Keine Punkte behalten

Eigentor gegen Tabellenführer: FCN verliert gegen Darmstadt - kann sich aber schnell trösten

Fadi Keblawi

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31.3.2023, 20:28 Uhr
Und dann schauen alle hinterher: Christopher Schindlers Rettungsversuch landet im eigenen Tor.  

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Und dann schauen alle hinterher: Christopher Schindlers Rettungsversuch landet im eigenen Tor.  

Der Freitagabend markierte den Beginn einer anstrengenden, aber durchaus reizvollen Fußballwoche für den 1. FC Nürnberg. Dem Gastspiel des Zweitligaspitzenreiters SV Darmstadt 98 folgen in den nächsten Tagen noch das Pokalviertelfinale gegen den VfB Stuttgart und ein weiteres Ligaheimspiel gegen den Karlsruher SC.

Eine Woche also, in der der Club des Trainers Dieter Hecking einiges in einer komplizierten Saison wieder gerade rücken könnte, an der auch der Sportvorstand Dieter Hecking nicht unschuldig ist. Reizvoll also, aber eben auch kompliziert. Mit Darmstadt stellte sich am Freitag ja eine Mannschaft vor, von der Hecking vorab gesagt hatte, sie sei "der stärkste Gegner, seit ich Cheftrainer".

Das zeigte dann auch das Spiel, an dessen Ende der Club zwar nicht unzufrieden sein musste mit sich, Darmstadt aber schon verdient mit 1:0 (1:0) gewonnen hatte.

Nach dem Ausflug nach Bielefeld zwei Wochen zuvor, der mit späten Glücksgefühlen und einem späten Punktgewinn ein angenehmes Ende gefunden hatte, sah Hecking vorab wenig Grund für Umbauarbeiten an seiner Mannschaft. Lediglich Jan Gyamerah kehrte nach seiner Gelbsperre zurück auf die Position des Rechtsverteidigers und Johannes Geis ersetzte im Mittelfeld den im Pokal gesperrten Florian Flick.

Erhalten geblieben war über die Länderspielpause der wiederentdeckte Nürnberger Mut zum gefälligen Spiel. Eine halbe Stunde lang war der Club dem Tabellenführer zumindest nicht unterlegen und kam zu den Ansätzen von Gelegenheiten. Nach einer Viertelstunde setzte sich Kwadwo Duah auf dem rechten Flügel durch, seine Hereingabe landete bei Lino Tempelmann, dessen Versuch aus kurzer Distanz allerdings geblockt wurde.

Vier Minuten später nahm Gyamerah im Mittelfeld Anlauf und fand mit seinem Pass Duah, dem der Winkel für einen gefährlichen Abschluss aber zu spitz geworden war. Auf der Gegenseite deutete Darmstadt Gefährlichkeit ebenfalls nur an - und ging nach 31 Minuten dennoch in Führung: Nach einer Hereingabe von Matthias Bader wollte Christopher Schindler klären, scheiterte aber mehr oder weniger unbedrängt an dieser Übung und traf gegen den chancenlosen Peter Vindahl zum 1:0 für die Gäste.

Der Rest der ersten Hälfte erinnerte dann stark an das Hinspiel, das die Darmstädter nach einer frühen Führung sehr routiniert und kontrolliert zu einem für sie schönen Ende gebracht hatten. Ein einigermaßen schönes Ende immerhin hatte der Club in Bielefeld erlebt, als man sich im zweiten Durchgang erstaunlich gesteigert hatte und noch zum Ausgleich gekommen war.

Ähnliches war nun wieder notwendig geworden, allerdings angesichts der Güte auf doch höherem Niveau als gegen die Arminia. So hatte das ja Hecking schon vor dem Spiel gesagt: "Wir werden uns steigern müssen."

Versucht haben sie das dann auch, allerdings zunächst mit überschaubarem Erfolg. Die erste Chance des zweiten Durchgangs hatten jedenfalls wieder die Gäste, die sich über wenige Stationen nach vorne kombinierten, wo dann Filip Stojilkovic den Ball aus elf Metern über das Tor setzte (50.).

Bemüht blieben die Nürnberger trotzdem, konnten sich aber selten bis gar nicht in gefährliche Situationen spielen. Stattdessen landete ein Fernschuss von Johannes Geis beinahe im Netz, Marcel Schuhen aber lenkte den Ball noch zur Ecke (57.).

Der Rest war eine stabile Darmstädter Defensive. Das war die wenig überraschende Erkenntnis dieses Abends, dass der von Hecking und seinem Assistenten Cristian Fiél gewünschte spielerische Ansatz gegen die Topteams der Liga noch nicht reicht, den 1. FC Nürnberg auch in solchen Spielen zu einer konkurrenzfähigen Zweitliga-Mannschaft zu machen.

Hecking und Fiél versuchten mit mehreren Wechseln das doch recht statische Geschehen auf dem Platz noch einmal aufzubrechen, es gelang allerdings nicht. Selbst Danny Blum durfte in den Schlussminuten noch sein Pflichtspieldebüt für den Club geben, ohne das Spiel entscheidend beeinflussen zu können.

Ein kleiner Trost für die immerhin bis zum Ende arbeitenden Nürnberger: Sie haben jetzt noch einmal zwei Spiele, die kurz aufeinander folgen und in denen sie alles besser machen können. Es bleibt allerdings kompliziert.

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