0:2 in Leverkusen: Club kann sich erneut nicht belohnen
20.4.2019, 17:24 UhrDie angenehmste Situation ist es nicht, in die sich die Berufsfußballspieler des 1. FC Nürnberg da gebracht haben. Weil sie an bis zum Samstagnachmittag 29. Bundesliga-Spieltagen nur so viele Punkte gesammelt hatten, dass es gerade so für Platz 17 reicht, müssen sie die abschließenden Saisonspiele dazu nutzen, die Punkte dort zu sammeln, wo es eigentlich niemand erwartet von ihnen. Den Auftakt machte die Partie bei Bayer Leverkusen, einer Mannschaft, die sich noch Hoffnung macht, in der kommenden Saison im Europapokal zu spielen und deren Chancen nach diesem Spiel nicht kleiner geworden sind.
Bei der 0:2 (0:0)-Niederlage arbeitete der Club wie so oft in den letzten Wochen beherzt in der Defensive, vergaß darüber aber das offensive Spiel. Weil zeitgleich der VfB Stuttgart in Augsburg ein Debakel erlebte, blieb immerhin der Abstand auf den Relegationsplatz 16 unverändert. Nach wie vor trennen die Nürnberger nur drei Punkte vom längst bestmöglichen Saisonabschluss.
Mit kompakter Spielweise
Nach zuletzt immerhin fünf Punkten aus drei Partien hatte Trainer Boris Schommers erneut der Startelf aus der Vorwoche vertraut. Was die erwarten würde gegen eine der talentiertesten Mannschaften des Landes, hatte Schommers schon vorab geahnt: "wenig Ballbesitz". So kam es dann auch, wirklich stören musste das beim Club zunächst aber niemanden. Zum einen wusste man selbst mit dem Ball wenig anzufangen, wenn man ihn mal hatte, zum anderen ging es Bayer in dieser Hinsicht ganz ähnlich.
Der Club formierte sich auf dem Platz, wie man es von Abstiegskämpfern erwartet: kompakt in und um den eigenen Strafraum herum. Aufregend war das nicht, aber das war auch nicht das Problem der Nürnberger. Leverkusen hatte Mühe, hoffte zweimal vergebens, dass der Video-Schiedsrichter im Kölner Keller auf Handelfmeter entscheiden würde (9., 40.) und kam in der ersten Viertelstunde zu nur zwei guten Gelegenheiten: Bei der ersten rettete Ewertons Grätsche vor dem einschussbereiten Aranguiz (14.), bei der zweiten Torwart Christian Mathenia und der Pfosten gegen den schönen Schlenzer von Kai Havertz (17.).
Volland sorgt für die Entscheidung
Danach kam nicht mehr viel von den Gastgebern, der Club traute sich immer häufiger nach vorne, schaffte dort aber auch nicht mehr als die Andeutung von Gefahr. Löwen schoss aus 13 Metern zu schwach (16.) und kam dann auf seinem vielversprechenden Solo in Richtung Tor zu Fall, ohne mit einem Freistoß für den Mut belohnt zu werden (28.). Als Schiedsrichter Guido Winkmann zur Pause bat, hatte das Heimpublikum seinen Unmut schon mehrfach zum Ausdruck gebracht und der lustige Nürnberger Anhang munter 45 Minuten durchgesungen.
So ging es nach der Unterbrechung weiter. Nur auf dem Platz waren die Nürnberger jetzt doch deutlich unterlegen. Erras rettete noch gegen Aranguiz (50.) und Matheniaa entschärfte Weisers Versuch aus der Distanz (51.), nach 61 Minuten und einem der vielen Leverkusener Eckstöße stand es dann doch 1:0 für Bayer, weil Leibold Alarios Kopfball erst hinter der Torlinie stoppen konnte.
Eine Folge des Tores: Der Club hatte nun immerhin etwas mehr Ballbesitz, die Gastgeber aber immer noch die besseren Gelegenheiten. Die beste vergab Innenverteidiger Jonathan Tah wieder nach einer Ecke, als er freistehend über das Tor köpfelte. Obwohl den Nürnbergern sichtlich die Kraft für einen echten Endspurt fehlte, ergab sich in der 84. Minute noch die Möglichkeit auf den Ausgleich, aber Löwen schoss aus 16 Metern nach feiner Vorarbeit von Tim Leibold und Matheus Pereira über das Tor. Zwei Minuten später traf Kevin Volland zum 2:0. Die Situation bleibt kompliziert für den 1. FC Nürnberg.
Bayer 04 Leverkusen: Hradecky - Weiser, Tah, S. Bender, Wendell - Baumgartlinger - Aranguiz, Brandt (89. Paulinho) - Havertz (87. Kohr), Volland, Bailey (34. Alario).
1. FC Nürnberg: Mathenia - Leibold, Ewerton (79. Margreitter), Mühl, Bauer - Erras - Löwen, Behrens, Kerk (62. Misidjan), Pereira - Ishak.(75. Tillman)
Tore: 1:0 Alario (61.), 2:0 Volland (86.) | Schiedsrichter: Winkmann (Nütterden) | Zuschauer: 27.000
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