageilen Autos an super Locations gedreht.“

Er sei in der Vergangenheit oft da­rauf angesprochen worden, doch Mu­sik zu machen, sagt Daniel Wagner und hält sich dabei versonnen an seiner Kaffeetasse fest. Deshalb habe er nun das Geld in die Hand genommen und die Sache umgesetzt. Ende nächs­ter Woche soll es das Ergebnis dann auf den einschlägigen Portalen im In­ternet zu kaufen geben. Aber vor dem 8. Juli sind die Details noch ganz geheim.

Song-Release von Daniel Wagner steht an

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Ruhig geworden

Und bei Projekt Nummer zwei ist es sogar noch geheimnisvoller. Eine neue TV-Show ist in der Mache. Erst vor wenigen Tagen habe er den Vertrag unterschrieben. Er strahlt. „Das wird etwas ganz Besonderes.“ Aber nicht mal den Sender darf er nennen. Oder wann das Ganze gesendet wird. Seine Andeutungen sind kryptisch. Man kann sich daraus eine Mischung aus Big Brother und Dschungelcamp vorstellen. Irgendwas auf einer Insel, und regelmäßig fliegen irgendwelche Teilnehmer raus. „Ich kann nur sagen: Das gab es noch nicht im deutschen Fernsehen.“

Nach seinem Ausscheiden bei den „Biggest Losern“ war es ruhig geworden um den jungen Mann, der sich selbst auf seiner Homepage als „De­signer, Schauspieler, Modell, Host“ anpreist. Ein paar Werbeverträge, Auftritte in Diskotheken und die Andeutung, dass es für ihn bald zu Big Brother in den Container gehen könn­te. Ansonsten arbeitete er als selbstständiger Werbegrafiker.

Der Suizid einer Freundin habe ihn komplett aus der Bahn geworfen, erzählt er. Damit hätten sich auch Fernsehprojekte für einige Zeit erübrigt. Wieder der versonnene Blick in die Kaffeetasse. Im Umfeld der jungen Frau wird viel gelästert darüber, wie Daniel Wagner mit deren Tod umgeht. Er missbrauche ihn für PR-Zwecke, um sich interessanter zu machen, lautet der Kernvorwurf. In der Tat gibt die Facebook-Seite des sonst so extrovertierten Stars in Warteposition zumindest im öffentlich zugänglichen Teil wenig Anhaltspunkte dafür, dass er in den vergangenen Monaten komplett neben sich gestanden hätte – aber man kann niemandem vorschreiben, wie er zu trauern hat.

Seine Sicht der Dinge will Daniel Wagner in einem Buch aufarbeiten. Für die Biografie mit Romanelementen hat er sich eine Autorin gesucht, der er seit Monaten immer wieder Episoden aus seinem Leben erzählt, die sie dann zu einem stimmigen Ganzen verarbeiten soll. „Es geht darum, wie ich immer versucht habe, im Mittelpunkt zu stehen. Und ich will den Menschen zeigen: Man kann alles haben, wenn man weiß, was man will. Man darf sich nur nicht von seinem Weg abbringen lassen.“

Er habe Zeiten erlebt, in denen er nicht wusste, wie er die Miete zahlen soll. Und dann konnte er sich plötzlich teure Autos und Smartphones leisten. Die Veröffentlichung von „Daniel Wagner – Das Leben in einer Kleinstadt“ ist für das Frühjahr nächsten Jahres geplant. Er stellt die inzwischen leere Kaffeetasse auf den Tisch. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass es auch eine Fortsetzung geben wird“, sagt der 21-Jährige. Und dann muss er weiter zum nächsten Termin in Sachen Eigen-PR.

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