0:5-Klatsche! Aue führt katastrophales Kleeblatt vor

Alexander Pfaehler

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8.12.2018, 14:55 Uhr
Immer wieder Aue: Gegen die Gäste aus dem Erzgebirge zogen Sascha Burchert (hinten) und das Kleeblatt gleich fünfmal den Kürzeren.

© Sportfoto Zink / MeZi Immer wieder Aue: Gegen die Gäste aus dem Erzgebirge zogen Sascha Burchert (hinten) und das Kleeblatt gleich fünfmal den Kürzeren.

Ihr "wahres Gesicht" solle die Fürther Mannschaft in ihrem letzten Heimspiel vor der Winterpause zeigen, hatte Kleeblatt-Trainer Damir Buric gefordert. Um dieses Gesicht gegen Erzgebirge Aue zum Vorschein zu bringen, stellte der Kroate seine Abwehr wieder auf eine Viererkette um. Tobias Mohr ersetzte dort den gelbgesperrten Maximilian Wittek als Linksverteidiger, dafür beackerte David Raum die linke Fürther Offensivseite. Auch Julian Green und Fabian Reese rückten für Maximilian Bauer (Gelb-Rot-Sperre) und David Atanga in die Startelf.

Die neu formierte Kleeblatt-Mannschaft brauchte etwas, um ins Spiel zu finden. Vor allem über die rechte Fürther Seite sorgten die Gäste zunächst für Gefahr. Nach vier Minuten kam Innenverteidiger Mario Maloca dort mit seiner Rettungsgrätsche einen Tick zu spät gegen Aues Florian Krüger, der darauf alleine auf Burchert zulaufen konnte. Sascha Burchert im Fürther Tor war aber zur Stelle.

Sauer hebt das Abseits auf

Nach etwa fünfzehn Minuten fand das Kleeblatt zu mehr Sicherheit und wurde nun dominanter, doch zwingende Gelegenheiten erspielten sich die Gastgeber zu selten. Je näher sie dem Auer Tor kamen, desto häufiger wurden entscheidende Zweikämpfe verloren, im entscheidenden Moment zu langsam geschaltet oder der Ball noch vertändelt. In der 23. Minute legte Daniel Keita-Ruel etwa am Auer Strafraum zurück auf Green, der seine freie Schussbahn aber im Bruchteil einer Sekunde verspielte – sein Schuss wurde schließlich von zwei Auern geblockt.

Mitten in diese Phase, in der Fürth aufkam, aber noch keine Lösungen fand, fiel das 1:0 für Aue nach einer Ecke in der 28. Minute, der zu diesem Zeitpunkt bereits siebten für die Sachsen. Ein Kopfball von Malcom Cacutalua sprang ans Knie von Mario Maloca und von dort vor die Füße von Krüger, der den Ball aus kurzer Distanz ins Tor brachte. Ein unglückliches Gegentor für die Fürther, aber wohl kein irreguläres. Die vermeintliche Abseitsposition Krügers beim Kopfball von Cacutalua hob Maximilian Sauer knapp auf. 

Pechvogel Abouchabaka

Fürth antwortete wütend, doch die Schüsse von Green (30.) und Ernst (35.) verfehlten ihr Ziel um Haaresbreite. Mit dem Rückstand musste die Spielvereinigung in die Pause gehen – und wurde kurz nach Wiederanpfiff erneut kalt erwischt. Eine Ecke führte Aue kurz aus, am langen Pfosten gelang es Pascal Testroet sich im Rücken der Fürther Abwehr freizulaufen. Maloca unterlief die Flanke von Hochscheidt – Testroet traf per Kopf zum 2:0. Mit wenigen Mitteln hatten die Gäste die Fürther nach 47 Minuten zunächst maximal ausgehebelt.

Weil Fürth ineffektiv blieb, musste Buric reagieren. Er tat es so: Elias Abouchabaka kam für Innenverteidiger Richard Magyar, David Atanga für Julian Green. In der Abwehr bildete sich nun mit Sauer, Maloca und dem nach hinten gerückten Paul Jaeckel wieder eine Dreierkette. Knapp drei Minuten spielte Fürth über Mohr, Keita-Ruel und Atanga ihren Angriff vielleicht eine Spur zu schön aus – am Ende stand ein Schuss von Atanga, nach dem die Kleeblatt-Spieler ein Handspiel der Auer im Strafraum reklamierten. Schiedsrichter Martin Petersen gab jedoch keinen Elfmeter. 

Wieder zwei Minuten später musste Buric schon wieder wechseln: Nach nur fünf Minuten auf dem Rasen humpelte Abouchabaka schon wieder angeschlagen vom Feld, für ihn kam Nik Omladic, der zum ersten Mal seit dem 25. August wieder im Fürther Kader stand.

Standards als Problem

Die Wende konnte aber auch er nicht bewirken, denn mit einem Sonntagsschuss sorgte Hochscheidt für die Entscheidung (69.). Einen Freistoss brachte er aus etwa 20 Metern von der linken Seite wunderschön ins lange Eck. Es war an diesem kalten Nachmittag der dritte Gegentreffer für die Fürther nach einer Standardsituation. 

Ein Fallrückzieher von Keita-Ruel (77.), der neben das Tor ging, blieb die auffälligste Fürther Gelegenheit auf den Anschlusstreffer, sonst bekam Veilchen-Torwart Martin Männel nicht viel zu tun. Den Gästen gelang dagegen gegen nun völlig ungeordnete Fürther fast alles: Der eingewechselte Immanuel Iyoha schlenzte, von keinem Fürther bedrängt, den Ball zum 4:0 ins Eck (85.). Und damit nicht genug: Nach Foul von Maloca an Hochscheidt hielt Burchert zwar einen Foulelfmeter von Robert Herrmann, der köpfte im Nachgang den Ball aber noch zum 5:0 ein (87.).

Zum ersten Mal seit 2010 hat Erzgebirge Aue damit im Ronhof gewonnen. Auf das Kleeblatt warten nun noch zwei Auswärtsspiele vor der Winterpause, in der die Fürther noch Gelegenheit haben, den Negativtrend der vergangenen Wochen zu stoppen. 24 Gegentore in den vergangenen elf Spielen hat die Spielvereinigung nun kassiert. Gegen Aue waren aber nicht nur die fünf Gegentreffer ein Problem, sondern auch die ineffektive Offensive.

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Sauer, Maloca, Magyar (59. Abouchabaka, 64. Omladic), Mohr - Jaeckel, Ernst - Reese, Green (59. Atanga), Raum - Keita-Ruel

FC Erzgebirge Aue: Männel - Rapp (33. Kalig), Breitkreuz, Cacutalua - Rizzuto, Fandrich, Riese, Herrmann - Hochscheidt - Krüger (73. Iyoha), Testroet (83. Tiffert)

Tore: 0:1 Krüger (28.), 0:2 Terstroet (47.), 0:3 Hochscheidt (69.), 0:4 Iyoha (85.), 0:5 Herrmann (88.) | Gelbe Karten: Maloca - Hochscheidt, Breitkreutz, Kalig | Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart) | Zuschauer: 9000

Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen:

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