Spinnen auf dem Vormarsch! Neue Arten erobern Deutschland

24.1.2020, 17:06 Uhr
Keine Sorge, sonst so groß wie diese Holzattrappe im Fürther Stadtwald werden Spinnen dann doch nicht. Auch die in Deutschland bisher unbekannten Exemplare nicht, die immer häufiger den Sprung über die Alpen schaffen. Der Klimawandel und die damit milderen Temperaturen im Winter locken Arten in die Bundesrepublik, die früher in unseren Breiten nicht hätten überleben können. Dazu werden immer wieder Spinnen eingeschleppt, die mit Menschen oder Waren aus aller Welt mit nach Europa reisen.
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Keine Sorge, sonst so groß wie diese Holzattrappe im Fürther Stadtwald werden Spinnen dann doch nicht. Auch die in Deutschland bisher unbekannten Exemplare nicht, die immer häufiger den Sprung über die Alpen schaffen. Der Klimawandel und die damit milderen Temperaturen im Winter locken Arten in die Bundesrepublik, die früher in unseren Breiten nicht hätten überleben können. Dazu werden immer wieder Spinnen eingeschleppt, die mit Menschen oder Waren aus aller Welt mit nach Europa reisen. © Thomas Scherer

Die Kräuseljagdspinne (Zoropsis spinimana) ist neu in Franken. Im September 2018 wurde sie erstmals in der Region gesichtet, zuvor war sie nur in München beobachtet worden. Sie kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und mag es warm. Deswegen hält sie sich den Winter über gerne in Wohnungen und Häusern auf. Nach einem Biss der Kräuseljagdspinne kann eine Hautrötung und eine vorübergehende, leichte Schwellung auftreten.
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Die Kräuseljagdspinne (Zoropsis spinimana) ist neu in Franken. Im September 2018 wurde sie erstmals in der Region gesichtet, zuvor war sie nur in München beobachtet worden. Sie kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und mag es warm. Deswegen hält sie sich den Winter über gerne in Wohnungen und Häusern auf. Nach einem Biss der Kräuseljagdspinne kann eine Hautrötung und eine vorübergehende, leichte Schwellung auftreten. © Christian Ferrer

Ebenfalls aus mediterranen Gefilden zu uns gekommen ist die marmorierte Kellerspinne (Holocnemus pluchei). Bei Gefahr bringt sie, wie viele Zitterspinnen, ihr Netz zum Schwingen, um Angreifer zu verwirren und schlechter sichtbar zu sein.
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Ebenfalls aus mediterranen Gefilden zu uns gekommen ist die marmorierte Kellerspinne (Holocnemus pluchei). Bei Gefahr bringt sie, wie viele Zitterspinnen, ihr Netz zum Schwingen, um Angreifer zu verwirren und schlechter sichtbar zu sein. © Wikipedia/Eran Finkle/Creative Commons

Sie ist mit der gefürchteten Schwarzen Witwe verwandt und sieht ihr zum Verwechseln ähnlich - die Falsche Witwe. Gut nur, dass sie dem Menschen im Gegensatz zum "Original" kaum ernsthaft gefährlich werden kann. Immer wieder wird die Falsche Witwe in Gartencentern angetroffen, in Deutschland haben Forscher sie 2011 erstmals entdeckt. Ursprünglich stammt sie von den Kanarischen Inseln.
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Sie ist mit der gefürchteten Schwarzen Witwe verwandt und sieht ihr zum Verwechseln ähnlich - die Falsche Witwe. Gut nur, dass sie dem Menschen im Gegensatz zum "Original" kaum ernsthaft gefährlich werden kann. Immer wieder wird die Falsche Witwe in Gartencentern angetroffen, in Deutschland haben Forscher sie 2011 erstmals entdeckt. Ursprünglich stammt sie von den Kanarischen Inseln. © Wikipedia/Brenda Avery/Creative Commons

Sie kommt aus dem tropischen Asien und ist passend dazu bisher vor allem in Tropenhäusern von Tiergärten aufgetaucht: Die Riesenkrabbenspinne (Heteropoda venatoria). Ihr Anblick ist dürfte für Schnappatmung bei Arachnophobikern sorgen, schließlich erreicht sie durchaus die Größe eines menschlichen Handtellers. Bei einem Biss ist sind in aller Regel jedoch nur eine Rötung und lokal begrenzte Schmerzen zu erwarten.
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Sie kommt aus dem tropischen Asien und ist passend dazu bisher vor allem in Tropenhäusern von Tiergärten aufgetaucht: Die Riesenkrabbenspinne (Heteropoda venatoria). Ihr Anblick ist dürfte für Schnappatmung bei Arachnophobikern sorgen, schließlich erreicht sie durchaus die Größe eines menschlichen Handtellers. Bei einem Biss ist sind in aller Regel jedoch nur eine Rötung und lokal begrenzte Schmerzen zu erwarten.

Die Federfußspinne (Uloborus plumipes) sieht völlig anders aus als die meisten ihrer Artgenossen. Ihren Namen trägt sie wegen federartiger Borstenbüschel an den Beinen. Als Einwanderin ist sie in den wohltemperierten Gartenabteilungen von Baumärkten weit verbreitet. Giftdrüsen besitzt sie nicht, sie erledigt ihre Beute allein mit ihrem Fangnetz.
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Die Federfußspinne (Uloborus plumipes) sieht völlig anders aus als die meisten ihrer Artgenossen. Ihren Namen trägt sie wegen federartiger Borstenbüschel an den Beinen. Als Einwanderin ist sie in den wohltemperierten Gartenabteilungen von Baumärkten weit verbreitet. Giftdrüsen besitzt sie nicht, sie erledigt ihre Beute allein mit ihrem Fangnetz. © o.leillinger@web.de

Der Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium), der aber schon seit Jahrzehnten hier lebt, ist mit Abstand Deutschlands giftigste Spinne. Bisse wirken bei Menschen ähnlich wie Wespenstiche. Nach kurzer Zeit stellen sich Schmerzen ein, die in die Umgebung der Einstichstelle ausstrahlen. Schwere Verläufe mit Schüttelfrost oder Kreislaufversagen sind dagegen sehr selten. Inzwischen gibt es in Deutschland nicht mehr nur den Ammen-Dornfinger, auch andere Arten der Dornfinger-Spinnen wurden in den vergangenen Jahren in der Bundesrepublik beobachtet.
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Der Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium), der aber schon seit Jahrzehnten hier lebt, ist mit Abstand Deutschlands giftigste Spinne. Bisse wirken bei Menschen ähnlich wie Wespenstiche. Nach kurzer Zeit stellen sich Schmerzen ein, die in die Umgebung der Einstichstelle ausstrahlen. Schwere Verläufe mit Schüttelfrost oder Kreislaufversagen sind dagegen sehr selten. Inzwischen gibt es in Deutschland nicht mehr nur den Ammen-Dornfinger, auch andere Arten der Dornfinger-Spinnen wurden in den vergangenen Jahren in der Bundesrepublik beobachtet. © Wikipedia/Rainer Altenkamp/Creative Commons

Besonders hübsch sind die Männchen der zugewanderten Springspinne (Saitis barbipes). Ihr drittes, auffällig vergrößertes und leuchtend rotes Beinpaar brauchen sie für ihren komplizierten Balztanz. Weil die Tiere aber nur wenige Millimeter groß werden, fallen sie selten auf.
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Besonders hübsch sind die Männchen der zugewanderten Springspinne (Saitis barbipes). Ihr drittes, auffällig vergrößertes und leuchtend rotes Beinpaar brauchen sie für ihren komplizierten Balztanz. Weil die Tiere aber nur wenige Millimeter groß werden, fallen sie selten auf. © Wikipedia/Didier Descouens/Creative Commons

Michael Hohner, Spinnenexperte aus Nürnberg, findet: „Spinnen haben ein schlechtes Image, meistens unberechtigt. Dabei haben sie oft ein interessantes, überraschendes Verhalten.“ Auf seiner Website führt der Informatiker Listen über alle Spinnenfunde in Bayern (https://www.spinnen-in-bayern.de/). Wer eine ihm unbekannte Spinne findet, kann dort nachsehen, ob die Art in Bayern schon einmal gesichtet wurde.
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Michael Hohner, Spinnenexperte aus Nürnberg, findet: „Spinnen haben ein schlechtes Image, meistens unberechtigt. Dabei haben sie oft ein interessantes, überraschendes Verhalten.“ Auf seiner Website führt der Informatiker Listen über alle Spinnenfunde in Bayern (https://www.spinnen-in-bayern.de/). Wer eine ihm unbekannte Spinne findet, kann dort nachsehen, ob die Art in Bayern schon einmal gesichtet wurde. © Berny Meyer