0:1 gegen Regensburg! Der FCN rutscht in den Keller

Fadi Keblawi

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27.1.2021, 22:40 Uhr
Die Entscheidung: Albers trifft für Regensburg, Margreitter schaut zu.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Die Entscheidung: Albers trifft für Regensburg, Margreitter schaut zu.

Eine sich hier und da anbahnende Torwart-Diskussion beendete der Trainer des 1. FC Nürnberg im Fernseh-Interview mit sehr ehrlichen Worten. Vor der Partie gegen Jahn Regensburg sollte Robert Klauß beim Sender Sky über das letzte Spiel gegen Hannover 96 sprechen. Und da vor allem über Christian Mathenia. "Ein schlechtes Spiel können wir ihm schon zugestehen", sagte also Klauß, "wir hatten schon viele Spieler, die ein schlechtes Spiel gemacht haben."

Weil er damit recht hatte, war die Partie gegen den Jahn keine unwichtige. Einen "gewissen Druck" hatte Klauß vorab schon erkannt. Den Druck, endlich im Jahr 2021 mal ein Zweitliga-Spiel zu gewinnen. Sie hielten ihm nicht stand. Beim 0:1 gegen den Jahn zeigten sie im Kollektiv das nächste schlechte Spiel.

Begonnen hatten Klauß und der Club dieses Spiel mit der ein oder anderen Überraschung. Freiwillig hatten sie in der Defensive auf eine Dreierkette gesetzt, in der Sich Lukas Mühl und Tim Handwerker an der Seite von Georg Margreitter wiederfanden. Unfreiwillig war dagegen, dass Tim Latteier wenige Tage nach seinem Zweitliga-Debüt auch sein Zweitliga-Startelfdebüt geben durfte: Robin Hack hatte sich Problemen am Sprunggelenk dienstunfähig gemeldet. Außerdem kam Hanno Behrens anstelle von Johannes Geis mal wieder zu einem Start von Beginn an.

Lange kommt Garnichts

Es schienen die vielen Veränderungen vor allem eine Mannschaft zu verunsichern: den 1. FC Nürnberg. Schlecht waren zumindest im ersten Durchgang alle gegen nicht wirklich beeindruckende Regensburger. Es passierte im Max-Morlock-Stadion und bei Schneetreiben eigentlich gar nichts. Nach 23 Minuten musste Lukas Mühl gegen Aaron Opoku klären, nach 24 Minuten und einer Freistoß-Hereingabe von Enrico Valentini scheiterte Mühl per Kopf am Regensburger Torwart Alexander Meyer. Erwähnenswert war das aber eigentlich alles nicht.

Die einzige wirklich gute Gelegenheit der ersten Halbzeit vergab Regensburgs Andreas Albers nach 41 Minuten, als sein Versuch aus 17 Metern knapp neben dem Nürnberger Tor landete. Die Verunsicherung der Nürnberger, die im Jahr 2021 noch auf einen Sieg warten, sie war von Beginn an spürbar und wuchs von Minute zu Minute.

Der Ball spielt nur eine Nebenrolle

Klauß hatte vorab vor dem intensiven Ansatz der Regensburger gewarnt. Seine Mannschaft schien am Mittwochabend ob dieser nun bestätigten Erkenntnis trotzdem noch einmal zu erschrecken – oder sie tat es tatsächlich vor sich selbst.

Spielerische Fortschritte sah man zunächst auch im zweiten Durchgang nicht, aber immerhin so eine Art Tor-Annäherung. Der eingewechselte Geis setzte einen Freistoß an die Latte. Über eine Stunde war da schon vergangen.

Es war dieser Versuch von Geis aber dummerweise kein Anzeichen für ein nun besser werdendes Spiel. Es ging konfus weiter, der Ball spielte so häufig eine Nebenrolle, dass man meinen konnte, die beiden Mannschaften wollten noch einmal eine Grund-Eigenschaft dieser 2. Fußball-Bundesliga betonen.

Erneut ein Debüt

Immerhin: Auch Regensburg zeigte sich nach längerem Anlauf dann noch einmal offensiv gefährlich, aber Mathenia klärte Albers Versuch. Wer mit Blick auf den 1. FCN auf das Debüt von Neuzugang Mats Möller Daehli wartete wurde enttäuscht. Stattdessen ersetzte nach 74 Minuten Linus Rosenlöcher den unauffälligen Latteier. Besser oder schlechter machte das nichts. Wobei: Es ging alles der Traurigkeit des Abends folgend einem unschönen Ende entgegen: Albers traf spät per Kopf. Eine Torwart-Diskussion ist jetzt eines der eher geringeren Probleme, die den Club plagen.

1. FC Nürnberg: Mathenia - Valentini, Mühl, Margreitter, Handwerker, Nürnberger (89. Schleusener) - Behrens, Krauß (57. Geis) - Dovedan (89. Shuranov), Latteier (75. Rosenlöcher) - Schäffler

Jahn Regensburg: Meyer - Saller (90. +3 Pallionis), Elvedi, Nachreiner, Wekesser - Besuschkow (90. +3 Kennedy), Gimber - Opoku (69. Vrenezi) , George (83. Caliskaner) - Becker (69. Otto), Albers

Tore: 0:1 Albers (88.) | Gelbe Karten: Krauß, Valentini, Mathenia - Wekesser, Elvedi, Nachreiner | Schiedsrichter: Waschitzki (Essen).

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