Club präsentiert sich in Torlaune: Alle Neune gegen Pribram

9:0 im Testspiel

Club präsentiert sich in Torlaune: Alle Neune gegen Pribram

Von Uli Digmayer

Uli Digmayer

Sportredaktion

27.1.2022, 17:39 Uhr

Nürnberg - Viel Zeit hatten sie nicht beim 1. FC Nürnberg, um sich auf ihren Testspielgegner vorzubereiten. Nachdem Wacker Innsbruck wegen einiger Corona-Fälle im Team das für Donnerstag vereinbarte Treffen am Valznerweiher kurzfristig abgesagt hatte, war mal eben sehr spontan der FK Pribram eingesprungen. „Ein paar Videoszenen“ des tschechischen Zweitligisten hatte Robert Klauß noch schnell studiert, „aber wir wussten nicht genau, wie das Niveau einzuschätzen ist.“ 90 einseitige Minuten später war man schlauer: Da hatte der Club die überforderten Gäste mit 9:0 (4:0) überrollt.

Wie das aber nun mal eben so ist mit Testspielen, stellt das Ergebnis ja immer allenfalls eine zu vernachlässigende Randnotiz dar. Klauß wollte die Partie in einer ungewöhnlich frühen Länderspielpause denn auch vor allem dazu nutzen, um seinen Reservisten Spielpraxis zu geben. Auf den Einsatz von Talenten aus der U19 oder U21, die sich beide gerade in der Vorbereitung befinden, hatte er deshalb bewusst verzichtet. Zudem wollte der Trainer auch „taktisch etwas ausprobieren, um flexibler zu sein“. Das sah dann so aus, dass eine Dreierkette mit Noel Knothe, Christopher Schindler und Tim Handwerker vorrangig fürs Verteidigen zuständig war, während davor ganz bewusst sieben Spieler mit „offensiven Gedanken“ Druck aufbauen sollten.

Was sie dann auch taten. Zwar vergaben die Gäste bei einem Konter die erste Großchance (10.), dann aber eröffnete Dennis Borkowski nach einer von Schindler verlängerten Ecke per Kopf das Torfestival (16.). Lukas Schleimer mit einem sehenswerten Heber über den Torwart (32.) und Taylan Duman mit einem Doppelschlag (39., 40.) sorgten schon vor der Pause für klare Verhältnisse. Der Tabellendreizehnte der Fortuna Narodni Liga, bei dem seit kurzem der langjährige Club-Profi Marek Nikl als Co-Trainer auf der Bank sitzt, hätte sich angesichts zahlreicher weiterer Nürnberger Großchancen allerdings auch über einen 0:8-Rückstand kaum beschweren dürfen.

Shuranov legt doppelt nach

Nach dem Wechsel war es dann Erik Shuranov, der mit einem verwandelten Foulelfmeter (46.) und - nach einer kurzen Phase des Leerlaufs – einem platzierten Flachschuss ins linke Eck (70.) ebenfalls zweimal jubeln durfte. Die eingewechselten Nikola Dovedan (74.), Asger Sörensen (82.), der in der zweiten Hälfte zusammen mit Knothe und Johannes Geis die Dreierkette bildete, sowie Manuel Schäffler (86.) schraubten das Ergebnis schließlich noch in eine fast zweistellige Höhe.

„Es war gut, dass wir über 90 Minuten sehr hohes Tempo hatten und zielstrebig nach vorne gespielt haben“, lobte ein zufriedener Klauß, „deshalb hat es heute Spaß gemacht.“ Ob man das beim spontanen Sparringspartner aus Tschechien ebenfalls so empfunden hat, darf wohl eher bezweifelt werden.

Nürnberg: Klaus; Knothe, Schindler (46. Geis), Handwerker (46. Sörensen) – Duman (71. Schleimer), Krauß (46. Latteier) – Castrop, Borkowski – Schleimer (46. Rausch) – Köpke (46. Schäffler), Shuranov (71. Dovedan).