Höhenflug der U19

Andy Wolf und die guten Kicker vom Club

Fadi Keblawi

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28.11.2021, 19:00 Uhr
Er gibt die Richtung vor: Andreas Wolf hat Erfolg mit der Club-U19.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Er gibt die Richtung vor: Andreas Wolf hat Erfolg mit der Club-U19.

Was man jetzt auch weiß: Die Kinder von Robert Klauß sind Fans von Christian Mathenia. Am Samstagnachmittag hatte der Torwart des 1. FC Nürnberg gerade das Abschlusstraining vor dem Spiel gegen den FC Sankt Pauli hinter sich gebracht, da musste er auf seinem Weg zurück in die Kabine noch an der Jugend des Vereins vorbei.

Also zum einen an den Klauß-Kindern und zum anderen an der U19, die da gerade das nächste Bundesliga-Spitzenspiel absolvieren durfte. Elf Spieltage ist die Saison am Samstag alt geworden und der 1. FC Nürnberg spielt darin eine bemerkenswerte Rolle. Die Mannschaft von Trainer Andreas Wolf hatte von den ersten zehn Spielen tatsächlich neun gewonnen gehabt - zuletzt war ein Erfolg beim FC Bayern München gelungen.

Fataler Rückpass

Nun schaute der FC Augsburg am Valznerweiher vorbei, und als Mathenia die wichtigsten Fragen beantwortet hatte („Ich spiele morgen im blauen Trikot“), da schaute man gemeinsam noch ein wenig der U19 zu. Die hatte da gerade einiges zu tun, weil auch der FC Augsburg in dieser Spielzeit bei den A-Jugendlichen zu den besseren Mannschaften gehört.

Warum, das sah man auch in Nürnberg. Der Club spielte nicht schlecht, der FCA dummerweise nicht schlechter. Es war deshalb ein Fehler der Nürnberger Defensive, der eine ausgeglichen und munter daher kommende Partie richtig in Fahrt brachte: Kapitän Moritz Gundelach geriet ein Rückpass zu Torwart Nicolas Ortegel zu kurz, Gäste-Angreifer Alem Japaur füllte den Raum zwischen den beiden und traf leichterhand zur Führung. Wenn man aber von zehn Saisonspielen neun gewonnen hat, zieht man die Möglichkeit einer Niederlage nicht mehr so recht in Betracht. Also kam der Club zurück und nach einer halben Stunde durch einen von Matej Naprstek verwandelten Elfmeter zum Ausgleich.

Weil andererseits davon wiederum Augsburg nicht zu beeindrucken war, lag der Club drei Minuten später schon wieder in Rückstand. „Ein bisschen zu schnell“, sagte später Wolf, sei dieser Gegentreffer dem Ausgleich gefolgt. Bis zur Pause sah der Club nun doch etwas beeindruckt aus, nach der Pause arbeitete man mit Nachdruck am nächsten Tor. Das erzielte Deniz Koc dann zwar erst drei Minuten vor dem Ende, weil aber bis dahin beide Mannschaften Gelegenheiten hatten, beendete der Treffer die Partie leistungsgerecht.

Die Mentalität stimmt

Sah auch Wolf so, der da gerade ein erstaunlich erfolgreiches Premierenjahr als hauptamtlicher U19-Trainer erlebt. „Wir haben es uns am Anfang selbst schwer gemacht“, sagte also Wolf, „in der zweiten Halbzeit waren wir lange die bessere Mannschaft und die aggressivere. Am Ende sind wir mit dem Punkt zufrieden.“

Und am Ende sind sie bis hierhin auch mit sich zufrieden. „Die Jungs geben nie auf, wollen immer. Die Mentalität ist einfach gut in dieser Mannschaft“, sagt Wolf, „und natürlich haben wir auch den ein oder anderen dabei, der kicken kann.“

Wohin sie das führen kann, die guten Kicker? Wolf wagt sich noch nicht an Saisonprognosen. Selbst er, sagt er, lernt als Trainer-Neuling „jeden Tag etwas dazu“. Immerhin: Die Mannschaft lernt auch. „Sehr nah an dem, was ich mir vorstelle“, sagt Wolf, agierten seine Spieler. Deshalb genießen sie einfach den Augenblick - und hoffen auf die Zukunft.

„So viele wie möglich“, sagt Wolf auf die Frage, wie viele seiner jetzigen Spieler in den nächsten Jahren nur mal kurz stehen bleiben, wenn sie auf dem Weg zurück vom Abschlusstraining der Profis beim A-Jugend-Spiel vorbeikommen.


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