0:2 gegen den Jahn! Kleeblatt versiebt den Regensburg-Test

Alexander Pfaehler

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10.10.2019, 18:18 Uhr

Zwei Wochen Länderspielpause, zwei Wochen Zeit für die Spielvereinigung Greuther Fürth die jüngste Ergebnis-Krise aufzuarbeiten. Aus den vergangenen drei Spielen stehen null Punkte, null Tore und sieben Gegentore auf dem Papier. Auch wenn zwei der Partien gegen Stuttgart und Hamburg, die beiden momentan besten Teams der Liga, absolviert wurden, gab es auch nach dem etwas verbesserten Auftreten gegen den HSV noch Grund zur Kritik. Mangelnde Geschlossenheit im Defensivverhalten und beim Pressing hatte etwa Torwart Sascha Burchert als Mangel ausgemacht. Mit Jahn Regensburg lud sich das Kleeblatt nun am Donnerstagnachmittag ein Team in den Ronhof, das das aggressive, gemeinschaftliche Verteidigen auch in dieser Saison wieder gut beherrscht. Das Testspiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Regensburg kam mit einer Mannschaft zwischen B- und C-Elf in den Ronhof, auch beim Kleeblatt standen zu Beginn nur einzelne Spieler auf dem Rasen, die zuletzt auch in der 2. Bundesliga von Anfang gespielt hatten (Tobias Mohr, Marco Caligiuri, Maximilian Sauer, David Raum). Ansonsten bekamen vor allem die Profis Gelegenheit, sich zu zeigen, die zuletzt eher Ergänzungsspieler gewesen waren (Paul Jaeckel, Kenny Prince Redondo, Marvin Stefaniak, Jamie Leweling, Torwart Marius Funk, Maximilian Bauer). Auch Sommer-Neuzugang Robin Kehr, der wegen einer langwierigen Kniereizung in dieser Saison selbst in der U23 bislang kaum zum Zug gekommen war, durfte 45 Minuten lang Spielpraxis sammeln.

Lücken in der Fürther Abwehr

Die Regensburger schafften es in der ersten Hälfte allerdings zu häufig, Lücken in der Fürther Defensiv-Organisation zu finden und kamen so mehrmals gefährlich vor das Tor von Funk. Der parierte meist zuverlässig – in der 17. Minute hatte er allerdings keine Chance. Ein langer Ball in den Rücken der Fürther Abwehr kam zu Julian-Maurice Destroff, der den Ball aus kurzer Distanz im Eck des Kleeblatt-Tores unterbrachte. Offensiv lief beim Kleeblatt wenig zusammen, unpräzise letzte Pässe, unterlaufene Flanken und wenig gefährliche Distanzschüsse prägten das Angriffsspiel.
Zur zweiten Halbzeit wechselte Leitl fast komplett durch – nur Funk und Bauer durften auf dem Platz bleiben: Daniel Keita-Ruel, Havard Nielsen, Paul Seguin, Sebastian Ernst, Maximilian Wittek, Julian Green, Marco Meyerhöfer und Branimir Hrgota kamen ins Spiel. Dass das nun eine veritable Fürther A-Elf war, spürte man. Das Kleeblatt ging aggressiver in die Zweikämpfe und ins Pressing – das reichte schon, um für deutlich mehr defensive Stabilität zu sorgen.
Und auch offensiv ging jetzt von Minute zu Minute an mehr, es fehlte nur an Durchschlagskraft und Glück. Ein Lupfer von Hrgota ging drüber (62.), ein Freistoß von Wittek geriet zu zentral (66.), ein Beinahe-Eigentor von Alexander Nandzik nach aggressiver Balleroberung von Havard Nielsen im Regensburger Strafraum ging eben nur beinahe ins Netz (68.). Keita-Ruel drückte den Ball aus kurzer Distanz knapp daneben (70.), Green traf den Pfosten (71.). Der Ausgleich wäre überfällig gewesen, stattdessen fing Fürth noch ein Gegentor. Andreas Albers nahm aus etwa 30 Metern Maß und traf über den zu weit vor dem Tor postierten Funk zum 2:0 (74.).

"In der ersten Halbzeit waren wir weit davon entfernt, ein Tor zu schießen. Aber in der zweiten haben wir ein richtig gutes Spiel gezeigt und uns viele Chancen kreiiert", sagte Leitl: "So wie die Regensburger bis in den Strafraum durchverteidigen, das ist eben eine Qualität von ihnen. Aber wenn man so ein Übergewicht hat, muss man trotzdem auch treffen."

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