1:6-Desaster: FCN bricht nach Führung völlig auseinander

28.8.2016, 15:16 Uhr
Bedient: Die Spieler des 1. FC Nürnberg lassen in Braunschweig die Köpfe hängen.

© Sportfoto Zink / DaMa Bedient: Die Spieler des 1. FC Nürnberg lassen in Braunschweig die Köpfe hängen.

Erwartet wurde wieder einmal nichts: Noch kein Sieg in dieser Zweitligasaison, in Braunschweig schon seit 1987 (!) nicht mehr gewonnen – die schwarzen Trikots, die der 1. FC Nürnberg beim Auftritt bei der Eintracht erstmals trug, passten ganz gut zur Stimmungslage rund um einen Verein, der allerdings in dieser Saison auch noch kein Spiel verloren hatte. In Braunschweig fand aber vor 20840 Zuschauern auch diese Serie ein Ende und wurden die schwarzen Trikots im Nachhinein gerechtfertigt: Nach dem desaströsen 1:6 steht dem Club eine turbulente Länderspielpause bevor.

Kempe, Salli und Hovland starten

Sein Startelfdebüt durfte Sommer-Neuzugang Tobias Kempe geben und sollte dabei versuchen, Guido Burgstaller ganz vorne ein wenig zu unterstützen. Jakub Sylvestr wurde hingegen sein schwaches Spiel in Köln zum Verhängnis, der Slowake saß zu Beginn genauso auf der Bank wie Shawn Parker. Gar nicht dabei war Georg Margreitter mit Adduktorenproblemen, statt seiner verteidigte Even Hovland.

Köpfte im Liegen (!) das 1:0 für den Club: Guido Burgstaller.

Köpfte im Liegen (!) das 1:0 für den Club: Guido Burgstaller. © Sportfoto Zink / DaMa

Defensiv sah das dann zu Beginn auch ganz ordentlich aus beim Club. Offensiv gab es den Klassiker: Zum vierten Mal im vierten Pflichtspiel ging Nürnberg 1:0 in Führung. Burgstaller traf kurios im Liegen per Kopf nach Vorarbeit des aufmerksamen Tim Leibold (8.). In der Folge wirkte Braunschweig trotz zweier Startsiege verunsichert, Nürnberg spielte zurückhaltend nach vorne.

Braunschweiger Doppelschlag vor der Pause

Gelegenheiten blieben so zunächst auf beiden Seiten selten und man dämmerte bei strahlendem Sonnenschein der Pause entgegen. Weil sie aber offenbar keine Lust hatten, sich in der Kabine von ihrem Trainer anbrüllen zu lassen, drehten die Spieler der Eintracht kurz vor der Unterbrechung noch schnell die Partie. Nach einem zu kurz abgewehrten Eckball traf erst Kumbela zum Ausgleich (43.), Decarli traf in der Nachspielzeit und ebenfalls nach einem Eckball zum 2:1.

Unverdient war das nicht, weil der Club wieder einmal zu passiv beziehungsweise gar nicht auf eine Führung reagiert hatte. Bei Braunschweig sah das dummerweise anders aus. Nach der Pause war es ein Freistoß, der die Entscheidung brachte, als wieder Decarli den Ball im Nachsetzen über die Linie stocherte (55.). Die Eintracht machte nicht alles richtig – weil man vieles probierte. Für das 4:1 in der 64. Minute benötigte man aber auch die Mithilfe von Schiedsrichter Felix Zwayer, der ein Handspiel nach einem Alleingang von Tim Leibold nicht ahndete – im Gegenzug traf Dave Bulthuis nach einer Hereingabe von Khelifi ins eigene Netz.

Danach durfte endlich von allen Sommerfußball gespielt werden – erst kurz vor dem Ende besorgte Omladic noch entspannt das 5:1 (87.), 60 Sekunden später traf Nyman zum 6:1. Beim Club hätten sie sich jetzt Trikots gewünscht, die unsichtbar machen.

+++Das Spiel zum Nachlesen im Live-Ticker +++

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Ofosu-Ayeh, Decarli, Valsvik, Reichel - Omladic, Schönfeld, Moll (Boland, 83.), Khelifi (Hernandez, 79.) - Kumbela, Biada (Nyman, 67.)

1. FC Nürnberg: Schäfer - Brecko, Hovland, Bulthuis, Sepsi - Behrens, Alushi (Möhwald, 85.)- Salli, Kempe (Parker, 63.), Leibold (Gislason, 74.) - Burgstaller

Tore: 0:1 Burgstaller (8.), 1:1 Kumbela (43.), 2:1 Decarli (45.+2), 3:1 Decarli (55.), 4:1 Bulthuis (ET, 64.), 5:1 Omladic (87.), 6:1 Nyman (88.) | Gelbe Karten: Reichel, Moll - Alushi, Bulthuis, Hovland, Gislason | Schiedsrichter: Zwayer (Berlin) | Zuschauer: 20.840.

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