Deutsche Bahn
Winterfahrplan bei der Bahn: Das ändert sich in der Region Nürnberg
10.12.2021, 12:57 UhrDer Großraum Nürnberg bildet beim diesjährigen Fahrplanwechsel der Bahn einen Schwerpunkt beim Schließen von Taktlücken, in erster Linie bei den dieselbetriebenen Linien.
Wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) mitteilt, die im Freistaat für die Planung, Bestellung und Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs zuständig ist, betrifft das sowohl die Regionalbahnlinie RB 61 Roth - Hilpoltstein als auch die RB 91 Wicklesgreuth – Windsbach. Hier ist der Stundentakt ab 12. Dezember nun komplett.
Entsprechend werden die Züge dann montags bis freitags mindestens zwischen 5 und 23 Uhr im Stundentakt fahren, an Samstagen von 6 bis 23 Uhr und an Sonn- und Feiertagen zwischen 7 und 23 Uhr.
Stundentakt am Wochenende
Die größte Verbesserung betrifft die Wochenenden, an denen die Regionalbahnen beider Linien bisher lediglich alle zwei Stunden fuhren.
Bei der RB 12 Nürnberg - Markt Erlbach, der RB 30 Nürnberg - Neuhaus (Pegnitz), der RB 31 Nürnberg - Simmelsdorf-Hüttenbach und der RB 81 Steinach - Neustadt (Aisch) bestellt die BEG zusätzliche Züge am Abend und vervollständigt damit auch auf diesen Linien den Bayern-Takt.
Neue S-Bahn-Linie
Auch das Liniennetz der S-Bahn Nürnberg vergrößert sich ab 12. Dezember, zumindest auf dem Papier. Die bisherige RB 10 Nürnberg - Neustadt (Aisch) wird zur neuen S6. Der Fahrplan bleibt unverändert.
Ab 12. Dezember wird es nach Angaben BEG auch zahlreiche Verbesserungen im Rahmen des neuen Verkehrsvertrags "E-Netz Mainfranken" geben, der weiterhin von DB Regio betrieben wird.
Auf vielen Strecken in Würzburg und Umgebung fahren künftig mehr Züge und die bereits bisher eingesetzten Fahrzeuge wurden modernisiert: Sie sind nicht nur optisch aufgefrischt, sondern verfügen jetzt auch über besser zugängliche Mehrzweckbereiche.
Bei dem Netz handelt es sich um den sternförmig von Würzburg in die Region Mainfranken ausstrahlenden Vorortverkehr, der alle Stationen entlang der Strecken nach Nürnberg, Bamberg, Lauda, Marktbreit und über Gemünden nach Schlüchtern bedient.
Verbesserungen im E-Netz Mainfranken gibt es unter anderem auf der Linie RB 53 Bamberg - Würzburg - Schlüchtern, bei der Taktlücken zwischen Schweinfurt und Haßfurt geschlossen werden. Im Abschnitt Bamberg - Schweinfurt fahren die Züge nun auch an Wochenenden jede Stunde.
Mehr Züge nach Hessen
Darüber hinaus bestehen mehr Verbindungen zwischen Gemünden (Main) und dem hessischen Schlüchtern (Anschluss an den RE-Verkehr nach Fulda und Frankfurt am Main).
Pendlerinnen und Pendler profitieren laut BEG zudem von neuen Zugverbindungen im Berufsverkehr wie auf der Linie RB 79 Aschaffenburg - Würzburg - Kitzingen.
Montags bis freitags werden zusätzliche Fahrten am frühen Nachmittag angeboten. Bei der Linie RB 85 Würzburg - Lauda - Osterburken verkehrt ab 12. Dezember auch an Wochenenden stündlich ein Zug zwischen Würzburg und Lauda.
Geld vom Freistaat
Einige der Fahrplanverbesserungen konnte die BEG mit Hilfe eines Sonderprogramms des Freistaats umsetzen. Die Staatsregierung stellt der BEG seit 2019 jährlich 30 Millionen Euro zur Verfügung, um Taktlücken zu schließen und so dem Ziel eines flächendeckenden Grundangebots im Stundentakt näherzukommen.
Besonders umfangreich sind die Neuerungen in diesem Jahr auch im Allgäu. Nachdem im vergangenen Jahr bereits der Fernverkehr München - Lindau - Zürich auf elektrischen Betrieb umgestellt hat, folgt nun auch der Regionalverkehr München - Memmingen - Lindau.
Die bisher von DB Regio betriebene Linie RE 72 München - Memmingen und der Regionalverkehr zwischen Memmingen und Lindau-Insel (neue Linienbezeichnung RB 92) werden von Go-Ahead übernommen und mit fabrikneuen und barrierefreien elektrischen Fahrzeugen vom Typ Stadler FLIRT bedient.
Hinzu kommt die neue umsteigefreie Direktverbindung RE 96 Lindau-Reutin - Lindau-Insel - Memmingen - München, ebenfalls in Verantwortung von Go-Ahead.
Mehr elektrischer Betrieb
Auch auf den Strecken Lindau - Friedrichshafen - Ulm sowie Vils Stadt - Pfronten-Steinach startet ab 12. Dezember der elektrische Betrieb. Die Linie RB 60 / S7 zwischen Garmisch-Partenkirchen und dem Außerfern wird über Vils Stadt hinaus nach Pfronten-Steinach verlängert und gleichzeitig die Zahl der Zugfahrten im neu elektrifizierten Abschnitt erhöht.
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Dadurch gibt es künftig auch mehr Verbindungen zwischen Kempten und Reutte in Tirol. Aufgrund dieser Elektrifizierungsmaßnahmen erhöht sich der Anteil der elektrisch erbrachten Verkehrsleistung im bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr von aktuell 59 auf 61 Prozent.
Regio-Verkehr in die Schweiz
Erstmals gibt es ab 12. Dezember auch eine Regio-Verbindung im Regionalverkehr zwischen Bayern und der Schweiz.
Die bislang nur in der Schweiz verkehrende S7 wird von Rorschach über St. Margrethen und Bregenz nach Lindau-Reutin verlängert. Hierdurch entsteht auch in den Stunden ohne Fernverkehr eine schnelle Verknüpfung der Taktsysteme in Deutschland und in der Schweiz. Die Linie verkehrt vorerst allerdings nur an den Wochenenden, da aktuell ein Bahnübergang in Lindau die Zugzahlen zwischen Lindau-Reutin und der Insel begrenzt. Dieser soll perspektivisch durch eine Brücke ersetzt werden.
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