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FCN gegen Braunschweig: Das 1:6 klammern wir aus
26 Bilder, Text von vnp
2013/14 gehörten die erstklassigen Kraftproben zwischen dem 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig in die Rubrik Kellerduell. Im ersten Jahrzehnt nach Gründung der Bundesliga war dies anders. Im Oktober 1964 hat der Club die Nase vorn. Und dies, obwohl er auf eigenem Platz zur Halbzeit mit 0:2 zurückliegt und durch Steff Reisch vom Elfmeterpunkt überdies die Chance zum Anschluss auslässt. Nach der Pause macht es Reisch bei seinem zweiten Versuch aus elf Metern besser. Anton Allemann und Heinz Strehl, der hier Eintracht-Schlussmann Hans Jäcker im Luftkampf begegnet, lassen den zweiten und dritten Club-Treffer folgen. Und sichern dem FCN in einer nervenzehrenden Partie einen 3:2-Heimsieg. © Friedl Ulrich
Sieg im Löwenkäfig
1967 wird Braunschweig Deutscher Meister. Den Titelgewinn zurrt der BTSV am letzten Spieltag fest - durch einen 4:1-Heimerfolg gegen urlaubsreife Franken. Für Franz Brungs, der hier im September 1964 mit der Rückennummer neun durch den Strafraum der Niedersachsen segelt, eine Partie, bei der es aus Nürnberger Sicht lediglich hieß: "Das Spiel noch und danach Pause". In der nachfolgenden Saison stürzt Brungs' Club die Blau-Gelben von Deutschlands Fußballthron. Beim Wiedersehen im September 1967 schwingt Nürnberg die Peitsche im Löwenkäfig - beeindruckt mit Laufstärke, technischer Finesse und zielgerichten Offensivaktionen. © Hans Kammler
Vollgas auf Fränkisch
Von Max Merkel schon in der Vorbereitung auf Erfolgskurs getrimmt, garantieren Brungs, Strehl und Schorsch Volkert in dieser Saison Vollgasfußball, der an der Hamburger Straße bereits in der achten Minute Ausdruck findet. © Friedl Ulrich
Club-Show
FCN-Bundesligarekordtorschütze Strehl - hier beim 3:1-Heimerfolg in der Rückrunde sprunggewaltig in Aktion - bringt Nürnberg in Front. Franz Brungs, der am Saisonende 25 der 71 Club-Tore auf dem Konto hat, narrt erst Verteidiger Peter Kaack, anschließend Eintracht-Keeper "Luffe" Wolter - 2:0! In einem Spiel, in dem - wie Heinz Röde für die Nürnberger Nachrichten berichtet - der FCN die Deckung der Hausherren "mit schnellem Antritt, langen Pässen und gekonnten Dribblings in Dauerschüttelfrost" versetzt, macht Brungs die große, bunte Club-Show rund. Er verwertet eine Freistoßflanke von Zick-Zack-Cebinac mit dem Kopf zum 3:0. © Friedl Ulrich
Am Boden zerstört
Im März 1979 sind die Club-Spieler nach einer Auseinandersetzung mit den Braunschweiger Löwen indes am Boden zerstört. Club-Torwart Gerhard Hummel hat bei diesem Freistoß erstmals das Nachsehen. Die Eintracht, die die Führung danach ausbaut, siegt in Nürnberg 3:0, besiegelt damit den Abstieg des FCN aus der Bundesliga. © Peter Vrbata
Abstiegsgespenst?
Doch der FCN kehrt rasch in die Erstklassigkeit zurück. Im Mai 1982 vertreibt er gegen Braunschweig das Abstiegsgespenst - zwei Runden vor Saisonende. Werner Dreßel bringt den Club im Städtischen Stadion mit seinem Kopfball bereits in der dritten Minute auf Kurs. Werner Heck - der kongeniale zweite Teil der Werner-Brothers - steuert an einem Gute-Laune-Samstag zwei Treffer zum 4:0-Heimsieg bei, Horst Weyerich per verwandeltem Foulelfmeter einen. © Peter Vrbata
Letztes Duell für lange Zeit
Auch die bislang letzte Auseinandersetzung mit dem BTSV in Nürnberg gestaltet der FCN zu seinen Gunsten. Beim 4:2-Heimerfolg im September 1983 biegt er nach rund einer Viertelstunde auf die Siegerstraße ein. Dieter Trunk vollstreckt nach kraftvollem Sololauf zum 1:0. © Peter Vrbata
Weyerich setzt Schlusspunkt
Horst Weyerich, der den Ball in die Maschen des Gästegehäuses wuchtet, setzt in der 82. Minute den Schlusspunkt. © Michael Matejka
Wiedersehen in Liga eins
Danach dauert es fast 30 Jahre, ehe die Kontrahenten in der Bundesliga wieder die Klingen kreuzen. Beim 1:1 in der Hinrunde bringt Adam Hlousek den Club in Front. Der Torerfolg des Tschechen, der nach fast 18-monatiger Zwangspause sein Comeback im Club-Dress feiert, reicht nicht aus, um drei Punkte aus Braunschweig zu entführen. © Zink
Plötzlich Elfmeterkiller
Am 22. Februar 2014 folgte das schnelle Wiedersehen in Nürnberg. Beide Vereine stecken zu diesem Zeitpunkt mitten im Abstiegskampf - das zeigt sich dann auch im turbulenten Duell. Raphael Schäfer, sonst nicht bekannt als Elfmetertöter, läuft an diesem Spieltag zur Höchstform auf und pariert gleich zwei Braunschweiger Schüsse vom Punkt. © Sportfoto Zink / WoZi
Peki und der Abstieg
Gertjan Verbeek beweist nach einer mäßigen ersten Hälfte (0:1) ein glückliches Händchen und bringt Tomas Pekhart für Adam Hlousek. Der Tscheche ist am 1:1-Ausgleichstreffer beteiligt und netzt schließlich noch zum 2:1-Endstand ein. Am Ende der Saison verabschieden sich der Club und Braunschweig jedoch gemeinsam in die 2. Liga. © Sportfoto Zink / JüRa
Knacknuss im Gefrierschrank
Und so traf man sich am 1. Dezember 2014 als Zweitliga-Vertreter wieder. Auf Nürnberger Seite verfolgte das Geschehen ein anderer Trainer, als der, mit dem man in die ungeliebte Spielklasse gestartet war. René Weiler, dem durch ein 2:1-Heimsieg gegen Ingolstadt in der Runde zuvor ein opitmaler Einstand geglückt war, hatte vor der Partie den Begriff "Knacknuss" etabliert. Der Schweizer war wohl selbst unsicher, ob sein Team die Werkszeuge haben würde, um die schwierige Auswärtsaufgabe in Niedersachsen zu lösen. © Sportfoto Zink / DaMa
Widerstandsfähig
Nach dem 0:1 an der Hamburger Straße wusste der Eidgenosse mehr. “Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt,“ benannte Weiler nach Abpfiff im eisigen Braunschweig das entscheidende Club-Manko. Die bekannte Unzulänglichkeit, die für die bereits sechste Auswärtspleite des FCN dieser Saison verantwortlich war. Zwar verteidigte der Club im Gegensatz zu den zuvorigen Klatschen auf fremden Plätzen aufmerksam, doch als er die blau-gelbe... © Sportfoto Zink / DaMa
Da vorne ist Nielsen
...Offensivabteilung doch einmal flott kombinieren ließ, hieß es 0:1. Torschütze: Havard Nielsen. Der BTSV hatte im hauseigenen Kühlschrank zugeschlagen, der Altmeister war nun gefordert. Da der FCN im Spiel nach vorne trotz kontinuierlicher Bemühungen jedoch zu wenig zeigte, reichte dies nicht, um die Partie zu drehen. © Sportfoto Zink / DaMa
Revanche im Mai
Im Rückspiel im Mai schlug der FCN die Löwen nach einer überzeugenden Leistung mit 3:1. Ein Eigentor Reichels sowie die Tore von Blum und Burgstaller ließen den FCN dabei jubeln. © Zink
Zufriedene Gesichter
Nach der Partie herrschte Erleichterung im FCN-Lager, schließlich war der Abstieg bis zum Heimsieg rechnerisch noch möglich. © Zink
Fränkische Euphorie
Ähnlich und doch anders war's um das fränkische Gemüt in der Saison 2015/16 bestellt: In der Hinrunde schlug der FCN dank Burgstallers spätem Tor die Eintracht in einem hart umkämpften Spiel in Nürnberg mit 2:1 - und schwamm so weiter auf der (Aufstiegs-)Euphoriewelle, die erst im April enden sollte. Bis dahin hatte der Club 19 Zweitligaspiele in Folge nicht verloren. © Sportfoto Zink / DaMa
Tiefschlag und Schweigen
Das Rückspiel an der Hamburger Straße in Braunschweig fiel am 32. Spieltag dann weniger erfreulich aus. Nach 66. Minuten hieß es 0:3, am Ende 1:3 aus Sicht des an diesem Tag matt wirkenden FCN, der damit im Aufstiegsrennen und besonders im Kampf um Platz zwei einen weiteren Tiefschlag hinnehmen musste. © Sportfoto Zink / DaMa
Freischwimmer
Dann war es aber plötzlich nicht mehr die Heimmannschaft, die triumphierte, sondern das Gäste-Team. So passiert am 15. Spieltag 2017/18: Der Club war zu Gast an der Hamburger Straße, der Rasen stand wegen starker Regenfälle förmlich unter Wasser. Einer behielt in der niedersächsischen Nasszelle aber den Überblick und knipste den Club mit zwei späten Treffern, die sich gewaschen hatten, zum Sieg: Mikael Ishak. © Sportfoto Zink / DaMa
Erst Petrak, dann Bundesliga
Eine wirklich sehr schöne Braunschweig-Erinnerung: Ondrej Petrak ist es, der gegen die Niedersachsen in Nürnberg den Bann bricht und den Club Ende April 2018 in Führung schlenzt. 2:0 heißt es am Ende für einen gefällig agierenden Club, der wenig später - am darauffolgenden Spieltag in Sandhausen, um genau zu sein, in die Erstklassigkeit zurückkehrt. © Sportfoto Zink / DaMa
Zweimal Köpke und trotzdem leere Hände
An den 31. Oktober 2020 und das Aufeinandertreffen mit Ex-Cluberer Felix Dornebusch möchte man in Nürnberg nur ungern zurückdenken. Zwar konnte der FCN nach 0:1-Rückstand durch zwei Köpke-Tore in Führung gehen (2:1), doch am Ende schauten die Rot-Schwarzen in die Röhre. Erst mussten sie in der 52. Minute den Ausgleich hinnehmen und in der Nachspielzeit noch einen Foulelfmeter, der zum 2:3 führte. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Zweifelhafter Strafstoß
Zwar gab es um den Strafstoß-Pfiff einige Diskussionen, da fast nur Schiedsrichter Sven Waschitzki ein Foul von Lukas Mühl an Lasse Schlüter gesehen haben wollte. Doch da Waschitzki auch nach dem Studium der Videobilder bei dieser recht exklusiven Sichtweise blieb, brachte alles nichts. Nick Proschwitz traf für Braunschweig zum 3:2 vom Punkt. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Harmlos halt
Im Frühjahr 2021 blieb der Robert-Klauß-Club gegen die Braunschweiger vor eigenem Publikum in der Vorwärtsbewegung ideenlos. Und verpasste es durch eine relativ fade Nullnummer in Nürnberger Achteck, den Vorsprung zu den Abstiegsplätzen in dieser relativ richtungsweisenden Partie aufzupolstern. Auch Schäfflers Probleme mit der Ballkontrolle machten das Spiel weder für den FCN noch dessen wuchtigen Angreifer schön. Was allerdings auch damit zusammenhing, dass die Defensivarbeit im Vordergrund stand. Und bis auf zwei Abseitstore beim Club vorne eben wenig klappte. Harmlos halt, weiter! © Sportfoto Zink/DaMa
Der Castrop-Transporter?
Besser gestaltete sich das nächste Duell für den Klauß-Club mit dem BTSV aber nicht. Wobei? Anfangs schon. Jens Castrop grätschte, gleichbedeutend mit seinem ersten Profi-Tor, den Ball beim bis zu diesem Spieltag noch sieglosen Letzen über die Linie. Der Club kam einigermaßen spielstark daher und beantwortete Braunschweigs Ausgleich mit der erneuten Führung durch Kwadwo Duah. Sicherheit gab das dem Klauß-Club aber nicht. © Sportfoto Zink/Daniel Marr
Und hinten jubeln wieder die anderen
Im Gegenteil. Nach der Pause, vor dieser hatte Braunschweig durch Ujah noch ausgeglichen, kollabierte der Club an der Hamburger Straße. Pherai und Doppeltorschütze Kaufmann nutzten das Momentum nicht nur für einen Momentaufnahme, sondern für vom Heimpublikum frenetisch angefeuerte Hausherren zu weiteren Toren. Zu Toren, die Nürnberg und Trainer Robert Klauß nach dem 2:4 an der Hamburger Straße enorm verärgert zurückließen. © Sportfoto Zink/Daniel Marr
Hüb, Hüb, Hübner
Die letzte Erinnerung an Braunschweig ist derweil eine positive. Im Heimspiel gegen die Niedersachsen im Frühjahr 2023 bestätigen mittlerweile von Dieter Hecking trainierte Nürnberger ihren spielerischen Aufwärtstrend mit einem einigermaßen souveränen 2:0-Heimerfolg. Florian Hübner mit einem schönen Kopfball und Jan Gyamerah nach einem schönen Sololauf bewerkstelligen den verdienten Sieg. © Sportfoto Zink/Daniel Marr