VfL-Baskets wollen Titanen trotzen
22.01.2011, 08:30 Uhr
Sollte es ähnlich wie im Hinspiel laufen, dann ist ein sehr kampfbe-
tontes, hartes und hitziges Match zu erwarten. In Dresden kam es im Ok-
tober vergangenen Jahres zu einigen unschönen Szenen. Besonders
negativ fiel dabei Dresdens Andreas Endig auf, der damals auch disquali-
fiziert und damit automatisch für ein weiteres Spiel gesperrt wurde. 77:64 gewannen die Sachsen seinerzeit.
Besonders geärgert hat sich Treuchtlingens Coach Stephan Harlander damals darüber, dass die Dresdner im Nachhinein bei der Darstellung der Vorkommnisse „gelogen haben, dass sich die Balken biegen“. Dass die Titans nun für das Rückspiel auch noch einen sogenannten technischen Kommissar vom Verband zur Aufsicht nach Treuchtlingen bestellt haben, passt für Harlander ins Bild.
Ruhe bewahren
Obwohl der VfL-Coach wegen der Dresdner Unsportlichkeiten nach wie vor „angefressen“ ist, werden er selbst und seine Mannschaft versuchen, ein normales Match zu machen. „Das Hinspiel ist Vergangenheit“, sagt Harlander. Von seinem Team fordert er, dass es sich durch etwaige Härten nicht aus dem Konzept bringen lässt und stets die Ruhe bewahrt.
Dresden rangiert derzeit auf Platz sieben, hat aber noch das Nachholspiel gegen Regnitztal ausstehen. Acht Siege und sechs Niederlagen haben die Titans bislang verbucht. Treuchtlingen steht auf Rang zwölf (fünf Siege, zehn Niederlagen) und wartet noch auf den ersten Sieg im neuen Jahr. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass die VfL-Baskets in München sowie zu Hause gegen den Spitzenreiter Giants Nördlingen zwei sehr starke Gegner hatten.
Auch Dresden ist aus Harlanders Sicht heute Abend wieder in der Favoritenrolle. „Das wird für uns ein sehr schwieriges Spiel“, sagt der Treuchtlinger Trainer. Die Titans haben „riesengroße Kerle“ (Harlander) in ihren Reihen und haben die beste Trefferquote aller 14 Regional-ligisten bei den Feldkorbwürfen (52,3 Prozent). Allerdings haben auch die Treuchtlinger ihre Qualitäten und setzen gerade zu Hause auf den „sechsten Mann“ – das heimische Publikum. Zuletzt sorgten gegen Nördlingen 700 Zuschauer für einen neuen Rekord.
Drei Auswärtsspiele in Folge
Der VfL wird alles in die Waagschale werfen, um heute Abend den sechsten Sieg der gesamten Saison sowie den ersten doppelten Punktgewinn im neuen Jahr einzufahren. Ein solches Erfolgserlebnis wäre auch deshalb besonders wichtig, weil die Treuchtlinger anschließend drei knifflige Auswärtsaufgaben in Folge haben (in Weiden, Rattelsdorf und Ans-bach).
Personell gesehen macht sich derzeit die laut Harlander „schwierige Trainingssituation“ bemerkbar. Bedingt durch Prüfungen bei Schülern und Studenten, berufliche Verhinderungen und Verletzungen von VfL-Korbjägern konnte am Montag und Mittwoch nur mit sieben bzw. acht Leuten trainiert werden. Gestern Abend im Abschlusstraining war es dann wieder besser. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass mit Michael Handke (beruflich in Chile), Marco Hüttinger und Marius Lang (beide verletzt) drei Akteure nicht zur Verfügung stehen. So darf Neuzugang Martin Donaubauer, der schon längere Zeit mittrainiert und gegen Nördlingen erstmals im Kader war, nun gegen Dresden auf seine ersten Einsatzminuten im VfL-Dress hoffen.
Das Treuchtlinger Aufgebot: Fabian und Sebastian Ferschl, Konstantin und Claudio Huhn, Stefan Schmoll, Volker Lang, Michael Fesel, Nicolas Hirschmann, Florens Remmele, Arne Stecher, Martin Donaubauer.