Kriegt der Österreicher noch die Kurve?
Dovedans letzte Chance beim Club
16.7.2021, 16:40 UhrEs wäre eine einigermaßen große Überraschung, würde Nikola Dovedan am Samstag (13 Uhr) von Beginn an auf dem Platz stehen, wenn der 1. FC Nürnberg gegen 1860 München ein letztes Mal vor dem Saisonstart seine Form testet. Es wird schließlich schon für den Zweitliga-Ernstfall kommende Woche geprobt. Andererseits kennt sich Dovedan aus mit Überraschungen. Dass er nach wie vor als ein Kandidat mit zumindest Außenseiterchancen auf einen Startelfplatz beim Club gilt, ist ja auch eine.
Bislang passt's noch nicht
Vor zwei Jahren ist Dovedan vom 1. FC Heidenheim nach Nürnberg gekommen. Der Club war da gerade aus der ersten Liga abgestiegen, Dovedan in Heidenheim zu einem der auffälligeren Zweitliga-Spieler geworden. Müsste also passen diese Verbindung zwischen ambitioniertem Absteiger und ambitioniertem Offensivspieler - dachte sich Dovedan, dachte sich auch Club-Sportvorstand Robert Palikuca. Passte nur dummerweise nicht, nicht im ersten Jahr und auch nicht im zweiten Jahr der Zusammenarbeit.
Wegen der traurigen Bilanz des Offensivspielers Dovedan, der in seinen zwei Jahren in Nürnberg an nur 13 Toren beteiligt war, galt er spätestens ab der Winterpause als Verkaufskandidat. Es fand sich nur kein Käufer, weshalb Dovedan jetzt in seine dritte Spielzeit mit dem Club startet. Es ist seine letzte Chance, das Bild, das sie sich in Nürnberg von ihm gemacht haben, zu korrigieren. Im nächsten Jahr endet sein Vertrag.
Die Offiziellen haben mit diesen Korrekturen schon begonnen, wobei da natürlich auch die Absicht dahintersteht, das Verkaufsobjekt noch attraktiver zu machen. Egal, wen man fragte im Trainingslager in Natz, die Antworten ähnelten sich. Dass Dovedan viel engagierter bei der Arbeit ist, sagte der Sportvorstand Dieter Hecking und sagte der Trainer Robert Klauß. Dass sie einigermaßen zufrieden waren mit Dovedan in der Schlussphase der abgelaufenen Saison, sagten auch beide. Und dass Dovedan dieses Engagement jetzt aber bald veredeln muss - in Form von Toren und Torvorlagen.
Alles nicht ideal
Dovedan weiß das alles. Alle Beteiligten beschreiben ihn als selbstkritischen Spieler. Also übt er Selbstkritik. Bislang, sagt er, hat das hier nicht funktioniert. Nach gutem Beginn im ersten Jahr fand sich nach einer Systemumstellung kein Platz mehr für Dovedan. Oder nur einer auf der rechten Außenbahn. "Nicht meine Idealposition", sagt Dovedan.
Er kam nicht mehr in die Nähe von Torabschlüssen. "Das hat an meinem Selbstvertrauen genagt", sagt er. Dazu kam die Kritik der Fans, die es besonders auf ihn abgesehen hatten. "Die Nürnberg-Fans schauen sehr auf das Negative", erklärt Dovedan, "am Anfang ist mir das echt nahe gegangen." Jetzt denkt er positiv. "Dieses Jahr habe ich echt ein sehr, sehr gutes Gefühl", sagt er und meint die ganze Mannschaft. Die er erst einmal von der Bank aus beobachten muss, wenn es keine Überraschung gibt.
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