1. FC Nürnberg

Club: Dovedan spaltet und erfüllt seine Aufgabe

Fadi Keblawi

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30.8.2021, 16:54 Uhr
Gute Körperhaltung: Nikola Dovedan hebt ab.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Gute Körperhaltung: Nikola Dovedan hebt ab.

Davon, wie so ein Fußballspiel auszusehen hat, hat Nikola Dovedan, 27 Jahre jung, eine mitunter sehr eigenwillige Vorstellung. Er spaltet deshalb die recht große Fangemeinde in sehr konsequenter Regelmäßigkeit in zwei Lager. Die einen, eine Minderheit, bewundern dann sein Abenteurertum. Die anderen, die Mehrheit, erinnern dann immer wieder daran, dass der Club einst viel Geld dafür ausgegeben hat, damit Dovedan Tore schießt für den 1. FC Nürnberg. Und dass er das eben in ähnlich konsequenter Regelmäßigkeit nicht macht.

Vor zwei Wochen, als der Club in einer leicht hektischen Schlussphase darum bemüht war, gegen Fortuna Düsseldorf den ersten Saisonsieg über die Zeit zu bringen, sah man ihn wieder: Dovedan, den Spalter. Nürnberg setzte in der Endphase auf Konter – und Dovedan beendet zwei von diesen Angriffen auf eine Art und Weise, die Trainer eher nicht meinen, wenn sie davon reden, dass Konter sauber zu Ende gespielt werden sollen.

Einmal schoss Dovedan ungefähr von Höhe der Mittellinie aus weit neben das Düsseldorfer Tor, ein anderes Mal versuchte er, sich aus dem eigenen Strafraum herauszuschwanzen, und verlor den Ball. In all die Angst des Publikums, dass es doch noch schiefgehen könnte, mischt sich dann noch ein Raunen, das Dovedan-Raunen.

Es ist aber gut gegangen gegen Düsseldorf. Und weil Dovedan ein selbstbewusster junger Mensch ist, sagt er zwei Wochen später und angesprochen auf diesen doch sehr verrückten Distanzschuss: "Den werde ich weiterhin probieren. Im Training schaffe ich die, jetzt muss ich es halt irgendwann auch im Spiel schaffen."

Der Trainer lobt

Sein erster Startelfeinsatz der jungen Saison ist da gerade drei Tage alt. Aus der Partie gegen den Karlsruher SC blieben keine Dovedan-Verrücktheiten in Erinnerung. Auch das Raunen galt diesmal eher der gesamten Mannschaft, die in der Schlussphase den Sieg durch das ein oder andere Missgeschick noch gefährdete. Es ist aber auch diesmal gut gegangen, weshalb der Trainer Robert Klauß auch mit Abstand noch einigermaßen zufrieden auf diese Partie blickt.

Auf Dovedan blickt er auf Aufforderung auch bereitwillig, danach ist aber auch noch nicht so recht klar, ob sich Klauß in Bezug auf Dovedan eher der Minderheit oder der Mehrheit zurechnet.

Die Tendenz geht aber zur positiven Sichtweise. "Fast alle Torchancen, die wir haben, da ist er irgendwo daran beteiligt. Entweder durch einen tiefen Laufweg, oder weil er anspielbar ist vor der Kette", sagt Klauß. Oder: "Er hat seine Aufgabe in dem Konstrukt gut erfüllt." Klauß sagt aber auch, dass "das alles noch nicht rund und sauber ist, weil ihm noch Selbstvertrauen fehlt".

Hart nur für die Zuschauer

Spätestens das hört sich dann bei Dovedan unabhängig von seinem Mittellinienschuss-Versprechen wieder anders an. Angesprochen auf die doch turbulente Schlussphase am Freitag sagt er: "Hart war der Schluss eher für die Zuschauer, wir wussten schon, dass wir das alles wegverteidigen können. So selbstbewusst sind wir jetzt schon" Und auch zu den Ballverlusten hat er eine Meinung.

"Wenn wir nach vorne spielen, muss man halt ins Risiko gehen. Von fünf Bällen kommt einer an. Würden fünf ankommen, würde ich in der Champions League spielen. Ich arbeite daran, dass von fünf Risikopässen drei ankommen", sagt Dovedan. Wo er dann spielt, hat er nicht gesagt, aber er bleibt abenteuerlustig.


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