Spiel um Platz 3?

Aufstiegskonkurrent aus Ostwestfalen zu Gast: Das wird für den FCN gegen Paderborn wichtig

Darius Kiesel

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19.04.2025, 05:00 Uhr
Grund zur Freude: Jubelt der FCN auch gegen Paderborn, könnte sich der Abstand auf Platz drei weiter verkürzen. (Archivbild)

© IMAGO/Sportfoto Zink/Daniel Ma Grund zur Freude: Jubelt der FCN auch gegen Paderborn, könnte sich der Abstand auf Platz drei weiter verkürzen. (Archivbild)

Der Auswärtserfolg auf dem Betzenberg fiel mit 2:1 letztlich so glücklich wie umjubelt aus. Gründe dafür ließen sich haufenweise finden: Da wäre einmal die Rückkehr von Miroslav Klose nach Kaiserslautern, die für den Coach persönlich kaum besser hätte verlaufen können. Auf die Fans jedoch dürfte der anschließende Anblick der Tabelle ähnlich wohltuend gewirkt haben. Nach zwei ärgerlichen Pleiten zuvor ließ der Club abermals leise Hoffnungen auf eine Rückkehr ins Oberhaus aufkommen. Damit dieser Glaube auch weiterhin genährt wird, braucht es schon gegen Paderborn den nächsten Dreier. Das besagte Unterfangen dürfte sich jedoch schwierig gestalten, wartet mit den Ostwestfalen doch eine vermeintliche Spitzenmannschaft auf die Franken.

Das Personal

Die Hausherren müssen obendrein ohne zwei ihrer Leistungsträger auskommen. Sowohl Kapitän Robin Knoche als auch Stürmerstar Stefanos Tzimas fehlen dem FCN weiterhin. Während eine Rückkehr von Defensivmann Knoche absehbar scheint, sind die Vorzeichen beim jungen Griechen andere. Zwar mache der 19-Jährige mittlerweile Fortschritte, jedoch bleibt undurchsichtig, inwiefern er durch seine muskulären Beschwerden tatsächlich ausgebremst wird. Möglich ist derweil, dass auch der englische Klub Brighton, für den Tzimas ab der kommenden Saison auf Torejagd gehen wird, zur Vorsicht mahnt. „Wir sehen ihn vielleicht bald auf dem Platz“, ließ Klose im Vorfeld der Partie verlauten.

Sturmpartner Janis Antiste fehlt den Mittelfranken noch immer rotgesperrt. Immerhin kehrt in Person von Caspar Jander ein weiterer Eckpfeiler in die Startelf zurück.

Der Gegner

Mit drei Niederlagen im Gepäck treten die Paderborner die Reise ins Frankenland an. Der Schein jedoch trügt, wie ein Blick auf die einzelnen Begegnungen verdeutlicht. So erspielte sich der SCP in jedem der Aufeinandertreffen zahlreiche Torchancen und scheiterte nicht zuletzt an der eigenen Effizienz. Zuletzt schwächten sich die Ostwestfalen gegen Düsseldorf auch noch selbst. Abräumer Santiago Castaneda sah nach rund einer Stunde die Rote Karte, was Torwart Manuel Riemann wiederum auf unkonventionelle Ideen brachte. Der Keeper agierte daraufhin größtenteils als weiterer Feldspieler, beackerte die rechte Seite und gab sogar einen Torschuss ab. Die Heimpleite abzuwenden, gelang dem in Unterzahl überlegenen Sportclub dennoch nicht.

Unter der Woche sorgte Trainer Lukas Kwasniok für zusätzlichen Wirbel bei den Ostwestfalen. Der Erfolgscoach verkündete, den Verein nach vier Jahren zum Saisonende verlassen zu wollen. Den 43-Jährigen zieht es allem Anschein nach in die Bundesliga. Dass es auch für Paderborn ins Oberhaus geht, ist derweil keineswegs ausgeschlossen: Der aktuelle Tabellensiebte rangiert lediglich zwei Punkte hinter Relegationsplatz drei.

Das Entscheidende

Die Paderborner gelten ligaweit als schwer zu bespielen und inhaltlich glänzend geschult. Nicht umsonst entschied sich Club-Coach Miroslav Klose dafür, eine weitere taktische Einheit einzulegen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Der Sportclub tritt für gewöhnlich mit wie ohne Ball enorm facettenreich auf, was den SCP wenig ausrechenbar macht. Noch im Hinspiel setzte Kwasniok darauf, dem spielstarken FCN über körperliche Dominanz zu begegnen - mit Erfolg. So fiel der späte Siegtreffer für die Ostwestfalen per Kopf nach einem Eckball.

Ohnehin ist die hohe Schlagzahl an Hereingaben ein wiederkehrendes Element im Paderborner Offensivspiel. Eine zentrale Rolle nimmt Schienenspieler Aaron Zehnter ein. Kein Spieler in Liga zwei hat mehr Großchancen kreiert als der 19-Jährige, der ab Sommer in der Beletage des deutschen Fußballs zu finden sein dürfte. Seinem feinen linken Fuß nicht allzu viele Flankenbälle zu gestatten, wird für den FCN eine von zahlreichen Herausforderungen sein.

Die Bilanz

Mut macht indessen ein Blick auf die Bilanz. 12 Pflichtspiele bestritten beide Teams bislang gegeneinander, nur dreimal ging der Club als Verlierer vom Platz. Hätten die Franken nicht in beiden der jüngsten Duelle das Nachsehen gehabt, sähe die Bilanz noch deutlich freundlicher aus. So aber geht der bis dato letzte Nürnberger Dreier auf den Herbst 2023 zurück. Castrop, Okunuki und Schleimer brachten einen furios aufspielenden FCN noch vor der Pause mit 3:0 in Front, ehe abermals Castrop für zusätzliche Spannung sorgte. Der Mittelfeldspieler flog nach rund einer Stunde vom Platz. Bis auf den Treffer von Grimaldi brachte der SCP jedoch nichts Zählbares mehr zustande, sodass der Club einen 3:1-Auswärtserfolg einfahren konnte.

Die Eckdaten

Anpfiff der Partie ist am Samstag um 13 Uhr. Der FCN erwartet rund 36.000 Zuschauer im Max-Morlock-Stadion. Wer nicht live dabei ist, kann die Begegnung über den Bezahlsender Sky im TV verfolgen. Zudem bietet der Club eine kostenlose Übertragung im Fanradio an, auch die ARD stellt Audiostreams bereit.

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