1:2 trotz Gänsehaut-Choreo: Club unterliegt in Wien
14.7.2019, 21:06 UhrDie Hütteldorfer feiern heuer ihren 120. Geburtstag und luden sich zum Jubiläumsspiel gern gesehene Gäste ein – die sich besonders in der ersten Halbzeit als äußerst widerspenstig erwiesen. Nach 90 doch überwiegend zähen Minuten setzte sich der österreichische Erst- gegen den deutschen Zweitligisten mit 2:1 (1:1) durch; Margreitter hatte den Club wie einstudiert per Kopf in Führung gebracht, Murg glich mit einem direkt verwandelten Freistoß aus (36.). Zehn Minuten vor Schluss nutzte Knasmüllner eine Unachtsamkeit im Nürnberger Defensivverbund zum Siegtreffer.
Dreierkette mit Erras
Die aktiven Fan-Szenen beider Clubs fühlen sich schon seit vielen Jahren zueinander hingezogen, was sie unter anderem in einem gemeinsamen Spruchband samt Choreographie auf der Westribüne bekräftigten. "Gemeinsam unaufhaltsam" seien die beiden Traditionsvereine, stand da, auf dem Platz hinterließen zunächst die Nürnberger den entschlosseneren Eindruck.
"In der ersten Halbzeit waren wir sehr gut in der Ballzirkulation", sagte Damir Canadi hinterher im ORF und in seiner Heimatstadt, wo er von November 2016 bis April 2017 Rapid betreuen durfte. "In der zweiten Halbzeit sind etwas die Kräfte geschwunden." Seine Mannschaft, angetreten im nach vorn ausgerichteten 3-4-3-System und überraschend mit Patrick Erras im Abwehrzentrum, setzte seine Vorgaben besonders in der ersten halben Stunde gut um und schien Rapid damit ein wenig zu überraschen. Dovedan, per Pass in die Tiefe glänzend eingesetzt von Behrens, vergab nach acht Minuten die erste Möglichkeit, wenig später strich Jägers Linksschuss knapp am Pfosten vorbei. Kurz darauf das 1:0: Margreitter drückte Handwerkers Eckstoß per Kopf über die Linie.
Im strömenden Regen von Hütteldorf brauchten die Wiener etwas, um sich auf den forschen Club einzustellen. Der Ausgleich hatte sich deshalb nicht unbedingt abgezeichnet; Murg zirkelte einen Freistoß über die Mauer, Mathenia sah den Ball deshalb etwas zu spät und konnte nicht mehr eingreifen. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Begegnung zusehends. In den Strafräumen passierte nicht mehr viel, erst Petraks Schlenzer war es wert, auch notiert zu werden (74.), Strebinger parierte prächtig.
Den Club schien irgendwann in der zweiten Halbzeit auch etwas der Mut verlassen zu haben, auch im Abwehrverhalten schlich sich, auch bedingt durch etliche Wechsel, die eine oder andere Nachlässigkeit ein. Eine davon bescherte Knasmüllner aus kurzer Distanz den Siegtreffer für den SK Rapid. Im Freundschaftsspiel von Hütteldorf.
Nürnberg: Mathenia; Margreitter (67. Mühl), Erras, Sörensen – Sorg (67. Valentini), Behrens (67. Petrak), Jäger (67. Rhein), Handwerker (67. Nürnberger) – Misidjan (67. Lohkemper), Ishak (67. Kerk), Dovedan. – Zuschauer: 12600. – Tore: 0:1 Margreitter (16.), 1:1 Murg (36.), 2:1 Knasmüllner (80.).
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