Überzeugender 4:0-Erfolg

Club stürmt mit einer Tor-Gala gegen Heidenheim auf Platz zwei

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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23.10.2021, 15:37 Uhr
Wahnsinn im Max-Morlock-Stadion: Torschütze Johannes Geis (Dritter von rechts) und seine Kollegen feiern das 3:0.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Wahnsinn im Max-Morlock-Stadion: Torschütze Johannes Geis (Dritter von rechts) und seine Kollegen feiern das 3:0.

Nach der äußerst zähen ersten Halbzeit hatte nicht wirklich viel darauf hingedeutet, dass die Club-Fans Mitte der zweiten Halbzeit lautstark vom Europapokal träumen durften. Als ihre Elf plötzlich begeisternden, mitreißenden Offensivfußball zeigte und auch noch wunderschöne Tore erzielte.

Nach dem letztlich überzeugenden 4:0 (1:0)-Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim ist der 1. FC Nürnberg zumindest vorübergehend Zweiter. Warum, sah man am Samstagnachmittag vor allem nach der Pause, als ihnen plötzlich alles zu gelingen schien. Mats Möller Daehli hatte den Club in der 45. Minute in Führung gebracht, Erik Shuranov (52.), Johannes Geis mit einem direkt verwandelten Freistoß (66.) und der Heidenheimer Maurice Malone mit einem Eigentor (90.) erledigten den Rest.

Die Veranstaltung brauchte aber satte 40 Minuten, um endlich unterhaltsam zu werden. Bis dahin begnügten sich beide Mannschaften damit, der anderen auf die Nerven zu gehen. Nur keine Fehler machen, bloß nichts riskieren, die Heidenheimer praktizierten zudem so etwas wie eine Manndeckung über den ganzen Platz. Das Umschalten nach Ballgewinnen dauerte auf beiden Seiten viel zu lang. Der Rückpass als Stilmittel.

Mathenias Glanzparaden

Den meisten Applaus hatte bis dahin Enrico Valentini bekommen, für eine aber wirklich sehenswerte Grätsche gegen Robert Leipertz. Ein Kopfball des Kapitäns nach Flanke von Tim Handwerker flog wenig später ungefähr vier Meter vorbei.

Die rund 23.000 Zuschauer waren aber selbst für derlei Aktionen ausgesprochen dankbar; erst als Christian Mathenia mit einem unglaublichen Reflex gegen Stefan Schimmer das 0:1 verhinderte, schien auch das Publikum aufzuwachen, zumal sich im Gegenzug der erste Torjubel des Nachmittags abzeichnete. Nikola Dovedans perfekte Ablage nach weitem Pass von Handwerker setzte Erik Shuranov aber deutlich daneben (41.).

Kurz vor der Pause war es dann aber doch soweit: Nach einem schnell ausgeführten Einwurf ließ der überragende Lino Tempelmann seinen Verfolger Tobias Mohr auf der rechten Seite ganz schlecht aussehen, die Hereingabe in den Rücken der Abwehr schlenzte Mats Möller Daehli oben links in den Winkel. Ein in seiner Entstehung und Vollendung wunderbarer Treffer.

Allerdings wäre die Führung in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit auch fast schon wieder futsch gewesen, wenn Mathenia einen Kopfball-Aufsetzer von Tim Kleindienst im Tiefflug nicht noch um den Pfosten gelenkt hätte. Der Vorsprung zur Pause ging zumindest aufgrund der Spielanteile in Ordnung und kurz nach der Pause auch wegen der größeren spielerischen Klasse.

Tempelmann läuft und läuft

Das 2:0 bereitete erneut Tempelmann vor, mit einem Sprint über rund 50 Meter. Vor dem eigenen Strafraum schnappte er sich die Kugel, ließ unterwegs gleich mehrere Heidenheimer stehen und passte danach mustergültig auf Shuranov, der nach innen zog und mit einem perfekten Abschluss hoch ins lange Eck die Club-Fans ausflippen ließ.

Nürnberg gab sich damit aber nicht zufrieden; Dovedan, nach seiner Sperre wieder in der Anfangsformation, prüfte Kevin Müller mit einem Flachschuss aus 16 Metern (57.), Heidenheims Schlussmann war allerdings schnell unten. Das ließ sich wenig später auch über den Kollegen Mathenia sagen, der aber trotzdem nicht mehr herankam an Kleindiensts Kopfball. Der Pfosten verhinderte den Anschlusstreffer.

Viel fehlte nicht, und es wäre wieder spannend geworden im Max-Morlock-Stadion. In der 66. Minute machte der Club aber alles klar, und wie. Nach Foul an Dovedan schlenzte Geis den fälligen Freistoß aus etwa 20 Metern über die Mauer und ebenfalls oben ins Netz, das nächste Traumtor des 1. FC Nürnberg.

Der Rest war Schaulaufen. Und Einstimmung auf den Dienstagabend (20.45 Uhr), wenn der Hamburger SV zum Zweitrunden-Pokalspiel in Nürnberg antreten muss. Es könnte erneut unterhaltsam werden. So wie am Samstagnachmittag ungefähr ab der 40. Minute.

"Oh, wie ist das schön", sangen die Club-Fans noch. Und hatten in jeder Hinsicht recht damit.

Nürnberg: Mathenia; Valentini (87. Fischer), Schindler, Sörensen, Handwerker – Geis – Krauß, Tempelmann (88. Nürnberger) – Möller Daehli (82. Duman) – Dovedan (82. Schleimer), Shuranov (82. Schäffler)

Heidenheim: K. Müller; Hüsing, Mainka, Theuerkauf – Schöppner (69. Kerschbaumer) – Rittmüller (77. Pick), Leipertz (60. Malone), Burnic (69. Geipl), Mohr – Schimmer (60. Kühlwetter), Kleindienst.

Schiedsrichter: Siewer (Drolshagen). – Zuschauer: 23056. - Tore: 1:0 Möller Daehli (45.), 2:0 Shuranov (52.), 3:0 Geis (66.), 4:0 Malone (89./Eigentor). - Gelbe Karten: – / Burnic (2), Schöppner (2), Geipl (1).


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