"Die haben noch was gut zu machen"

Club-Coach Klose ist vor dem Frankenderby guter Dinge - darauf muss sein Team aber besonders achten

Alicia Kohl

Redakteurin

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14.03.2025, 14:14 Uhr
Miroslav Klose will einen ähnlich dominierenden Club sehen wie im Hinspiel.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Miroslav Klose will einen ähnlich dominierenden Club sehen wie im Hinspiel.

Das Spiel, auf das Fans beider Vereine sich schon seit Wochen freuen, steht vor der Tür. Bei kaum einem Spiel sind die Erwartungen an beide Mannschaften so hoch wie beim Frankenderby. Club-Coach Miroslav Klose zeigt sich in der Pressekonferenz am Freitagmittag trotzdem gelassen. Er hat aber auch einen 4:0-Sieg aus dem Hinspiel im Rücken. Ob das den Druck jetzt etwas senkt oder noch erhöht, lässt sich nicht ganz sagen, es könnte beides sein. Klar ist aber, dass die Fürther "recht geladen sein werden", sagt Klose. "Die haben noch etwas gut zu machen."

Darauf will der Club vorbereitet sein. Aber: "Wir wissen nicht, wie sie es angehen werden. Wir wissen nur, wie wir es angehen wollen. Der Fokus muss auf unserem Spiel liegen", betont Klose. Seine Mannschaft soll das Spiel möglichst so dominieren wie im Hinspiel, das ist der Anspruch. "Das wird ein sehr schweres Spiel werden", sagt Klose. Das Kleeblatt habe eine gute Mannschaft, die sich inzwischen stabilisiert hat. "Es geht um Einstellung und Mentalität, darum, wie wir die Zweikämpfe führen und mit welcher Überzeugung wir dem Gegner unser Spiel aufdrücken."

Trotzdem verrät der Club-Coach auch, dass es am Sonntag sicher Phasen geben wird, in denen seine Mannschaft - wie zuletzt - etwas tiefer verteidigt, erstmal sicher steht. "Die Null zu halten, ist wichtig. Nach vorne sind wir immer gefährlich." Insgesamt sei der Matchplan wichtig, man müsse schließlich auch reagieren können. Wenn es seinem Team gelinge, die Vorgaben entsprechend umzusetzen, sei er guter Dinge. "Dann gehen wir als Sieger vom Platz."

Mutig aber nicht überdreht

Klose ist sehr zufrieden, was seine Spieler in der Trainingswoche bisher "von Kopf und Physis her" geleistet haben. "Die sind total fokussiert." Am Sonntag müsse das dann am "Höchstpunkt" sein. Ein Derby sei schließlich immer etwas Besonderes. Gerade die Derby-erfahrenen Spieler wie Christian Mathenia und Enrico Valentini übernehmen in dieser Zeit eine besonders wichtige Rolle. "Ein paar Spieler mussten sie auch wieder auf den Boden holen, weil die sehr hoch geschwebt sind", sagt Klose.

Mit Blick auf die Aufstellung hat der FCN-Trainer wieder mehrere 50/50-Entscheidungen vor sich, in denen er sich zuletzt immer für die jungen Spieler entschieden hat. "Wir wissen, dass wir da als Trainerteam sehr mutig sind." Fürs Derby hat Klose den kompletten Kader zur Verfügung, niemand ist verletzt, niemand gesperrt. Er und sein Trainerteam hätten im Voraus schon viele Gespräche geführt. Wie immer stehen auf den beiden Außenbahnen noch Fragezeichen, doch auch der linke Innenverteidiger ist noch unklar. Erst nach der letzten Einheit werde entschieden, ob der wieder fitte Ondřej Karafiát oder der zuletzt eingesetzt Nick Seidel den linken IV in der Dreierkette übernimmt. Auch der zuletzt viel diskutierte Mahir Emreli, der jetzt erstmal doch in Nürnberg bleibt, ist ein Fragezeichen. Es sehe alles gut aus, sagt Klose. Im Hinspiel hat Emreli geglänzt, ob er dafür am Sonntag erneut die Chance bekommt, lässt der Trainer noch offen.

"Ich kann aus dem Vollen schöpfen, das bedeutet aber auch, dass Fingerspitzengefühl nötig ist", sagt Klose. Wichtig sei ihm dabei vor allem eins: "Wir dürfen nicht überdrehen." In den Gesprächen mit den Spielern achte er daher auch darauf, was er für ein Gefühl von ihnen bekomme.

Aber: "Es kribbelt auch jetzt schon bei mir." Als Spieler habe Klose nach dem Anpfiff bei so einem Derby aber noch mehr machen können, jetzt könne er nur bedingt zugreifen. "Ich hab volles Vertrauen in die Jungs", sagt er, "Aber auf dem Feld zu stehen, war mir trotzdem lieber." Trotzdem freut Klose sich auf das Spiel im ausverkauften Max-Morlock-Stadion, auf die Unterstützung der Fans. "Und dann lass ich am Sonntag die Jungs los."

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