Weißenburger Stadtschreiber überreicht sein Werk
20.4.2021, 06:08 Uhr"Es ist eine Komödie", verriet der Schriftsteller. Sie spiele "in der nahen Zukunft eines Ortes namens Weißenburg". Der erlebe einen "Anstoß von außen", wodurch Bewegung in die Stadt komme und letztlich "kein Stein auf dem anderen" bleibe, schilderte Berger. Die Geschichte habe auch mit dem Klimawandel zu tun und sei "sehr witzig", befand er. Mehr aber wollte der Wiener nicht verraten. Er sei gebeten worden, "ein kleiner Geheimniskrämer zu sein", bekundete er.
Das Stück soll bekanntlich wieder auf die Bühne des Bergwaldtheaters gebracht werden. "So an die 30 Pro-tagonisten" brauche es dafür "plus ein paar kleinere Rollen", sagte Berger auf Nachfrage von OB Schröppel und beeilte sich anzufügen: "Und Musik." Die Zahl an Mitwirkenden werde "die Theaterleute freuen", meinte der OB mit Blick auf die engagierte Laienspielertruppe beim Vorgängerstück "Der Lebkuchenmann" aus der Feder von Franzobel.
Es seien ja auch wieder die maßgebenden Köpfe von damals mit an Bord, unter anderem Regisseur Georg Schmiedleitner, Antje Wagner als künstlerische Produktionsleiterin sowie die Initiatoren Dr. Karl-Friedrich Ossberger, Mathias Meyer und Jan Stephan, weitere bewährte Kräfte und Sponsoren wie die Hirschmann-Stiftung, sagte der OB.
Auf seine Frage, wie das Stück auf der Bühne umgesetzt werden soll, beschied ihm Berger: "Da halte ich mich raus." Er habe die Geschichte geschrieben. "Damit ist meine Arbeit getan." Es bleibt also noch eine Zeit lang spannend.
Mehr über das Stück zu erfahren wäre bei einer Lesung mit dem Autor, die für den Juni geplant ist – wenn sie denn aufgrund der Corona-Pandemie stattfinden kann, berichtete Kulturamtsleiterin Andrea Persch. Ihr zufolge startet im Juni auch die künstlerische Produktionsleitung. Und es wird eine Stelle für ein Freiwilliges kulturelles Jahr geben (wir berichteten).
Ab dem Herbst soll dann auch wieder die Schar der Laiendarsteller, die für die Inszenierung im Bergwaldtheater nötig ist, angesprochen werden. Allerdings sei es in Corona-Zeiten schwierig, hier genauere Angaben zu machen, warb Persch um Verständnis.
OB Schröppel dankte Berger für dessen Arbeit und die Vorstellung des Stückes. "Es wäre schön, wenn wir uns bei der Premiere im Bergwaldtheater wiedersehen würden", meinte das Stadtoberhaupt, was der Wiener denn auch versichert.
Die Beteiligten bat der OB, das Vorhaben "weiter in die Öffentlichkeit zu tragen, damit es wirklich wieder ein Bürgertheater wird". Er könne sich vorstellen, dass die Sache an einer Stelle etwas leichter werde, nämlich bei der Suche nach professionellen Schauspielern, schließlich eile Weißenburg seit dem Lebkuchenmann "ein gewisser Ruf voraus".
2022 soll "Der größte Glückskeks" mit zehn Vorstellungen und einem Ensemble aus Profis und ambitionierten Laien im Bergwaldtheater aufgeführt werden. Es wird nach dem Lebkuchenmann von Franzobel das zweite Weißenburg-Stück, das im Rahmen des Stadtschreiber-Projekts zur Aufführung kommt.
Clemens Berger hat im vergangenen Jahr im Juni und Juli in einer Ferienwohnung im Herzen der Stadt gelebt, um Eindrücke von Weißenburg zu sammeln. Gegen Ende des Jahres war der 41-Jährige nochmals vier Wochen zum Schreiben in der Stadt.
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