Roßtal: Krumme Touren auch beim Jubiläum

3.10.2015, 13:00 Uhr
Roßtal: Krumme Touren auch beim Jubiläum

© Foto: Thomas Scherer

Was haben der Erntedank und eine sportliche Veranstaltung miteinander zu tun, Herr Wick?

Markus Wick: Elisabeth Östreicher, die zusammen mit Petra Pernet 2006 die Idee zum Erntedanklauf hatte, hat einmal gesagt: ,Es soll ein Dank dafür sein, dass man gesund geworden ist: Ein Dank für das Leben.‘ Unser Veranstaltungstag ist außerdem der Erntedanktag und der passt, zwischen den Kärwas und dem Martinimarkt, einfach gut in den Roßtaler Veranstaltungskalender. Wobei wir, weil 2015 ein Schaltjahr ist, mit dem Nürnberger Stadtlauf konkurrieren. Das ist nicht so günstig. Aber viele laufen dort und kommen dennoch zu uns.

 

Die Teilnehmerzahl hat sich bei rund 500 Sportlern eingependelt. Mit wie vielen Startern rechnen Sie am Sonntag?

Wick: Aktuell haben wir 250 Anmeldungen. Wenn das Wetter mitspielt, stehen am Sonntagmorgen 150 Nachmelder da. Ohne die Grundschüler, die an unserem Schülerlauf teilnehmen, kommen wir bestimmt wieder auf rund 500 Aktive.

 

Der Erntedanklauf ist eine Breitensportveranstaltung mit sozialer Komponente — ist das der Unterschied zu anderen Lauf-Veranstaltungen?

Wick: Ja, wir wollen einfach viele Menschen in Bewegung bringen. Wobei auch jedes Jahr am Sonntagmorgen viele Läufer des LAC Quelle aufschlagen, aber auch Triathleten vom TSV Zirndorf. Sie absolvieren hier eine Trainingseinheit. Unsere Startgelder werden nach Abzug der Kosten übrigens zu 100 Prozent gespendet. Etwa 3000 Euro bleiben jedes Jahr hängen, über all die Zeit sind so rund 30 000 Euro zusammengekommen.

 

Und wem wird geholfen?

Wick: Wir haben natürlich unsere Krebs-Selbsthilfegruppe im Ort sowie einzelne Personen bedacht, aber auch die Zirndorfer Maronis. Den abgebrannten Kindergarten „Sonnenblume“ haben wir unterstützt oder die Elterninitiative krebskranker Kinder. Wichtig ist uns, dass das Geld in der Region bleibt.

Sie haben immer wieder prominente Gäste, die die Veranstaltung besuchen: Rodel-Olympasiegerin Sylke Otto oder Handball-Weltmeister Sebastian Preiss — wie kommen Sie an die Leute?

Wick: In der Regel mailen wir sie an, das funktioniert ganz unproblematisch. Auch der ehemalige Club-Trainer Hans Meyer war schon zwei Mal in Roßtal. Elisabeth Östreicher kennt ihn aus ihrem Schreibwarengeschäft in der Nürnberger Südstadt, dort kauft er immer seine Zeitung und sie hat ihn damals angesprochen. Am Sonntag kommt Christian Dürr, deutscher Duathlon-Meister über die Kurzstrecke.

 

Duathlon ist eine Disziplin, die es seit 2006 in Roßtal gibt: Die Teilnehmer laufen fünf Kilometer, fahren zwölf Kilometer Rad und laufen dann noch einmal zweieinhalb Kilometer. Sind solche Neuerungen unabdingbar, um das Interesse wach zu halten?

Wick: Es gibt viele Veranstaltungen, die einfach eingeschlafen sind. Bei uns gehen auch Wanderer und Nordic Walker auf die Strecke — für jeden ist etwas dabei.

 

Was auffällt, Sie bieten „krumme“ Distanzen an, etwa 8,5 Kilometer Laufen — weshalb?

Wick: Das hat einen psychologischen Hintergrund. Bei zehn Kilometern denken viele, das schaffe ich nicht. Unser neuestes Angebot ist deshalb auch die 17-km-Distanz, deutlich weniger als ein Halbmarathon. Die Sportler sind zwei Runden unterwegs, laufen die zweite aber in umgekehrter Richtung wie am Anfang und begegnen sich dabei. Ich bin gespannt, wie das ankommt.

 

Wie viele Menschen packen an, damit am Sonntag alles läuft?

Wick: Der Verein Roßtaler Entedanklauf hat sich vor einiger Zeit mangels Mitgliedern aufgelöst. Jetzt organisieren TV und Tuspo die Veranstaltung gemeinsam, neben mir noch Annette Nagel und Jochen Peipp. Am Sonntag haben wir rund 50 Helfer im Einsatz. Alles steht und fällt mit diesen Leuten.

Roßtaler Erntedanklauf: Start Sonntag 9 Uhr (Duathleten), 11 Uhr (8,5/17 km Läufer), 11.05 Uhr (Walker und Wanderer) am Gelände „Freizeit und Erholung“, Hochstraße. Nachmeldungen sind dort am Infostand am Samstag (12 bis 14 Uhr) und Sonntag (8 bis 9.30 Uhr) möglich.

Keine Kommentare