0:0 gegen Braunschweig! FCN nutzt große Chance nicht

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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28.2.2021, 15:40 Uhr
Fußball? War das am Sonntagnachmittag eher selten beim 0:0 im Zweitligaspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Fußball? War das am Sonntagnachmittag eher selten beim 0:0 im Zweitligaspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig.

Wie groß die Aufgabe am Sonntagnachmittag werden würde für den 1. FC Nürnberg, sah man schon beim Aufwärmen. Neun Fußballer in der Startelf von Eintracht Braunschweig waren mindestens 1,87 Meter lang, drei davon sogar über 1,90. Somit brachte der Aufsteiger unheimlich viel Wucht und Kopfballstärke mit ins Max-Morlock-Stadion - und eine Spielweise, die sie mittlerweile gut kennen beim Club: hoch und weit. Sie versuchen es ja meistens genauso.


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Deshalb werden die 90 Minuten auch bestimmt nicht lange in Erinnerung bleiben; in einer äußerst chancenarmen und spielerisch ganz schwachen Begegnung trennten sich beide Mannschaften torlos. Einen Sieger hätte das über weite Strecken unansehnliche Gebolze auch wahrlich nicht verdient gehabt.

Nürnbergs Trainer Klauß hatte die allseits erwartete Änderung in der Anfangsformation vorgenommen, mehr nicht, obwohl sich Hack und Sörensen wieder einsatzfähig gemeldet hatten. Für den gesperrten Nürnberger bekam Krauß seine nächste Chance im defensiven Mittelfeld und wäre nach elf Minuten beinahe als einer der ganz wenigen Hackentorschützen in die Geschichte des 1. FC Nürnberg eingegangen, stand bei seinem kleinen Kunststück allerdings im Abseits, wie der VAR wenig später bestätigte.

Torchancen - Mangelware

Weitere Torannäherungen blieben in der ersten Halbzeit ausgesprochen selten. Der Braunschweiger Ji, ausgeliehen vom FSV Mainz, probierte es mit zwei Kopfbällen (2./19.), die aber keine wirkliche Gefahr bedeuteten für Schlussmann Mathenia. Fußball sah man auch sonst kaum, dafür unzählige Pressschläge und anderen Kampfsport.


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Beide Mannschaften schienen sich einfach nur gegenseitig auf die Nerven gehen zu wollen, was ihnen vorzüglich gelang. Zwei Abschlüsse von Dovedan, einer mit rechts (drüber, 28.), einer mit links (pariert von Fejzic, 40.), sind aus dem ersten Durchgang noch berichtenswert, ansonsten aber beim besten Willen nicht mehr.

Die Auseinandersetzung blieb auch nach dem Seitenwechsel ausgesprochen unruhig bis zäh; die auswärts noch sieglose Eintracht verteidigte im 4-2-3-1 weiterhin kompakt und ließ wenig Raum für die Nürnberger, deren nominelle Angreifer Schäffler und Borkowski deshalb oft nach hinten oder außen ausweichen mussten. Im Fünfmeterrraum, seinem angestammten Wirkungsfeld, brachte Schäffler nach einer Handwerker-Hereingabe die Kugel nicht unter Kontrolle (50.).

Auch Dovedan-Treffer zählt nicht

Wenig später sah Kapitän Valentini seine fünfte Gelbe Karte und wird somit am Sonntag in Düsseldorf fehlen; einer der ganz wenigen nachrichtlichen Höhepunkte aus der Heimpartie gegen Braunschweig, die allmählich zu kippen drohte. Die Eintracht traute sich jetzt im Gefühl defensiver Stabilität öfter über die Mittellinie und machte das gar nicht schlecht; Proschwitz konnte seinen Kopfball in der 64. Minute nicht platzieren.

Der Club fand Mitte der zweiten Halbzeit offensiv praktisch nicht mehr statt und musste stattdessen aufpassen, seine große Möglichkeit, sich von unten etwas abzusetzen, nicht beizeiten zu verspielen. In der 71. Minute erzielte Dovedan zwar die Führung, stand dabei aber wie Kollege Krauß vor der Pause deutlich im Abseits. In der letzten Viertelstunde durfte auch Hack nach vierwöchiger Pause mithelfen, das 0:0 zu verhindern und schaffte es mit einem zu ungenauen Linksschuss noch in die Statistik.

Die beste Gelegenheit des Nachmittags bot sich nach seinem Pass von Kroos stattdessen dem Braunschweiger Bär; Mühl konnte seinen Schuss in letzter Sekunde noch blocken, sonst wäre es möglichweise passiert gewesen. So blieb es beim 0:0. Selten hat ein Ergebnis das Geschehen auf einem Fußballplatz so gut zusammengefasst wie am Sonntag im Max-Morlock-Stadion.

Nürnberg: Mathenia; Valentini, Mühl, Margreitter, Handwerker – Krauß, Geis – Möller Daehli, Dovedan – Borkowski (77. Hack), Schäffler.

Braunschweig: Fejzic; Wiebe, Behrendt, Diakhite, Klaß (87. Schlüter) – Wydra (76. Kammerbauer), Nikolaou – Kaufmann (76. Otto), Kroos, Ji (67. Bär) – Proschwitz .

Schiedsrichter: Fritz (Korb). - Gelbe Karten: Valentini (5) / Wydra (5), Kroos (6), Nikolaou (2).

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