Ärzte in Altmühlfranken können mehr als Deutsch

WEISSENBURG - Von Arabisch bis Spanisch und Suaheli reichen die Sprachenkenntnisse in den Arztpraxen im Landkreis. Die Zukunftsinitiative Altmühlfranken hat unter allen niedergelassenen Ärzten die Fremdsprachenfähigkeiten abgefragt und in einer Liste zusammengestellt. Das Ergebnis ist beeindruckend. Inzwischen sind 45 Arztpraxen erfasst, die neben den gängigen Weltsprachen wie Englisch und Französisch auch Exotischeres im Angebot haben.

Hintergrund für die Erhebung waren für die Zukunftsinitiative Altmühlfranken die steigenden Flüchtlingszahlen. Um in den Arztpraxen im Landkreis eine fundierte Behandlung zu garantieren, sind die Ärzte auf eine Kommunikation angewiesen, die Missverständnisse ausschließt. Zu riskant ist es, wenn ausländische Patienten die Hinweise zur Einnahme von Medikamenten nicht verstehen oder einfach ihre Beschwerden nicht deutlich machen können.

„Wir waren wirklich positiv überrascht“, freut sich Wolfgang Knapp von der Asylsozialberatung, der den Anstoß zu der Umfrage gab. Jetzt kann man einfach nachschlagen und sich vorab die Arztpraxis aussuchen, in der man auch verstanden wird. Helfer, Betreuer oder Asylbewerber müssen natürlich vorher einen Termin vereinbaren, damit zum Beispiel die medizinischen Fachangestellten mit den benötigten Sprachkenntnissen auch anwesend sind. Zudem liegt es auch an den Kapazitäten der jeweiligen Arztpraxen, ob diese neue Patienten aufnehmen können, informiert die Zukunftsinitiative.

Die Liste ist inzwischen ein wichtiges Hilfsmittel in der Arbeit mit Asylbewerbern geworden und in ihrer Art weit und breit einzigartig. Insgesamt wurden rund 100 Arztpraxen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen befragt.