Nach Gesprächen mit der Stadt

Club kann mit 17.500 Zuschauern planen

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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7.7.2021, 17:51 Uhr
Mal wieder ein Grund zum Feiern: Ein paar der 6505 Club-Fans nach dem 1:0 gegen Sandhausen im September 2020.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Mal wieder ein Grund zum Feiern: Ein paar der 6505 Club-Fans nach dem 1:0 gegen Sandhausen im September 2020.

Alle durften, viele wollten aber gar nicht. Mitte September 2020 hatten die Staatskanzleien der Bundesländer eine Teil-Rückkehr der Fußball-Zuschauer beschlossen. 20 Prozent der verfügbaren Plätze konnten seinerzeit verplant werden, der Rest musste frei bleiben. 10.000 Fans hätte der 1. FC Nürnberg somit zum ersten Heimspiel der Saison gegen Sandhausen begrüßen dürfen. Es kamen: 6505. Acht Tage später gegen Darmstadt waren es 6772.

Danach stieg die Inzidenz wieder, ließ das Infektionsgeschehen in Nürnberg keine Wahl. Gesundheits- und Ordnungsamt sperrten erneut zu, die 15 Begegnungen danach im Max-Morlock-Stadion fanden vor leeren Rängen statt. So wie seit Ende Mai 2020 die fünf davor, inklusive Relegation.

Da half auch das beste Hygienekonzept wenig; mit einer überarbeiteten Version sind sie gestern Mittag wieder vorstellig geworden bei der Stadt, nachdem am Dienstag einer erneuten Teil-Öffnung der Arenen von höchster Stelle zugestimmt worden war. Maximal 20.000 Zuschauer sind demnach in Bayern erlaubt oder eine 35-prozentige Auslastung. Für Nürnberg heißt das konkret: 17.500, bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 35. Welche Mechanismen oder Ausschlusskriterien bei einer Sieben-Tage-Inzidenz über 35 greifen würden, muss erst noch im Detail geklärt werden.


Für neue Saison: Club kann mit Nürnberger planen


Auf Kartenverkauf angewiesen

17.500 – so viele Dauerkarten hat der Club bislang verlängert bekommen von seinem Anhang, so viele Zuschauer werden nach Informationen dieser Zeitung auch von der Stadt durchgewunken. Der warme Regen tut dem Club nach einem Geschäftsjahr zum Vergessen ausgesprochen gut; jedes Heimspiel ohne Besucher kostete einen hohen sechsstelligen Betrag. Sollte das Minus zum Stichtag 30. Juni unter der Zehn-Millionen-Marke geblieben sein, wäre Niels Rossow, der Kaufmännische Vorstand, schon sehr zufrieden. Zudem muss bis zum Herbst die Schließung eventuell anfallender pandemiebedingter Liquiditätslücken nachgewiesen werden, sonst droht Ärger von der Lizenzierungskommission der DFL.

Nicht nur der 1. FC Nürnberg ist mehr denn je auf Einnahmen aus dem Kartenverkauf angewiesen und nimmt dafür den organisatorischen Mehraufwand gerne in Kauf. Ein zweites Jahr mit Geisterspielen würde der eine oder andere Profi-Verein ohne fremde Hilfe mutmaßlich nicht überstehen. Auch deshalb gilt jetzt wieder die Maskenpflicht bis zum Erreichen des (Sitz-)Platzes.

Die Leitplanken stehen somit, das letzte Wort haben allerdings die Kommunen. Vor knapp zehn Monaten konnten online zum Beispiel nur Einzelplätze im Print@Home-Verfahren gebucht werden, „aufgrund der besseren Personalisierbarkeit“, wie der Verein damals auf seiner Internetseite schrieb – um Infektionsketten besser nachverfolgen zu können. Bei Besuchern aus einem Haushalt durfte der Abstand etwas geringer sein. Natürlich sitzend.

Keine Stehplätze

Die organisierte Fan-Szene blieb den beiden Begegnungen seinerzeit fern. Auch jetzt ist nicht von gemeinsamen Stadion-Besuchen auszugehen, weil sich letztlich nicht viel verändert hat im Vergleich zum vergangenen Herbst. Weiter keine Stehplätze, weiter keine Gäste-Fans, dafür das 3G-Prinzip. Vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet müssen die Anhänger am Spieltag sein, wenn sie ihren 1. FC Nürnberg erstmals am 25. Juli gegen Aue wieder vor Ort erleben wollen.

Kontrolliert wird das künftig digital. Mittels Corona-Warn-App, CovPass-App oder Luca-App müssen die Besucher nachweisen, eines der drei erforderlichen Einlasskriterien zu erfüllen. Auch darüber haben sie am Mittwoch diskutiert, die Vertreter der Stadt und des Vereins, die Umsetzung bedarf noch weiterer Abstimmung. Vorstand Rossow berichtet von einem „super Austausch“, auch das Hygienekonzept sei "sehr gut angekommen“.

Ebenfalls noch zu klären ist die Sitzanordnung der Zuschauer, sprich in welchen Mustern oder Abständen die Menschen demnächst mal wieder Live-Fußball genießen dürfen. Wenn sie denn überhaupt wollen.


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